Ein noch recht junger Film mit Johnny Depp platziert sich derzeit in dem Prime-Video-Charts. Doch erweist sich der Streifen keineswegs als Meisterwerk.
In den letzten Jahren war Johnny Depp nur in einer Handvoll Produktionen zu sehen, da der Schauspieler durch den Gerichtsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard weniger Zeit hatte, um in Filmen und Serien mitzuwirken beziehungsweise durch die negativen Schlagzeilen vermutlich auch weniger Angebote erhielt. Das Publikum von Prime Video scheint jedoch nach wie vor ein großes Interesse an dem Darsteller zu haben, denn aktuell findet ihr einen Film von 2019 mit Johnny Depp in den Amazon-Charts.
Dabei handelt es sich um das Historiendrama „Warten auf die Barbaren“, das die fiktive Geschichte einer Grenzstadt zu einem zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten Reich schildert. Der Magistrat (Mark Rylance) wacht als oberster Repräsentant des Reichs über den Ort, doch eines Tages wird der unbarmherzige Oberst Joll (Johnny Depp) in die Grenzstadt entsandt, um einen angeblichen Angriff der feindlichen Nomadenstämme abzuwehren. Die gewalttätigen Methoden des Oberst führen den Magistrat jedoch in eine Krise: Auf der einen Seite möchte er dem Reich treu dienen, auf der anderen Seite will er seinen Prinzipien treu bleiben und auf die brutalen Methoden von Joll verzichten. So beginnt ein Kampf, der auf dem Wüstenboden sowie im Inneren des Magistrats ausgetragen wird.
Inszeniert wurde „Warten auf die Barbaren“ von Ciro Guerra („Der Schamane und die Schlange“). Das Drehbuch stammt von J.M. Coetzee, der auch die literarische Vorlage zu dem Film schrieb.
Ihr habt Lust auf Filme, die nicht nur von der Realität inspiriert sind, sondern tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruhen? Dann lohnt sich ein Blick in das folgende Video:
Die Reaktionen zu „Warten auf die Barbaren“
„Warten auf die Barbaren“ konnte laut der Durchschnittswertung in Höhe von 54 % auf Rotten Tomatoes mittelmäßige Kritiken einheimsen. Auch das Publikum zeigt sich den 60 % zufolge nicht ganz überzeugt von dem knapp zweistündigen Streifen. Was die Fachpresse zu dem Film schreibt, verraten euch die Auszüge aus den Rezensionen:
Serena Seghedoni von Loud and Clear Reviews schreibt:
„Eine brutal ehrliche Kriegsallegorie, mit einem außergewöhnlichen Mark Rylance in der Rolle des letzten freundlichen Menschen in einem unmenschlichen Kolonialreich.“
Brian Eggert von Deep Focus Review schreibt:
„Die offensichtlichen Fähigkeiten des Regisseurs hinter der Kamera werden durch ein Drehbuch zunichte gemacht, das mehr daran interessiert ist, Lektionen zu erteilen als Gefühle zu vermitteln.“
David Walsh von Socialist Web Site schreibt:
„Ciro Guerras ‚Warten auf die Barbaren‘ ist ein bemerkenswertes Werk, das empört und empören sollte.“
John Lui von The Straits Times schreibt:
„Der Film ist eine Anti-Rudyard-Kipling-Geschichte, die die romantisierten Vorstellungen des Königreich-liebenden Schriftstellers von nicht-westlichen Kulturen niederreißen will, aber nicht so recht weiß, wie.“
Wie bei allen Werken gilt: Am besten macht ihr euch ein eigenes Bild von „Warten auf die Barbaren“. Wenn ihr den Film streamen möchtet, benötigt ihr lediglich eine Mitgliedschaft bei Prime Video.
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