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Dark Waters: Wahres Justizdrama mit Mark Ruffalo in der ein Anwalt für 70.000 Anwohner gegen einen Chemiekonzern antritt und damit einen globalen Skandal auslöst.

„Vergiftete Wahrheit“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Robert Billiott (Mark Ruffalo) ist Verteidigungsanwalt für die großen Chemiekonzerne. Als er von dem Viehzüchter Wilbur Tennant (Bill Camp) mit einem Fall betraut wird, sind ihm die Ausmaße zunächst nicht bewusst. Tennant ist davon überzeugt, dass in der Ortschaft Parkersburg, West Virginia 190 seiner Rinder wegen einer angrenzenden Deponieanlage des Chemiekonzerns DuPont sterben mussten.

Billiott beginnt aus Gefälligkeit seine Untersuchung, obwohl er in der Vergangenheit für DuPont tätig war. Nach mehreren Nachfragen bei seiner Anwaltskanzlei hat er einen gefährlichen Verdacht: Der Chemiekonzern entsorgt umweltschädliche Abfälle direkt in das Trinkwasser, wodurch nicht nur die Rinderzucht, sondern alle 70.000 Anwohner potenziell krebskrank werden. Doch die Bevölkerung weiß nichts darüber.

Während er nicht aufhört, sich für die Rechte der Bevölkerung einzusetzen, muss er schon bald um sein Hab und Gut bangen. Seine Frau Sarah (Anne Hathaway) steht ihm zur Seite, doch sein Chef Tom Terp (Tim Robbins) warnt ihn vor den Konsequenzen.

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Im Trailer für „Vergiftete Wahrheit“ erhaltet ihr einen Eindruck vom Umwelt-Skandal

„Vergiftete Wahrheit“ – Kinostart, Besetzung, FSK

Nach dem Oscar-nominierten „Foxcatcher“ spielt Mark Ruffalo in einem weiteren Skandal gegen DuPont mit. Während es in „Foxcatcher“ um den Mord von John E. DuPont an Wrestler Dave Schulz ging, wird nun der bahnbrechende Fall gegen den Chemiekonzern aufgerollt. In „Vergiftete Wahrheit“ schlüpft Ruffalo, selbst Aktivist für den Umweltschutz, in die Rolle des Umweltanwalts Robert Billiott.

Basierend auf dem New York Times Artikel „The Lawyer Who Became DuPont’s Worst Nightmare“ von Nathaniel Rich verfilmt Todd Haynes („Carol“) die wahre Geschichte des Umweltskandals. In weiteren Rollen sind die Oscar-Preisträger Anne Hathaway und Tim Robbins zu sehen. In den USA erschien „Dark Waters“ bereits Ende 2019 in den Kinos. In Deutschland erscheint „Vergiftete Wahrheit“ mit etwas Verzögerung am 8. Oktober 2020 in den Kinos, die FSK gab die Altersfreigabe ab 6 Jahren.

„Vergiftete Wahrheit“ – Wahre Hintergründe

Regisseur Todd Haynes verfilmt mit „Vergiftete Wahrheit“ die wahre Geschichte von Robert Billiott. In einem Präzedenzfall, der sich über 19 Jahre erstreckt, schafft es Billiott DuPont nachzuweisen, dass diese die gefährliche Substanz Perfluoroctansäure (PFOA) in die Trinkwasserversorgung geleitet haben. Die Folge: Tier- und Krebserkrankungen bei allen Anwohnern und der Tierzucht.

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Doch damit nicht genug: Billiott vertrat erfolgreich die 70.000 Anwohner vor Gericht und leitete eine bahnbrechende toxikologische Studie über das Verhalten der Chemikalie beim Menschen ein. Dadurch gelang es ihm, dass die zuvor als harmlos eingestufte Chemikalie nachweislich für den Menschen als krebserregend eingestuft wurde. Von den Anwohnern in Parkersburg zeigten 3.500 Anzeichen von Krankheiten, DuPont musste insgesamt 671,7 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld an die Anwohner zahlen. Heutzutage wurde bei 98 % der US-Bevölkerung der Schadstoff PFOA im Blut nachgewiesen, die Chemikalie ist allgegenwärtig in der Nahrung weltweit. Noch immer unterliegen 600 langlebige Chemikalien keiner regulierten Kontrolle.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Todd Haynes
Produzent
  • Robert Kessel,
  • Jonathan King,
  • Jeff Skoll,
  • Michael Sledd,
  • Pamela Koffler,
  • Mark Ruffalo,
  • Christine Vachon
Darsteller
  • Mark Ruffalo,
  • Anne Hathaway,
  • Tim Robbins,
  • William Jackson Harper,
  • Bill Camp,
  • Bill Pullman,
  • Victor Garber,
  • Mare Winningham,
  • William Jackson Harper,
  • Louisa Krause,
  • Kevin Crowley
Drehbuch
  • Mario Correa,
  • Matthew Michael Carnahan
Musik
  • Marcelo Zarvos
Kamera
  • Ed Lachman
Schnitt
  • Affonso Goncalves
Casting
  • Laura Rosenthal

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Das faszinierende Justizdrama in der Regie von Todd Haynes erzählt die wahre Geschichte des Anwalts Robert Bilott, der seit mittlerweile zwanzig Jahren einen Kampf gegen einen der größten Chemiekonzerne führt.

      Robert Bilott ist gerade erst Partner in einer renommierten Kanzlei geworden, als ein neuer Klient an ihn herantritt. Ein Farmer aus einer Kleinstadt in West Virginia will das Unternehmen DuPont verklagen, das seit mehreren Jahrzehnten ungefiltert Chemikalien in Flüsse leitet und somit nicht nur dafür sorgt, dass die Tiere, die das vergiftete Wasser trinken, elendig verenden, sondern dass auch die Menschen in diesem Teil West Virginias an Krebs und anderen schweren Krankheiten leiden und sterben. Die Firma DuPont jedoch redet sich heraus. Denn immerhin hat sie es schwarz auf weiß, dass das Wasser nur bis zu einer erlaubten Grenzmarke verschmutzt wird. Außerdem gibt es keine Erhebungen, die einen Zusammenhang zwischen der Wasserbelastung und den Krankheitsmerkmalen beweisen könnten. Genau diese Erhebungen will Robert Bilott nun durchführen. Und er merkt schnell, dass er damit in ein Wespennest sticht. Schon die ersten Minuten von VERGIFTETE WAHRHEIT, dem neuen Film von Regisseur Todd Haynes, machen die ganze Dimension des großen Skandals klar, der nicht etwa eine filmische Erfindung, sondern Tatsache ist. Der Anwalt Robert Bilott, glaubwürdig und mit Brüchen und Kanten verkörpert von Mark Ruffalo, kämpft seit mittlerweile zwanzig Jahren für die Rechte der Bewohner von Parkersburg in West Virginia. Die endlosen Mühen eines solchen Prozesses, das Auf und Ab und die vielen Enttäuschungen - all das machen Todd Haynes und seine Drehbuchautoren Matthew Michael Carnahan und Mario Correa anhand von langen dialogbetonten Szenen deutlich, die dank einer klug komponierten Lichtsetzung und einem basslastigen und damit immer subtil bedrohlich wirkenden Score die Atmosphäre der permanenten Unsicherheit hervorrufen und beim Zuschauen die Erinnerung an Genreklassiker wie DIE SIEBEN TAGE DES CONDOR und DIE UNBESTECHLICHEN hervorrufen. Todd Haynes ist, basierend auf einer wahren Geschichte, ein faszinierendes Justizdrama gelungen, das seine klare und anklagende Botschaft direkt an die richtet, die denken, mit ihrem Unrecht auf ewig durchzukommen. Ohne an Menschen wie Robert Bilott zu denken, die sich unermüdlich dagegen stellen werden.

      FBW-Jury-Begründung:

      Todd Haynes steht mit VERGIFTETE WAHRHEIT in der Tradition von US-amerikanischen Filmen, in denen aufrechte Anwälte gegen scheinbar übermächtige Industrieriesen kämpfen. Diese Filme basieren oft auf wahren Geschichten - hier ist die Quelle ein Artikel im New York Times Magazin. Erzählt wird davon, wie der Chemiekonzern DuPont wissentlich umweltschädliche Stoffe entwickelte und herstellte und dabei die Vergiftung vieler der Angestellten einer Chemiefabrik in Parksburg, West Virginia, der Bürger dieser Kleinstadt sowie deren Böden und des Trinkwassers in Kauf nahm. Auf einer Ebene wird durch den Film dieser gigantische Skandal publik gemacht, denn DuPont macht immer noch mit Teflon Milliardengewinne, obwohl inzwischen gerichtlich erwiesen ist, wie umweltschädlich sowohl die Herstellung wie auch die Nutzung dieser Kunststoffbeschichtung ist. Doch interessanter ist die zweite Ebene des Films, denn hier wird komplex und subtil ein menschliches Drama aufgeführt. Der Protagonist Rob Bilott, von Mark Ruffalo sehr einnehmend als nachdenklicher, gewissenhafter Familienmensch dargestellt, muss einen hohen Preis dafür zahlen, dass seinen Klienten, den „kleinen Leuten“ aus der Gegend, schließlich ihr Recht zugesprochen wird. Statt eine ihm als Partner einer Anwaltskanzlei sichere Karriere zu machen, verbeißt er sich in den Fall, wird von vielen Seiten angefeindet und schließlich drohen sogar seine Gesundheit und seine Ehe unter dem ständigen Druck Schaden zu erleiden. Todd Haynes, dessen Stärke es ist, mit großer Sensibilität und stilistischem Einfallsreichtum davon zu erzählen, wie Menschen miteinander umgehen, brilliert hier mit genau beobachteten und gestalteten Szenen, in denen oft durch Details wie etwa eine zitternde Hand mehr über eine Person oder eine Situation deutlich gemacht wird als durch lange Dialoge. Haynes fängt die Atmosphäre und das Lebensgefühl, in den unterschiedlichen Milieus, in denen der Film spielt, kraftvoll und authentisch ein. Sei es beim Besuch auf einer Farm, in der sowohl die Tiere wie auch die Menschen langsam vergiftet werden oder bei einer Festlichkeit der Mächtigen und Reichen in Cincinnati. Man spürt in diesem Film den Zorn der Filmemacher über die politischen und ökonomischen Zustände in ihrem Land. Vor allem bietet VERGIFTETE WAHRHEIT aber virtuoses, intelligentes und spannendes Erzählkino.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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