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Vaya con dios: Origineller, charmant-klerikaler Spaß um drei Mönche auf Entdeckungsreise in der "weltlichen" Welt.

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Handlung und Hintergrund

Die drei Cantorianer-Mönche Benno, Tassilo und Arbo müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. So wird Arbo mit der Fleischeslust konfrontiert in der hübschen Person der Fotografin Chiara.

Weil es der Brandenburger Cantorianer-Abtei an Nachwuchs und Geld fehlt, muss sie geschlossen werden. Die drei verbliebenen Mönche Benno, Tassilo und Arbo reisen deshalb in die Toskana, wo das letzte Kloster dieser Art existiert. Auf dem Weg dorthin bleibt jedoch der gemütliche Tassilo am Kochtopf seiner Mutter hängen, während sich der kämpferische Benno mit seinen schärfsten Gegnern, den Jesuiten, anlegt und der blutjunge Arbo dank der attraktiven Fotografin Chiara mit der Fleischeslust konfrontiert wird.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Zoltan Spirandelli
Produzent
  • Patrick Zorer,
  • Martin Rohrbeck,
  • Uli Aselmann
Darsteller
  • Michael Gwisdek,
  • Daniel Brühl,
  • Matthias Brenner,
  • Chiara Schoras,
  • Christel Peters,
  • Traugott Buhre,
  • Heinz Trixner,
  • Beate Zimmermann
Drehbuch
  • Zoltan Spirandelli
Musik
  • Detlef Petersen
Kamera
  • Dieter Deventer
Schnitt
  • Magdolna Rokob

Kritikerrezensionen

  • Vaya con dios: Origineller, charmant-klerikaler Spaß um drei Mönche auf Entdeckungsreise in der "weltlichen" Welt.

    Zum absoluten Matchwinner unter den nationalen Newcomern avancierte am 18. Januar bei der Vergabe der Bayerischen Filmpreise 2002 Zoltan Spirandellis „Vaya con dios“. Das komödiantische Road Movie um drei Mönche, die eine abenteuerliche Reise von Brandenburg in die Toskana unternehmen, erhielt alle drei Nachwuchspreise - in den Kategorien beste Darsteller (Daniel Brühl und Chiara Schoras) und beste Regie. Diese Auszeichnungen könnten dem ebenso originellen wie charmant-klerikalen Spaß neben der zu erwartenden positiven Mundpropaganda zu einem Überraschungserfolg an den deutschen Kinokassen verhelfen.

    Rund 15 Jahre ist es her, da machte Zoltan Spirandelli, der an der Hamburger Musikhochschule ein Opernregie-Studium absolvierte, erstmals auf großer Leinwand auf sich aufmerksam - mit seinem „interaktiven“ Kurzfilm „Der Hahn ist tot“. Dieses preisgekrönte Werk faszinierte das Publikum derart, dass es den gleichnamigen Kanon aus vollem Halse mitsang. Auch in „Vaya con dios“, Spirandellis erstem abendfüllenden Kinofilm nach diversen Kurzfilmen und drei TV-Produktionen, spielt Musik eine tragende Rolle. Schließlich glauben die drei Cantorianer-Mönche Benno (Michael Gwisdek), Tassilo (Matthias Brenner) und Arbo (Daniel Brühl) fest daran, dass sich der Heilige Geist in ihrem - zugegebenermaßen wunderschönen - Gesang offenbart. Doch alles Musizieren nutzt nichts, der Brandenburger Abtei mangelt es an Nachwuchs und an Geld. Deshalb werden die Pforten eines Tages geschlossen und das Trio muss die beschwerliche Reise in die Toskana nach Montecerboli, wo das letzte noch verbliebene Cantorianer-Kloster existiert, antreten. Bei diesem Trip durch die „weltliche“ Welt mit all ihren Verlockungen machen die Drei ganz unterschiedliche Erfahrungen. Während der gemütliche Tassilo bei einem Zwischenstopp am Kochtopf seiner Mutter hängenbleibt und sich der asketisch-kämpferische Benno mit seinen schärfsten Gegnern, den Jesuiten, auseinandersetzt, wird der blutjunge Arbo hautnah mit der Fleischeslust konfrontiert. Denn ihr Weg nach Italien wird von einer selbstbewussten, attraktiven und lebenslustigen Fotografin namens Chiara (Chiara Schoras) gekreuzt, die den arglosen Arbo nach allen Regeln der Verführungskunst vom Pfade der Keuschheit abzubringen versucht…

    Spirandelli, der auch das Drehbuch beisteuerte, setzt bei seinem Kinoerstling vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultierenden absurd-komischen Momente. Auch wenn er seine Hauptfiguren dabei mit größtmöglicher Naivität durch den knallharten, weltlichen Alltag irren lässt, so geht er dennoch stets liebevoll und ohne Häme mit ihnen um. Neben einer detaillierten Beschreibung klösterlichen Lebens, das heutzutage in seiner Ruhe und Einfachheit schon fast wohltuend anachronistisch wirkt, nimmt der Soundtrack eine herausragende Bedeutung ein. Die meditative Chormusik nimmt schlichtweg jeden gefangen und setzt so einen weiteren Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Kirchenmauern. Während Michael Gwisdek, der zuletzt in „Nachtgestalten“ begeisterte, und Theater- und Fernsehschauspieler Matthias Brenner vor allem die komischen Akzente setzen, steuert Daniel Brühl bei diesem Road Movie die Coming-of-Age-Geschichte bei. Der Nachwuchs-Mime, der seinen Bayerischen Nachwuchsfilmpreis auch für „Nichts bereuen“ und „Das weiße Rauschen“ erhielt, gibt als scheu-schüchterner, aber stets neugieriger Mönch, der zuvor noch nie eine Frau gesehen hat, mit der quirligen Chiara Schoras, die man vor allem aus den Serien „Alphateam“ und „Girlfriends“ kennt, ein wunderbares Paar ab.

    Nun bleibt abzuwarten, ob es Spirandelli, der mit seinen 44 Jahren eigentlich nicht mehr ganz zum Nachwuchs gehört, für die 15.000 Euro bayerische Filmprämie aber wohl Verwendung hat, gelingt, ähnlich wie bei „Der Hahn ist tot“, sein Publikum zu begeistern. Sollte dies geschehen, könnten Senator möglicherweise Zahlen ins Haus stehen, die zuletzt mit der Kiffer-Komödie „Lammbock“ erreicht wurden. lasso.
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