Viridiana: Die schöne Novizin Viridiana will ihr Leben ganz in den Dienst Gottes stellen. Bevor sie jedoch endgültig ins Kloster geht, muss sie noch ein letztes Versprechen erfüllen: Ihr Onkel, der ihr Studium finanziert, erwartet sie für ein paar Tage zu Besuch. Don Jaime zeigt sich wie besessen von der jungen Frau, deren Stimme und Aussehen ihn an seine verstorbene Gattin erinnern.
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Handlung und Hintergrund
Die junge Novizin Viridiana wird kurz vor dem Ablegen ihres Gelübdes von ihrer Äbtissin gebeten, ihren Onkel und Gönner, den alternden Don Jaime, zu besuchen. Don Jaime ist von der Ähnlichkeit Viridianas mit seiner verstorbenen Frau überwältigt und will sie heiraten. Als Viridiana sich weigert, betäubt er sie, um sie zu vergewaltigen. Zwar verzichtet er auf die Durchführung seines Plans, seine Schuldgefühle führen ihn aber zum Selbstmord. Viridiana, die gemeinsam mit Don Jaimes Sohn Haus und Gut erbt, will ihren neuen Besitz dazu nutzen, den Armen zu helfen. Deren Dankbarkeit fällt jedoch nicht so aus, wie sie es erhofft hatte…
Besetzung und Crew
Regisseur
Luis Buñuel
Produzent
Ricardo Munoz Suay,
Gustavo Alatriste
Darsteller
Francisco Rabal,
Silvia Pinal,
Fernando Rey,
Margarita Lozano,
Victoria Zinny,
Teresa Rabal,
José Calvo,
Joaquin Roa,
Luis Heredia,
José Manuel Martin
Drehbuch
Luis Buñuel,
Julio Alejandro
Musik
Wolfgang Amadeus Mozart,
Georg Friedrich von Händel
Kamera
José F. Aguayo
Schnitt
Pedro Del Rey
Kritikerrezensionen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung
Der Hauptausschuß hat die künstlerischen und interpretatorischen Probleme, die der vieldiskutierte Film „Virdiana“ aufgibt, sehr eingehend erörtert. In der Auseinandersetzung, die sich aus der Replik des Einspruchs auf das Gutachten der Bewertungsinstanz ergibt, laufen die Argumente schließlich auf die zentrale Frage hinaus, ob der Aufweis der Heillosigkeit des Menschen in dem Film aus anarchischem Ekel (Bewertungsgutachten) komme und als Aussage der baren destruktiven Resignation angesehen werden müsse, oder der Film nicht im Gegenteil kathartische Wirkung habe, also vom Pathos eines religiös verstandenen Humanismus erfüllt sei. Der Hauptausschuß ist in Übereinstimmung mit dem Einspruchsschreiben der letzteren Auffassung. Zwar endet die Verirrung der Viridiana, die an einer starren, lebensfernen Norm von Heiligkeit und Selbstheiligung scheitert, in einer erschreckenden Szene. Da wird im individuellen Fall keine Rettung sichtbar. Die Flucht zu diesem Mann wird das Mädchen vermutlich vollends vernichten. Der Hauptausschuß wertet diesen Schluß aber künstlerisch und sittlich vor dem Hintergrund des Filmganzen als einen Aufweis der tragischen Verlorenheit des Menschen.
Bunuels Film ist künstlerisch nicht so aus einem Guß, daß andere Interpretationen, wie sie sich, was dem Antragsteller bekannt ist, seit einem Jahr eingestellt haben, ausgeschlossen wären. Der Film liegt auf drei Stilebenen: Das erste Drittel ist romanhaft, das mittlere, schwächere Drittel schwankt zwischen einem vordergründigen Realismus und gewissen allegorisch-symbolischen Zeichen, das Schlußdrittel, im wesentlichen das Bachanal der Vagabunden, ist künstlerisch und thematisch der Höhepunkt. […].
Doch dann fegt die Orgie alle Unklarheiten hinweg und setzt die Akzente klar und sicher. Der Film ist in dieser Partie von ungewöhnlicher Ausdruckskraft; er ist in der ans Blasphemische grenzenden Abendmahlsszene eine gewaltige Demonstration der grausigen Möglichkeiten des Menschen. Spiel, Bewegung, Bilder, Schnitt, tänzerisch-mimische Kraft und Treffsicherheit sind in diesem Teil von einer Dichte, Schärfe der Aussage und Differenziertheit, daß der gelegentlich bereits zitierte Vergleich mit Goyas enthüllender Kunst gerechtfertigt ist.[…].
Viridiana: Die schöne Novizin Viridiana will ihr Leben ganz in den Dienst Gottes stellen. Bevor sie jedoch endgültig ins Kloster geht, muss sie noch ein letztes Versprechen erfüllen: Ihr Onkel, der ihr Studium finanziert, erwartet sie für ein paar Tage zu Besuch. Don Jaime zeigt sich wie besessen von der jungen Frau, deren Stimme und Aussehen ihn an seine verstorbene Gattin erinnern.