Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Lions for Lambs: Robert Redfords Star-besetzter Film über menschliche Begegnungen vor dem Hintergrund des Afghanistankriegs: Ein College-Professor will einen begabten Politik-Studenten neu für gesellschaftliche Teilhabe motivieren, während ein konservativer Senator einer kritischen Journalistin ein Interview über eine Militär-Aktion gibt, bei der zeitgleich zwei Studenten des Professors im Front-Einsatz sind.

Handlung und Hintergrund

Kaum hat ihr idealistischer Professor Dr. Malley (Robert Redford) sie aufgefordert, etwas Bedeutendes im Leben anzustreben, melden sich die beiden West Coast Studenten Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Peña) freiwillig als Soldaten zum Einsatz in Afghanistan. Während die beiden bald am Hindukusch ums nackte Überleben kämpfen, will der potenzielle Präsidentschaftskandidat Jasper Irving (Tom Cruise) der ehrgeizigen TV-Journalistin Janine Roth (Meryl Streep) eine brisante Story zuschanzen, die das Schicksal der Jungs besiegeln könnte.

Oscarpreisträger Robert Redford verquickt drei Handlungsfäden zu einem kraftvollen Drama um einen komplizierten Krieg, Politik und eine gespaltene Nation. Der topbesetzte Film ist das erste Projekt der neu formierten United Artists, die gerade „Valkyrie“ drehen.

Zwei US-Studenten wollen nicht mehr tatenlos bleiben, ziehen in den Krieg gegen die Taliban. Während sie ums Überleben kämpfen, fallen in der Heimat nur Worte, die aber ihr Schicksal mit beeinflussen. Ihr Ex-Professor motiviert einen Studenten, mehr aus sich zu machen, wie er es schon mit ihnen tat. Ein Jungsenator versucht, seine neue Kriegsstrategie einer Journalistin als riskant, aber effektiv zu verkaufen.

Anzeige

Zwei US-Studenten wollen nicht mehr tatenlos bleiben und melden sich zum Frontdienst in Afghanistan, wo sie schneller als erwartet direkt gegen die Taliban kämpfen müssen. Während sie ums Überleben ringen, fallen in der Heimat nur Worte, die aber ihr Schicksal mitbeeinflussen. Ihr engagierter Ex-Professor motiviert einen Studenten, mehr aus sich zu machen - wie er es schon mit ihnen tat. Ein ambitionierter Jungsenator versucht, seine neue Kriegsstrategie einer Journalistin als riskant, aber effektiv zu verkaufen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Robert Redford
Produzent
  • Daniel Lupi,
  • Matthew Michael Carnahan,
  • Andrew Hauptman,
  • Tracy Falco
Darsteller
  • Robert Redford,
  • Meryl Streep,
  • Tom Cruise,
  • Michael Peña,
  • Andrew Garfield,
  • Derek Luke,
  • Peter Berg,
  • Kevin Dunn,
  • John Brently Reynolds,
  • Babar Peerzada
Drehbuch
  • Matthew Michael Carnahan
Musik
  • Mark Isham
Kamera
  • Jean Rousselot
Schnitt
  • Joe Hutshing
Casting
  • Avy Kaufman

Kritikerrezensionen

    1. Tom Cruise, Meryl Streep und Robert Redford in einem Film, in dem es um den amerikanischen Krieg gegen den Terrorismus geht: Das klingt nach kritischer Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen US-Außenpolitik, und das klingt nach spannender Unterhaltung. Beide Erwartungen erfüllt „Von Löwen und Lämmern“ zur vollsten Zufriedenheit. Um mit dem Handwerklichen zu beginnen: Robert Redford als Regisseur schneidet die drei parallelen Handlungsstränge in Washington, Kalifornien und Afghanistan in kurzen Szenen so aneinander, dass ihre thematische Verbindung bildhaft aufgezeigt wird und sich die Spannung von einem Schauplatz zum nächsten steigert.

      „Von Löwen und Lämmern“ ist kein Kriegsfilm, sondern ein Politdrama, in das Robert Redford, der sich als liberaler Amerikaner für den unabhängigen Film und für die Umwelt engagiert, eine Botschaft verpackt. Die amerikanische Jugend hat sich resigniert von der Politik abgewandt und lebt nur zum eigenen Vergnügen, während an der Front gleichaltrige Männer ihr Leben lassen. Wenn es dabei wirklich um die Verteidigung der amerikanischen Demokratie geht, so die Botschaft, muss diese zuallererst daheim von der jungen Generation getragen werden.

      Und das heißt in diesem Film, sich der Grundlagen dieser Demokratie zu besinnen: Pressefreiheit als das Recht, sich auch am Kriegsschauplatz ungehindert zu informieren und der Politik auf die Finger zu schauen, sowie die Erinnerung an die sechziger und siebziger Jahre, als die Gesellschaft im Protest gegen den Vietnamkrieg ihre Werte erneuerte. Nicht umsonst sagt die Journalistin Janine Roth, die ihre Karriere während des Vietnamkriegs begann, zum Senator, sie verstehe nicht, wie er die Vergangenheit ausblenden könne.

      Meryl Streep spielt die Journalistin als scharfzüngige, intelligente Gesprächspartnerin von Irving. Janine Roth ist besorgt, sie ist vom Irakkrieg desillusioniert, und von dem an Werbeeinnahmen orientierten Journalismus ebenfalls. Sie fährt nach der hitzigen Debatte vorbei am Weißen Haus, vorbei an einem endlosen Soldatenfriedhof in unmittelbarer Nähe – und man bekommt drastisch vor Augen geführt, dass dies die Hauptstadt eines Landes ist, das meistens irgendwo auf der Welt einen Krieg führt.

      Tom Cruise gibt eine brillante, charismatische Darstellung des ehrgeizigen politischen Überfliegers. Im Grunde verblüfft Irving die Journalistin damit, dass er eine neue Achse des Bösen ausgemacht hat zwischen Irak, Afghanistan und Iran, die Amerika zum Erstschlag in den afghanischen Bergen gegen versprengte Talibangruppen zwingt. Doch Cruise versteht es, als Politiker dermaßen zu überzeugen, dass ihm hier vielleicht eine neue Karriere bevorsteht, sollte er mal von Hollywood genug haben.

      Spannend, hier einmal vorgeführt zu bekommen, wie Amerika über den Krieg gegen den Terror diskutiert. Wie leichtfertig geht die Politik mit dem Leben amerikanischer Soldaten um? Wieso verteidigt das Land Demokratie und Meinungsfreiheit in abgelegenen Gebieten mit der Waffe, wenn sich zu Hause kaum noch jemand dafür stark macht? Diejenigen, die sich freiwillig in den Krieg melden, sind oft, wie der Professor sagt, Unterprivilegierte. Leute, die schon in der eigenen Gesellschaft für ihren amerikanischen Traum kämpfen müssen.

      Fazit: Spannendes, anregendes Politdrama über amerikanische Werte und den Krieg gegen den Terrorismus, mit dem überragenden Trio Meryl Streep, Robert Redford und Tom Cruise.
      Mehr anzeigen
      1. Mit drei gut entworfenen Erzählsträngen, die durch drei glaubhafte Hauptdarsteller hervorragend ausgearbeitet und im Laufe des Films miteinander verwoben werden, stellt Regisseur Robert Redford den Krieg der USA gegen die „Achse des Bösen“ in Frage. Er bietet keine Analyse, sondern stellt Fragen und möchte auch genau das von seinem Publikum - unabhängig vom Konsens. Der Film stimmt nachdenklich, ist unbequem und reflektiert die derzeitige Resignation vieler US-Bürger angesichts der aktuellen Politik - und dies ohne erhobenen Zeigefinger.

        Jurybegründung:

        Drei kammerspielartige Szenen werden in diesem Spielfilm zu einem großen Ganzen miteinander verwoben. Die großartige Besetzung mit der ersten Garde Hollywoods und hervorragenden Nachwuchstalenten gepaart mit ausgefeilten Dialogen sind der Nährboden für einen außergewöhnlich politischen Film, wie es ihn im aktuellen deutschen Kino nicht zu sehen gibt.

        In Zeiten, in denen in der Politik wie im Kino einfache Antworten wichtiger sind als nachhaltige Lösungen, zieht sich dieser Film auf die Fragestellung zurück. Regisseur Robert Redford wagt es, seine Personen weniger handeln zu lassen, als ihnen vielmehr immer wieder die richtigen Fragen in den Mund zu legen - mit sowohl propagandistischen als auch subtilen Formulierungen sich den Kernfragen US-amerikanischer Außenpolitik zu nähern. Dagegen setzt er die Notwendigkeit des individuellen Engagements, die Freiheit des Einzelnen, sich an der Suche nach Lösungen zu beteiligen oder einzunisten im bequemen, persönlich abgesicherten Dasein, ohne gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

        Die Stärke des Films liegt in dieser für das heutige Kino luxuriösen Beschränkung auf verbale Schlagabtausche im Gegensatz zu effektvoll martialisch-kriegerischen. Selbst die Taliban verkörpern nicht das bestialisch Böse, sondern werden in ihrer Darstellung abstrakt auf das Notwendigste reduziert und somit nicht instrumentalisiert. Es gibt kein Gut oder Böse, kein Richtig oder Falsch, es gibt nur eine Menge Fragen, die jeder für sich selbst zu beantworten sollte.

        Leider gelingt es Redford nicht, die Spannung und Faszination der verschiedenen Dialoge und Handlungsstränge auf voller Länge aufrecht zu erhalten, stellenweise wirken die Argumente redundant. Dies und die doch sehr konventionelle Bildsprache ließen die Erteilung des höchsten Prädikates leider nicht zu.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
        Mehr anzeigen
      Anzeige