Die Regiearbeit von Paco Plaza hat sich bereits als gruseligster Netflix-Film aller Zeiten einen Namen gemacht. „Verónica – Spiel mit dem Teufel“ löste vor wenigen Wochen einen regelrechten Twitter-Sturm aus, denn selbst hartgesottene Horror-Fans schafften es nicht, den Schocker bis zum bitteren Ende durchzuhalten. Noch gruseliger als der Film selbst dürfte die Tatsache sein, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, die sich vor über 25 Jahren in Spanien zugetragen haben soll. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und verraten euch alle bisher bekannten Details zur rätselhaften Geschichte.
Eine harmlose Ouija-Séance
Alles begann im Februar des Jahres 1991, als Estefania Gutierrez Lazaro mit ihren Freundinnen eine Oujia-Séance (ähnlich wie Gläserrücken) in der Schule abhielt. Gemeinsam wollten sie einen verstorbenen Freund kontaktieren. Mitten in der Sitzung wurden die Freundinnen plötzlich von einem Lehrer unterbrochen, der ihnen das Weitermachen untersagte. Sowohl ihre Freundinnen als auch der Lehrer gaben später zu Protokoll, dass während der Séance Rauch in Estefanias Mund und Nase eingedrungen sei.
Halluzinationen & Krämpfe
Estefania verhielt sich nach dem Vorfall auffällig anders, außerdem wurde die 18-Jährige von Halluzinationen und schlimmen Krämpfen geplagt. Trotz mehrfacher gündlicher medizinischer Untersuchungen konnten keinerlei Erkrankungen festgestellt werden. Als die Symptome und Schmerzen auch nach mehreren Tagen nicht besser wurden, beschlossen Estefanias Eltern, ihre Tochter in ein Madrider Krankenhaus einzuliefern.
Plötzlicher Tod
Noch im August desselben Jahres verstarb Estefania trotz medizinischer Überwachung im Krankenhaus. Auch bei der Obduktion konnte die Todesursache nicht festgestellt werden. In den entsprechenden Akten wurde der Fall lediglich als „unerklärlich“ aufgeführt. Wer jetzt glaubt, die Geschichte sei damit zuende, der irrt sich. Nachdem sie bereits ihre Tochter verloren hatten, sahen sich die Eltern weiteren Torturen ausgesetzt, die sich mit dem Ableben ihres Kindes verschlimmern sollten.
Seltsame Vorkommnisse
Schon kurz nach dem Tod ihrer Tochter häuften sich seltsame Vorkommnisse im Hause der Eltern. Plötzlich schalteten sich elektrische Geräte von selbst an, außerdem schlugen Türen zu, obwohl alle Fenster geschlossen waren. Am Morgen des 27. November 1992 spürte Estefanias Mutter eine schwere Last auf ihrer Brust und berichtete außerdem, dass jemand nach ihrer Hand und ihrem Fuß gegriffen haben soll. Aus lauter Verzweiflung riefen die Eltern die Polizei und stießen damit den Grund an, weshalb die Geschichte in Spanien so bekannt ist.
Ein Polizist als Augenzeuge
Auf einer Pressekonferenz des internationalen Filmfestivals in Toronto verriet „Verónica“-Regisseur Paco Plaza den Grund, warum den Fall von Estefania Gutierrez Lazaro in Spanien fast jeder kennt: Es ist in der Kriminalgeschichte Spaniens das einzige Mal, dass ein Polizist zur Protokoll gegeben hat, etwas Paranormales gesehen zu haben.
Auf anfängliche Skepsis folgte Angst
Als der zuständige Polizeiinspektor Jose Pedro Negri zum 20. Jahrestag des Vallecas-Falls (Vallecas heißt der Stadtteil, in dem sich die Geschichte zugetragen hat) befragt wurde, bestätigte er seine Eindrücke von damals, die er bereits in dem polizeilichen Bericht niedergeschrieben hatte. Als er zur Einsatzstelle gerufen wurde, erwartete ihn ein schauriges Bild. Die kauernden Eltern saßen völlig aufgelöst auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus und warteten auf Hilfe. Mit fünf anderen Kollegen betrat er dann das verwüstete Haus. Seine anfängliche Skepsis wurde schnell von Angst überschattet. Beim Anblick der völlig zerstörten Möbel sollen sich ihm und seinen Kollegen die Nackenhaare aufgestellt haben.
Grausame Entdeckung
Da die Vorkommnisse laut der Familie immer nur in der Nacht geschahen, machte Negri die Probe aufs Exempel und schaltete im ganzen Haus die Lichter aus. Plötzlich knallte eine Zimmertür immer wieder auf und zu. Als der Polizeiinspektor das Licht wieder anschaltete, konnte er keine Erklärung dafür finden. Dies war der Moment, in dem ihn seine Kollegen baten, das Haus verlassen zu dürfen. Kurz danach gingen sie ins Schlafzimmer. Dort vernahm Negri plötzlich einen furchtbaren Schrei, der von einem kleinen Balkon zu kommen schien. Er stürmte dorthin, konnte jedoch nichts entdecken. Als er dann zurück ins Schlafzimmer kam, macht er eine grausige Entdeckung. Ein zuvor an der Wand hängendes Kreuz hing plötzlich verkehrt herum, während ein anderes auf dem Boden lag. Außerdem hing an der Wand ein Poster, dass plötzlich vollkommen zerkratzt gewesen sein soll, so, als hätte es jemand mit seinen Krallen aufgeschlitzt.
Bis heute ungeklärt
Der Fall der Familie Gutierrez Lazaro konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Weil ihnen auch der Polizeiinspektor nicht helfen konnte, zog die Familie der verstorbenen Estefania schließlich in eine andere Wohnung. Am Anfang des spanischen Horrorfilms wird übrigens der echte Polizeibericht des Falles eingeblendet mit dem Hinweis, dass die Geschichte auf den Ereignissen von Vallecas beruht.
Der schaurige Trailer zu „Verónica – Spiel mit dem Teufel“
Wer sich jetzt noch mal einen Eindruck von Horror-Schocker verschaffen möchte, der sollte sich unbedingt den gruseligen Trailer anschauen. Auch wenn Regisseur Paco Plaza in einem Interview klarstellte, dass der Film die wahre Geschichte nicht detailgetreu wiedergebe, ist es dennoch erschreckend zu wissen, dass vor über 25 Jahren eine junge Frau an den Folgen einer scheinbar harmlosen Séance gestorben ist. „Verónica – Spiel mit dem Teufel“ ist seit Oktober letzten Jahres auf DVD und Blu-Ray erhältlich und seit kurzem auf Netflix verfügbar.