Diese Comicbuch-Adaption änderte zwar das Ende, blieb der eigentlichen Geschichte aber dennoch treu.
Für Comicfans gilt „Watchmen“ von Alan Moore als Meilenstein unter den Graphic Novels. Das liegt nicht nur am aktuellen wie zeitlosen Kontext des Kalten Krieges, sondern ebenso an der gewagten Darstellung eines apokalyptischen Szenarios, in dem Superheld*innen auf der Erde verweilen. Um dieses Szenario auf die Leinwand zu bringen, brauchte es gleich mehrere Anläufe. 2009 erschien in den Kinos schließlich „Watchmen – Die Wächter“, den ihr in der heutigen Nacht von Freitag zu Samstag, den 8. Juni 2024, um 0:45 Uhr bei ProSieben ansehen konntet. Das Live-Programm könnt ihr problemlos in Joyn verfolgen.
Filmliebhaber können sich den Ultimate Cut von „Watchmen“ in 4K für knapp 22 Euro sichern.
Den Film hat Zack Snyder zu verantworten, dem zuvor mit „300“ als Adaption des gleichnamigen Comics von Frank Miller ein Überraschungshit an den Kinokassen gelungen ist und der seitdem mit Filmen wie „Batman v Superman: Dawn of Justice“ und „Army of the Dead“ für reichlich Gesprächsstoff bei Filmfans sorgte.
Die Handlung folgt dabei den Watchmen, einer ehemaligen Superheld*innen-Gruppe in einer alternativen Zeitlinie, deren bloßes Bestehen die US-Geschichte, wie wir sie heute kennen, maßgeblich beeinflusst hat, jedoch nicht immer zum Positiven. Als ein Mitglied der ersten Stunde stirbt, liegt es am Rest, den Mord aufzuklären – und dabei stoßen sie auf eine Verschwörung, die das Ende der Welt heraufbeschwören könnte.
So radikal die Filme von Zack Snyder im ungeschnittenen Zustand mitunter ausfallen und so getreu die Filmfassung von „Watchmen“ an die Comic-Vorlage angelehnt ist, änderte Snyder doch ein entscheidendes Detail. Wer den Film bislang noch nicht gesehen hat und nichts über die verschiedenen Endfassungen von Comic und Film wissen möchte, sollte lieber nicht weiterlesen und stattdessen die TV-Ausstrahlung nutzen, um den Film endlich nachzuholen.
Das Original-Ende im Comic war zu verrückt
Dass eine Geschichte funktionieren kann, auch wenn man den Tatbestand für ihren Schluss verändert, beweist „Watchmen – Die Wächter“. Im Comic wird der machtgierige Ozymandias (Matthew Goode) verantwortlich dafür sein, dass die Welt für immer verändert wird. Um Milliarden zu retten und den Kalten Krieg zu beenden, entsendet er eine laborgemachte, gigantische Tintenfisch-artige Kreatur, die alles Leben in New York City auf blutige Art und Weise auslöscht.
Auch im Film geht es New York an den Kragen. Dort ist es jedoch Dr. Manhattan (Billy Crudup), der seine Kräfte im Zentrum der Stadt entfaltet und dabei binnen weniger Sekunden nicht nur einen gigantischen Krater hinterlässt, sondern zugleich alle Menschen im Umkreis der Stadt in ihre atomaren Bestandteile zerlegt. Auch hier hatte Ozymandias seine Finger im Spiel. So konnte er durch seine Macht und dank Dr. Manhattan der Welt einen Sündenbock präsentieren, auf den sich der kollektive Hass der Menschheit ziehen konnte.
Dass das Ende für den Film verändert wurde, könnte nicht nur daran liegen, dass es sehr verrückt für damalige Kinobesucher*innen anzusehen gewesen wäre, wenn eine Kreatur aus dem Nichts für das Töten von Millionen Menschen verantwortlich wäre, sondern zugleich auf die Produktionskosten des Films zurückzuführen sein. Stolze 120 Millionen US-Dollar kostete der Film in der Entstehung, allein über zehn Firmen waren für die verschiedenen visuellen Effekte im Film verantwortlich.
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