Mehr als jeder vorherige Teil der Reihe greift „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ das Erbe der beliebten Abenteuerreihe auf. Welche Cameos, Anspielungen und Easter Eggs ihr in dem Film finden könnt, verraten wir euch hier.
– Achtung: Es folgen Spoiler für „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“! –
Aale
Indiana Jones ist für seinen Heldenmut berühmt, doch eine Sache jagt ihm mehr als alle anderen eine Heidenangst ein: Schlangen. Entsprechend wenig begeistert blickt er drein, als ihm sein alter Freund Renaldo (Antonio Banderas) verrät, dass beim Schiffswrack vermutlich auch Aale auf ihn warten werden. Die Gedanken des Archäologen und des Publikums spricht daraufhin Teddy aus: Aale sehen aus wie Schlangen. Kein Wunder, dass Indy auf diesen Kommentar schnippisch reagiert.
Mutt Williams
Indys Sohn Mutt Williams, den Shia LaBeouf in „Das Königreich des Kristallschädels“ spielte, sahen wir in „Das Rad des Schicksals“ nicht wieder. Der Film präsentierte uns den tragischen Grund dafür auf der Fahrt auf Renaldos Boot. Indiana enthüllt dabei seiner Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge), dass Mutt im Vietnamkrieg starb. Indys Beziehung zu dessen Mutter Marion zerbrach an dieser Tragödie.
Aufmerksame Zuschauer*innen konnten bereits früher im Film ahnen, welches Schicksal Mutt widerfahren ist: In einer früheren Szene erfährt Indy durch eine Nachrichtensendung im Fernsehen, dass nach ihm wegen Mordverdacht gefahndet wird. Dabei wird auch erwähnt, dass der Professor seinen Sohn vor Kurzem verloren habe.
Wo tut es nicht weh?
Am Ende von „Das Rad des Schicksals“ gibt sich niemand Geringeres als Karen Allen die Ehre und feiert ihren dritten Auftritt im Franchise als Indys große Liebe Marion Ravenwood. Die beiden finden wieder zueinander in einer Kopie der berühmten Szene aus „Jäger des verlorenen Schatzes“, in der Marion Indy verarztet. Auf sein vielfaches Stöhnen vor Schmerzen fragt sie ihn schließlich gereizt, wo es nicht wehtue und nachdem der Abenteurer auf seinen Ellenbogen zeigt, küsst Marion ihn dort. Indiana versteht das Spiel direkt und zeigt letztlich auf seine Lippen, woraufhin die beiden einen leidenschaftlichen Kuss teilen.
Ungeziefer
„Der Tempel des Todes“ wird seinem Namen in vielerlei Szenen gerecht, er hätte aber auch genauso gut „Tempel des Ekels“ heißen können. Neben Affenhirn auf Eis und herausgerissenen, noch pochenden Herzen bleibt in dieser Hinsicht sicherlich der Moment hängen, in dem sich Willie (Kate Capshaw) durch einen Tunnel voller Ungeziefer kämpfen muss, um Indy und Short Round (Ke Huy Quan) vor einer Stachelfalle zu retten. Eine Reminiszenz darauf findet sich im jüngsten Teil, als Indy und Helena auf Sizilien die Antikythera in einer Ruine bergen. Zum Glück für sie und uns ist der Ungeziefer-Horror diesmal von vergleichsweise kurzer Dauer.
Das gehört in ein Museum
Indiana Jones ist auch deshalb legendär, weil es ihm bei den Schatzsuchen nie darum geht, sich selbst zu bereichern. Statt Reichtum und Ruhm will er die Schätze dieser Welt vor denen, die sie ausbeuten wollen, beschützen. Entsprechend vertritt er stets das Credo, dass die Artefakte in ein Museum gehören. Dies teilt er auch seiner Patentochter Helena mehr als einmal nachdrücklich mit, die kein Problem damit hat, Fundstücke an den/die Meistbietende*n zu verkaufen.
Peitsche vs. Pistolen
Eine der legendärsten Szenen der „Indiana Jones“-Reihe, ja sogar der ganzen Filmgeschichte, ereignet sich in „Jäger des verlorenen Schatzes“: Eine Menschenmenge teilt sich in Kairo vor Indiana Jones, der sich deswegen einem Säbel schwingenden Mann gegenübersieht. Nachdem dieser seine Waffe einige Male eindrucksvoll durch die Luft kreisen lässt, zückt Indy kurzerhand seine Pistole und schießt ihn einfach nieder.
In einer ähnlichen Position befindet sich der Professor in „Das Rad des Schicksals“ wieder – nur diesmal auf der anderen Seite. Als er in Tangier eine Auktion seiner Patentochter Helena unterbinden will, sorgt er mit ein paar Peitschenschlägen in die Luft kurz für Ruhe… um sich direkt darauf etlichen gezogenen Pistolen gegenüberzusehen. Zum Glück schafft es Indy schnell genug, sich unter den Tisch zu ducken, um dem folgenden Kugelhagel aus dem Weg zu gehen.
Das Blut von Kali
Indiana Jones hat in seiner langen Karriere als Schatzjäger so einiges durchgemacht, wie er seiner Tochter Helena bei einer Klettereinlage in der Ruine auf Sizilien auch klarmacht. Dabei erwähnt er, dass er das Blut von Kali getrunken hat und unter einem Voodoo-Zauber stand. Damit ist natürlich das Abenteuer aus „Der Tempel des Todes“ gemeint, wo Indy verzaubert wurde und sogar kurz davorstand, Short Round zu töten, der ihn jedoch rechtzeitig zur Besinnung bringen konnte.
Sallah
Einen erneuten Auftritt in „Das Königreich des Kristallschädels“ als ägyptischer Ausgrabungshelfer Sallah lehnte der walisische Darsteller John Rhys-Davies noch ab, da ihm der angedachte Part zu klein war. Das große Finale der Reihe wollte er sich dann aber wohl doch nicht entgehen lassen, obwohl es für Publikumsliebling Sallah erneut nur zu einem Kurzauftritt reichte. Immerhin konnte er Indy dabei helfen, aus New York zu entkommen und sein letztes Abenteuer in Tangier zu beginnen, zudem war er am Ende noch einmal kurz zu sehen.
Teddy + Helena = Short Round + Indy
Praktisch alle rechneten damit, dass Phoebe Waller-Bridge in „Das Rad des Schicksals“ als Nachfolgerin von Harrison Ford aufgebaut werden und das „Indiana Jones“-Franchise anschließend fortführen soll. Das ist (Stand jetzt) offenbar nicht der Plan, eine klare Parallele zwischen den beiden gab es allerdings doch und wir meinen nicht ihre Vorliebe für Archäologie. Die Beziehung zwischen Helena und Teddy besitzt schließlich eine auffallende Ähnlichkeit zu der von Indy und Shorty. Dies geht sogar so weit, dass der Zufall, der sie zusammengeführt hat, identisch ist: Teddy bestahl Helena schließlich genauso, wie Short Round einst Indy, wobei die beiden Jungs aber ertappt wurden und sich anschließend eine Freundschaft / Ersatz-Elternbeziehung entwickelte.