Zwei Loser verbünden sich
Venom und Eddie beschließen gleich zu Beginn des Films, dass sie Helden sein wollen. Für Nicht-Comicleser mag das etwas übereilt vorkommen, da Venom ein Antiheld sein soll. Die Comics liefern jedoch eine ganz einfach Erklärung dafür. In der Clone Saga, die in den 1990ern begann, gibt es einen ganzen Planeten, der von Symbionten bevölkert wird. Die Außerirdischen verschreiben sich dort dem Guten, indem sie andere Spezies unterstützen. Venom sucht sich nur dummerweise einen psychotischen Wirt aus, der große Verwüstung anrichtet, was zur Verbannung von seinem Heimatplanet führt. Deswegen sind Eddie und Venom so etwas wie verwandte Seelen. Auch Eddie fühlt sich in den Comics von der Gesellschaft verstoßen. Sie sind im Grunde zwei Loser, die sich durch heldenhafte Taten rehabilitieren wollen.
Deswegen liebt Venom Schokolade… und Gehirne
Venom liebt es, seine menschenfressenden Gelüste herauszuposaunen. In den Comics ist das meist nur eine Einschüchterungstaktikt. Im Band „Venom: The Hunger“ erfahren wir schließlich, dass er süchtig nach einem Stoff ist, der im menschlichen Hirn enthalten ist. Als Venom herausfindet, dass Schokolade den selben Zweck erfüllt, greift er von da an zur vegetarischen Alternative. Am Ende von „Venom“ gibt es einen kleinen Verweis auf den kuriosen Heißhunger des Symbionten, als er verkündet, dass er von nun an keine Menschen, sondern nur noch Schokolade und Kroketten essen will.
Die Life Foundation wollte ursprünglich Krebs heilen
Im Film enthüllt die Life Foundation unter der Führung Carlton Drake (Riz Ahmed) ziemlich schnell ihre unlauteren Motive. Deswegen vergisst man fast, dass die Forschungsstation die Symbionten eigentlich für das Gute einsetzten wollte. In einem Handlungsstrang der Comics will die Life Foundation eigentlich Krebs heilen. In „Venom“ will Symbiont Riot stattdessen seinen Wirt Carlton Drake nutzen , um andere Symbionten auf die Erde zu locken und die Menschheit zu versklaven.
Verweise auf Eddies Vergangenheit in New York
Eddie Brock lebte in den Comics zunächst in New York, bevor er sich in San Francisco niederließ. Damals arbeitete er für den Daily Globe, das Konkurrenzblatt des Daily Bugle, das Peter Parker Fotos in Sam Raimis alten „Spider-Man“-Filmen kaufte. In einer Szene von „Venom“ sieht man eine Nachricht von Barney Bushki, dem Chefredakteur vom Daily Globe, der Tom Hardys Eddie ein Jobangebot macht. Bushkin ist in den Comics J. Jonah Jamesons (J.K. Simmons) Erzrivale, seinerseits cholerischer Chefredakteur vom Daily Bugle.
Eddie Brook als Pumper
Eddie Brooks Leidenschaft fürs Bodybuilding gehört zu den kuriosen Comic-Fakten. In der früheren Handlung, in der Eddie noch in New York lebte, wird er durch Spider-Mans Zutun arbeitslos. Um seine Frustration abzubauen, beginnt Eddie wie ein Wilder Gewichte zu stemmen. Später trifft er durch Zufall auf Venom, der ebenfalls eine Rechnung mit Spider-man offen hat. Die beiden schließen sich zusammen, um es dem gemeinsamen Feind heimzuzahlen. Die Vorgeschichte schaffte es wegen der strikten Trennung der beiden Universen nicht in den fertigen Film. Dafür sehen wir, dass Tom Hardys Eddie ebenfalls Hanteln in seinem Apartment aufgebaut hat. Wie sonst könnte er so eine muskulöse Figur trotz seines Jobs halten?
Ground Control to Major Tom
Apropo J. Jonah Jameson. Zu Beginn von „Venom“ erfahren wir, dass die Life Foundation eine Crew in den Weltraum schickt und dadurch die Symbionten auf die Erde bringt. Der einzige Überlebendedes Absturzes heißt John, ein Verweis auf J. Jonah Jamesons Sohn John, der auch in den Comics als Astronaut arbeitet und dort von Spider-Man gerettet wird.
Habt ihr Stan Lee entdeckt?
Es gibt nur wenige Marvel-Filme, die ohne ein Cameo von Comic-Legende Stan Lee auskommen. Viele Marvel-Fans haben jedoch nicht damit gerechnet, dass er sich in „Venom“ blicken lässt. In einer Szene gegen Ende treffen Venom und Eddie zufällig auf Stan Lee, der gerade seinen Hund ausführt. In einem ironischen Seitenhieb fragt Venom, wer dieser alte Mann ist. Auch im echten Leben hatte Stan Lee nichts mit der Schöpfung der Venom-Comics zu tun. Kein Wunder also, dass der Symbiont den „alten Mann“ nicht zuordnen kann. In den Credits wird Stan Lee unter dem Namen Dapper Dog Walker geführt.
She-Venom betritt die Bühne
Während des Schluss-Aktes bringt Anne den Symbionten Venom mit einem Kuss zu Eddie zurück. Dabei erhaschen wir einen Blick auf She-Venom, die auch in den Comics vorkommt. Dort ist Anne Weying nicht die Ex-Verlobte, sondern die Ex-Frau von Eddie, die sich mit Spider-Man zusammenschließt, um ihren Ex aufzuhalten. Anne hat in den Comics eine ziemlich tragisches Schicksal. She-Venom bringt die schlimmsten Seiten in Anne hervor und nach einem unfreiwilligen Massaker nimmt sie sich vor lauter Schuldgefühlen das Leben.
„So viele Snacks… so wenig Zeit“
Das Zitat gehört zu den ersten, die wir im Trailer von Venom gehört haben. Der Spruch „Augen, Lungen, Bauchspeicheldrüse. So viele Snacks…so wenig Zeit.“ kommt in diesem Wortlaut in den Comics in der Ausgabe Amazing Spider-Man #374 vor. Venom sagt das dor nicht zu einem x-beliebigen Verbrecher, sondern zu Spider-Man höchstpersönlich.
Carnage tritt in der Post-Credit-Scene auf
Venom-Kenner haben den ganzen Film darauf gewartet, dass der rote Symbionten Carnage auftritt. Dabei kündigte Woody Harrelson bereits in einem Interview vor Filmstart an, dass er nur in einer kurzen Szene zu sehen sein wird. Erst in der Post-Credit Scene besucht Eddie Brook schließlich den Serienmörder Cletus Kasady (Harrelson) im Gefängnis. Kasady ist in den Comics der psychotische Wirt von Carnage, der zu Venoms/Brocks Erzfeind wird. In den Comics schließen sich Venom und Spider-Man zusammen, um Carnage aufzuhalten. Kasadys vollständige Verwandlung zu Carnage werden wir wohl erst im zweiten Teil von „Venom“ zu sehen bekommen.
Vorschau aufs neue Spiderverse
In einer weiteren Post-Credit Scene macht Sony Werbung für den Animationsfilm „Spiderman: A New Universe“, der am 13.12.2018 in den deutschen Kinos startet. Dort sehen wir, wie ein bewusstloser Peter Parker von Miles Morales weggezerrt wird. Was das wohl zu bedeuten hat? Das Spiderverse wurde von Sony initiiert und hat nichts mit „Spider-Man: Homecoming“ zu tun, der leihweise von Marvel produziert wurde.