Bruder 2 (2000)
Was für die Amerikaner „Scarface“ ist, ist für die Russen „Brat“ aka „Der Bruder“. Nach dem Ende der Sowjetunion herrscht auf den Straßen Anarchie. Jeder will sich einen Teil vom Staatseigentum unter den Nagel reißen. Im ersten Teil schlägt der junge Kriegsveteran Danila (Sergei Bodrow) den Weg des organisierten Verbrechens ein. In der Fortsetzung gehen seine Geschäfte in Moskau und Chicago weiter.
Russian Ark (2002)
Der experimentelle Dokumentarfilm von Alexander Sokurow führt uns in einer aufwendig inszenierten Plansequenz durch 300 Jahre russischer Geschichte. Herausgekommen ist eine betörend schöne Zeitreise durch die Sankt Petersburger Eremitage, an der über 2000 Schauspieler und zwei Orchester beteiligt waren.
The Return - Die Rückkehr (2004)
Andrei Swjaginzew zählt zu den bedeutendsten russischen Regisseuren der Gegenwart. In seinem ersten Langfilm erzählt er von zwei Brüdern, die durch die überraschende Rückkehr ihres absenten Vaters an ihre Grenzen gebracht werden. Dabei verbindet Swjaginzew den Mystizismus eines Andrei Tarkowski mit der präzisen Charakterstudie einer gescheiterten Familie.
Wächter der Nacht (2005)
„Wächter der Nacht“ gehört zu den ersten russischen Blockbustern, die es auch im Westen zu Bekanntheit brachten. Im Zentrum steht der uralte Kampf zwischen übernatürlichen Wesen wie Zauberern, Vampiren und Formwandlern. Der Fantasy-Actioner basiert auf einem gleichnamigen Buch von Sergei Lukjanenko und verbindet russische Folklore mit westlicher Fantasy-Ästhetik.
Ostrov - The Island (2006)
Das Drama von Pawel Lugin erzählt die Lebensgeschichte eines Soldaten, der den Zweiten Weltkrieg überlebt und auf einer einsamen Insel zum Einsiedler wird. Das gemächlich inszenierte Drama handelt von Schuld, Vergebung und der heilsamen Wirkung von Spiritualität.
How I Ended This Summer (2010)
Zwei grundverschiedene Männer harren auf einer abgelegenen Forschungsstation im ewigen Eis der Arktis aus. Ihre Fantasien kreisen um ein Schiff, das sie bald abholen soll. Doch eines Tages hört Pawel einen Funkspruch ab, der seinen Freund Sergej vernichten könnte.
Es ist schwer, ein Gott zu sein (2013)
Der philosophische Science-Fiction-Film spielt auf einem fremden Planeten, der der Erde ähnlich ist, aber auf einer feudalen Entwicklungsstufe feststeckt. Eine Gruppe von irdischen Wissenschaftler besuchen den gottverlassenen Ort, um die archaischen Bräuche der Einheimischen zu erforschen. Dabei werden sie vor die schwere Entscheidung gestellt, ob sie sich einmischen und Gott spielen sollen oder nicht.
Die weißen Nächte des Postboten (2014)
Das Drama handelt von den stoischen Bewohnern eines Dorfes, die an einem abgelegenen Fleckchen abseits der modernen Annehmlichkeiten leben. Postboote Postmann Lyokha ist die einzige Verbindung zur Außenwelt. Doch als der Motor seines Bootes geklaut wird, ist seine Existenz in Gefahr.
Leviathan (2014)
Der Oscar-nominierte Film von Andrei Swjaginzew erzählt von der Korruption und moralischen Verkommenheit der russischen Provinz. Hauptfigur Kolia wird als moderner Hiob vom raffgierigen Bürgermeister an den Rand des Ruins getrieben. Ein versöhnliches Ende braucht hier niemand zu erwarten.
Hardcore (2015)
Komplett aus der Ego-Perspektive gedreht, beweist der rasante Actionfilm, wie verrückt die Russen wirklich sind. In dem Erstlingswerk der noch sehr jungen Regisseure/Kameramänner jagt ein spektakulärer Stunt den nächsten. „Hardcore“ ist großartig überdrehtes Actionkino.
Im Strahl der Sonne (2015)
Der Dokumentarfilm wirft einen intimen Blick hinter die nordkoreanische Propaganda-Maschine. Die 8-jährige Zin-mi lebt mit ihren Eltern in der Hauptstadt Pjöngjang und steht kurz vor dem Eintritt in den Sozialistischen Jugendverband – einer der wichtigsten Tage im Lebens eines jeden Nordkoreaners. Die Filmemacher wollten dabei die Schattenseiten der Diktatur einfangen und riskierten mit geheimen Aufnahmen ihr Leben.
Paradies (2016)
Das Zweite-Weltkriegs-Drama handelt von den Schicksalen dreier Menschen, die durch den tragischen Lauf der Geschichte verbunden werden. Olga ist eine russische Exilantin und französische Widerstandskämpferin, die in einem deutschen Konzentrationslager landet. Nazi-Kollaborateur Jules versucht, ihre Notlage auszunutzen. Und der hochrangige SS-Offizier Helmut beschließt, Olga zu retten, nachdem er den Glauben an den Sieg der deutschen Wehrmacht verloren hat.
Loveless (2017)
Das schwer verdauliche Familiendrama erzählt die Geschichte von Zhenya und Boris, ein wohlsituiertes Mittelstandsehepaar, das kurz vor der Scheidung steht. Als ihr zwölfjähriger Sohn Aljosha einen besonders verletzenden Streit mitanhört, rennt er von Zuhause weg. Die verzweifelten Eheleute müssen sich ein letztes Mal zusammenraufen, um ihr Kind zu finden. Wo andere den Zuschauer mit einem Happy-End beruhigen, verpasst uns Regisseur Andrei Swjaginzew einen fiesen Schlag in die Magengrube.
Posledniy bogatyr aka The Last Warrior (2017)
Der an Trash grenzende, aber dafür unterhaltsame Fantasyfilm erzählt die Geschichte von Iwan dem Dummen, der Hauptfigur in vielen russischen Märchen. Diesmal kommt Iwan aus dem Moskau der Zukunft und muss sich in einer überdrehten Märchenwelt voller Baba Jagas und Eismonster zurecht finden. Die Fantasy-Komödie ist in Zusammenarbeit mit Disney entstanden und avancierte in der Heimat zum finanziell erfolgreichsten russischsprachigen Film aller Zeiten.
Arrhythmia (2018)
Rettungswagenfahrer Oleg tut für seine Patienten alles. Seine vernachlässigte Frau Katya steht deswegen kurz vor der Scheidung. Und dann ist da noch Olegs neuer Boss, der um jeden Preis Sparmaßnahmen durchsetzen will. In alkoholgetränkten Nächten geht Oleg dem Sinn seines Lebens nach.