Sony beendet einem Bericht zufolge sein Marvel-Universum, das niemals richtig abheben konnte, und ändert im gleichen Zuge die Strategie für künftige Filme.
Die 2020er-Jahre sind bislang wirklich keine guten Jahre für Comicverfilmungen. Ja, es gab Ausreißer wie „Spider-Man: No Way Home“ mit einem Einspielergebnis von 1,95 Milliarden US-Dollar und den diesjährigen „Deadpool & Wolverine“ mit sagenhaften 1,34 Milliarden US-Dollar bei der hohen Altersfreigabe. Dem gegenüber stehen allerdings Kassenflops wie „The Marvels“ mit 206 Millionen US-Dollar und „Madame Web“ mit gerade einmal 100 Millionen US-Dollar. Letzterer entstammt dem Sony’s Spider-Man Universe (SSU). Bei insgesamt fünf Filmen verbucht das Marvel-Universum von Sony Pictures zwei dicke Kassenflops. Neben „Madame Web“ fand auch „Morbius“ kein Publikum. Lediglich die „Venom“-Filme konnten dank Tom Hardy eine treue Fangemeinde um sich scharen. Wobei auch hier erwähnt werden sollte, dass diese Filme von Teil zu Teil immer weniger einzuspielen vermochten.
Mit „Kraven the Hunter“ steht bereits der dritte SSU-Film in diesem Jahr an. Wie gut der Marvel-Film von Regisseur J.C. Chandor („Triple Frontier“) beim Publikum ankommen wird, ist im Vorfeld kaum abzuschätzen. Titel-Antiheld Sergei Kravinoff alias Kraven ist außerhalb der Comic-Szene ziemlich unbekannt beim Kinopublikum. Sein Darsteller, Aaron Taylor-Johnson gilt zwar als heißer Anwärter auf die Daniel-Craig-Nachfolge als nächster Agent Seiner Majestät. Aber noch ist er nicht James Bond. Und so lange er kein Doppelnull-Agent ist, stellt der 34-Jährige keine Garantie für einen Kassenhit dar. Immerhin dürfte ihm das Training für den knallharten Körper als Bond-Anwärter zugute kommen. Bei Jimmy Kimmel Live verriet er, dass sechs Monate hart trainiert hat und einen strengen Ernährungsplan gefolgt ist, inklusive zwei Jahre Alkohol-Abstinenz, um sich auf die Rolle vorzubereiten.
Als Bond-Darsteller, so verlangt es Produzentin Barbara Broccoli, darf man keine andere, Karriere definierende Rolle haben. Geht es nach einem Bericht von The Wrap, dann könnte „Kraven the Hunter“ das erste und zugleich das letzte Mal sein, dass Taylor-Johnson als übermenschlich starker Jäger über die Leinwand huscht. Demnach wird Sony den Marvel-Film in den USA im Vergleich zu „Venom: The Last Dance“ in rund 1000 Kinos weniger zeigen. Der Grund: Angeblich will das Studio das als gescheitert geltende SSU auslaufen lassen. „Kraven the Hunter“ soll demnach das unverhoffte Finale darstellen. Sicherlich könnte sich das noch ändern, sollte sich der Film als Erfolg herausstellen. Zum Zeitpunkt scheint aber offenbar niemand mehr damit zu rechnen. Dabei spricht der Film mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren ein durchaus erwachsenes Publikum an und die Trailer wirken auf den ersten Blick auch recht ansprechend:
Sony Pictures will sich verstärkt Spider-Man widmen
Das bedeutet jedoch nicht, dass Sony sich ganz aus dem Marvel-Universum zurückzieht, immerhin ist das Studio im Besitz einer der wertvollsten Comic-Marken überhaupt. Das will und muss sogar genutzt werden, um die Rechte nicht zu verlieren. Statt sich also auf die Fieslinge zu konzentrieren und auf ein Anti-Avengers in Form eines „Sinister Six“-Films hinzuarbeiten, wolle man sich laut Quellen nun verstärkt auf die wichtigste Figur des Rechtekatalogs konzentrieren: Spider-Man. Mit „Beyond the Spider-Verse“ und der kommenden Spin-off-Serie „Spider-Noir“ ist man im Bereich Animationsfilm bereits gut unterwegs. Dazu wartet das weltweite Publikum sehnlichst auf „Spider-Man 4“ mit Tom Holland als Peter Parker alias Spidey.
Im Grunde war die Idee interessant, die Fieslinge in den Fokus zu rücken und eventuell irgendwann einen Spider-Man hinzuzufügen. Fans hofften lange darauf, dass Miles Morales eventuell seinen Live-Action-Einstand im SSU geben würde. Daraus wird nun wohl nichts mehr. „Kraven the Hunter“ mit Aaron Taylor-Johnson, Russell Crowe, Alessandro Nivola, Ariana DeBose, Christopher Abbott sowie Fred Hechinger startet am 12. Dezember 2024 in den deutschen Kinos.
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Spider-Man-Fans dürfte diese Neuigkeit eventuell sogar freuen. Gehört ihr dazu? Wenn ja, dann versucht euch zur Feier des Tages doch einmal an unserem kniffligen Quiz zur freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft: