Waldheims Walzer: Das Filmessay von Ruth Beckermann analysiert die NS-Affäre rund um den österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim, der von 1986 bis 1992 amtierte.
Handlung und Hintergrund
Die Waldheim-Affäre klingt auch heute noch in der österreichischen Gesellschaft nach. Als der ehemalige UN-Generalsekretär Kurt Waldheim im Jahr 1986 für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte, konnten dem Politiker beachtliche Lücken in seinem Lebenslauf nachgewiesen werden. Recherchen des Jüdischen Weltkongresses in New York sowie kritischer Journalisten brachten zutage, dass Waldheim während des Zweiten Weltkrieges Zuarbeit bei Judendeportationen und der Partisanenbekämpfung geleistet hatte. Darüber hinaus war er in NS-Organisationen eingetreten. Die Affäre spaltet die Gesellschaft: Während konservative Kreise von einer Hetzjagd sprechen und die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Waldheims behindern, gehen engagierte Demonstranten auf die Straße.
„Waldheims Walzer“ — Hintergründe
Das filmische Essay über die Waldheim-Affäre feierte seine Weltpremiere im Forum der Berlinale 2018. Der Film wurde dort mit dem Glashütte Original Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Regisseurin Ruth Beckermann, selbst Kind zweier Holocaustüberlebender, montiert Nachrichtenbilder aus der Zeit mit eigenen Archivaufnahmen von Demonstrationen und Begegnungen mit Demonstranten. Das Resultat bietet einen umfassenden Blick auf die Affäre und analysiert die Mechanismen von antisemitischer Hetze, Propaganda und Verdrängung.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Ruth Beckermann
Drehbuch
- Ruth Beckermann
Schnitt
- Dieter Pichler