Viva la libertà: Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositionspartei, steckt voll in der Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen setzt er sich eines Nachts heimlich ab nach Paris, zu seiner ehemaligen Geliebten Danielle. Große Aufregung im Führungszirkel der Partei: keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat dessen engster Mitarbeiter Andrea Bottini eine geniale Idee: er ruft Enricos Zwillingsbruder...
Handlung und Hintergrund
Über Nacht und ohne jede Nachricht verschwindet Oppositionschef Enrico Oliveri, weil ihn mangelnder Rückhalt und Intrigen der Partei in eine tiefe Depression gestürzt haben. Während er bei seiner früheren Geliebten und ihrem Mann, einem berühmten Regisseur, in Paris untertaucht und dort langsam wieder zu sich selbst findet, entdeckt Enricos Beraterstab seinen Zwillingsbruder Giovanni. Der ist ein verrückter Philosoph, der nicht nur gerne einwilligt, Enrico zu doubeln, sondern nun mit diebischer Freude moralische Brandreden hält, die für Begeisterung sorgen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Gaetano Daniele,
- Angelo Barbagallo
Darsteller
- Toni Servillo,
- Valeria Bruni-Tedeschi,
- Valerio Mastandrea,
- Michela Cescon,
- Anna Bonaiuto,
- Eric Nguyen,
- Judith Davis,
- Andrea Renzi,
- Gianrico Tedeschi,
- Massimo de Francovich,
- Renato Scarpa,
- Lucia Mascino,
- Giulia Andò,
- Stella Kent
Drehbuch
- Roberto Andò,
- Angelo Pasquin
Musik
Kamera
Schnitt
Buchvorlage
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Die originelle italienische Politsatire "Viva la Libertà" präsentiert die ultimative Lösung für Volksvertreter, die am Burnout-Syndrom leiden: einen unverbrauchten Doppelgänger. Regisseur Roberto Andò ("Diario senza date", "Viaggio Segreto") ist auch der Autor des Romans "Il trono vuoto", auf dem die Komödie basiert. Weil Narren die Wahrheit sprechen, schlagen die Reden eines latent übergeschnappten Philosophen im maroden Politikbetrieb ein wie eine Bombe.
Wie einst Erich Kästners "Das doppelte Lottchen" machten sich die Zwillinge Enrico und Giovanni schon als Kinder einen Spaß daraus, ihre Rollen zu tauschen. Als Enrico im Politikgeschäft seinen Schwung einbüßt, springt der ausgeruhte und medikamentös geputschte Bruder ein. Mit siegessicherem, unergründlichem Lächeln rezitiert er in seinen Reden Gedichte, appelliert an das Gewissen jedes einzelnen, verspricht moralische Erneuerung. Man ist sich nie sicher, ob man ihm trauen kann: Denn der Mann trällert unvermittelt kleine Liedchen und tanzt sogar mit der Kanzlerin barfuß Tango. "Du gibst die Partei in die Hände eines Verrückten", warnte Enricos Frau Anna (Michela Cescon) dessen politischen Gehilfen Andrea, als er sie in den heimlichen Plan einweihte.
Bissig wird die Verwechslungsposse, wenn sie die Krisenstimmung im Land als Folge fehlender Eigenverantwortung kritisiert. Die Menschen warten auf Politiker, die den Karren aus dem Dreck ziehen und sich aus den faulen Kompromissen im Tagesgeschäft befreien. Dass sie so begeistert einem Mann folgen, der zwar kein Blatt vor den Mund nimmt, aber unbeirrt über den Dingen schwebt, ist eine Alternative, die womöglich direkt in die Utopie führt.
Toni Servillo lotet seine antagonistische Doppelrolle mit tänzerischer Präzision aus. Nicht einmal Anna und Andrea wissen immer, wen sie vor sich haben und auch der Zuschauer wird genüsslich aufs Glatteis geführt. Mit der Spannung, die der politische Handlungsstrang in Rom entwickelt, kann der parallel erzählte Erholungsurlaub Enricos nicht mithalten. Auf jeden Fall aber regt der vergnügliche Film dazu an, sich über die Aufgabe der Politik gründlich den Kopf zu zerbrechen.
Fazit: Die vergnügliche und hintersinnige Verwechslungssatire "Viva la Libertà" sagt der Krisenstimmung in der italienischen Politik gut gelaunt den Kampf an.
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Viva la libertà Kritik
Viva la libertà: Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italienischen Oppositionspartei, steckt voll in der Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen setzt er sich eines Nachts heimlich ab nach Paris, zu seiner ehemaligen Geliebten Danielle. Große Aufregung im Führungszirkel der Partei: keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat dessen engster Mitarbeiter Andrea Bottini eine geniale Idee: er ruft Enricos Zwillingsbruder Giovanni zu Hilfe, einen exzentrischen Philosophen, der die Stelle des Verschollenen übernehmen soll. Mit überraschenden Folgen. Giovanni findet Spaß an der Sache und mischt die italienische Politik gehörig auf. Und nicht nur das: selbst die deutsche Kanzlerin kann sich seinem skurrilen Charme nicht entziehen...
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