In einem Interview sprach Regisseur James Mangold über „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ und äußerte sein Bedauern über die negative Reaktion der Fans.
Es sollte der krönende Abschluss eines Filmabenteuers werden, das vor über 40 Jahren mit „Jäger des verlorenen Schatzes“ begonnen hatte. Doch „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ entwickelte sich zu einem Kassenflop mit gerade einmal weltweit 383 Millionen US-Dollar an Einnahmen. Für einen der teuersten Produktionen aller Zeiten mit einem exorbitanten Budget von 387 Millionen US-Dollar ohne Marketingkosten nicht genug, weswegen sich das Finale für Harrison Fords ikonische Figur des Dr. Henry Walton Jones Junior, besser bekannt als Indiana Jones, zum Verlustgeschäft für Disney entwickelte.
Der 2008 erschienene „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ war noch ein Kassenerfolg mit eingenommenen 786 Millionen US-Dollar, beschädigte aber die bis dato nahezu durchweg positiv bewertete Filmreihe offenbar nachhaltig. Auf Rotten Tomatoes bewertet das Publikum diesen Film mit durchschnittlichen 53 %. Im Gegensatz dazu sieht es bei „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ wesentlich besser aus mit 87 %. Aber warum zeigte sich das dann nicht in den Kino-Einnahmen?
Generell verlief der Juni 2023 ziemlich schwach in Sachen Kino. Trotz einiger großer Titel, sind nahezu alle Filme, die zum Start des Kinosommers angelaufen sind, an den Kassen untergegangen. Das gilt nicht nur für „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, sondern auch etwa für „The Flash“, „The Boogeyman“ und „Elemental“. Das Blatt wendete sich erst mit dem Start von „Barbie“ und „Oppenheimer“, viral gegangen als Kino-Duo #Barbenheimer.
Eine weitere Erklärung wäre der Umstand, dass es schlicht kein Publikum mehr dafür gibt, zumindest keines im Kino. Die Fans der ersten drei Filme, die zwischen 1981 und 1989 in die Kinos kamen – und damit nicht selten auch Harrison-Ford-Fans sind – machen mittlerweile nur noch einen verschwindend geringen Anteil des Publikums aus. Sie warten auf den Streaming- und Heimkinostart. Warum Filme an den Kassen floppen, von denen man es im Grunde nicht erwartet, ist eine Frage, die nicht selten für hitzige Diskussionen sorgen können. Wir haben uns darüber ebenfalls Gedanken gemacht:
James Mangold: „Das Publikum will seinen Helden nicht in diesem Alter sehen“
Im Interview mit Deadline zu seinem neuen Film, dem Biopic „Like Complete Unknown“ (deutscher Kinostart am 27. Februar 2025), äußerte sich Filmemacher James Mangold zum Kassenflop. Er glaubt, dass es daran gelegen haben muss, dass das Thema Altern auch im Kino nicht angesprochen werden will:
„Man hat einen wunderbaren, brillanten Schauspieler in seinen Achtzigern. Ich mache also einen Film über diesen Mann in den Achtzigern, aber das Publikum will seinen Helden nicht in diesem Alter sehen. Und ich denke mir: ‚Das ist okay.‘ Aber die Frage lautet: Wie hätte man das Publikum damit glücklich machen können, abgesehen davon, dass man mit einem neuen Mann noch einmal von vorne beginnt?“
Mangold spricht damit einen wunden Punkt an: Die Fans wollen keinen Ersatzdarsteller für Indiana Jones, das Zielpublikum interessiert sich dagegen nicht für Harrison Ford. Im Grunde hatte der 82-Jährige schon immer die Antwort auf der Hand. So sagte er auf die Frage, wen er sich als Nachfolger vorstellen könne:
„Niemand wird Indiana Jones sein, kapierst du das nicht? Ich bin Indiana Jones. Wenn ich weg bin, ist er weg. So einfach ist das.“
Mangold, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, wollte mit der Abschiedsvorstellung für Harrison Fords Indiana Jones zeigen, dass Altern einen natürlichen Teil des Lebens darstellt:
„Ich liebe Harrison [Ford] und ich wollte, dass das Publikum ihn so liebt, wie er ist, und dass es akzeptiert, dass es Teil dessen ist, was der Film aussagt – dass Dinge zu einem Ende kommen. Das ist Teil des Lebens.“
Auch wenn sich Indiana Jones von der großen Leinwand verabschiedet hat, gibt es für Fans großartigen Nachschub in Form des Videospiels „Indiana Jones und der große Kreis“ für PC und Xbox Series X/S. Von der Fachpresse wird es bereits gefeiert, auf Metacritic hält der Titel eine fantastische Wertung von 87 %. Die Premium und die Collector‘s Edition für Xbox Series X/S erhaltet ihr über Amazon als ideale Weihnachtsgeschenke.
Ihr zählt euch zum Fan-Kreis von Harrison Ford? Dann dürfte dieses knifflige Quiz genau für euch geschaffen sein. Traut euch und testet euer Wissen zum Altstar: