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Water: Mit Water schliesst die indisch-kanadische Regisseurin Deepa Mahti ihre Trilogie um das kulturelle Erbe Indiens. Der unter extremen Bedingungen entstandene Film erzaehlt die Lebensbedingungen verwitweter Frauen in Varanasi und zeigt die Unmoeglichkeit einer Liebe im Transformationsprozess Indiens der 1930er Jahre.

Handlung und Hintergrund

In einem indischen Ashram in den späten 30er Jahren fristen weitgehend von der Gesellschaft abgeschottet „unberührbare“ Hindu-Witwen ihr trostarmes Gefangenendasein. Unter den Frauen befinden sich alte wie junge, hübschere Mädchen wie Kalyani (Lisa Ray) ernähren die Gemeinschaft durch Prostitution, und die jüngste Insassin ist eine einst zwangsverheiratete Achtjährige. Hoffnung auf Wandel keimt auf, als der Gandhi-Anhänger Narayan (John Abraham) sich in Kalyani verliebt.

Nach dem heiteren „Bollywood Hollywood“ kehrt die in Kanada lebende indische Regisseurin Deepa Mehta zurück zum kritischen Realismus und entfachte damit in ihrer Geburtsheimat eine handfeste Kontroverse.

In den 30er Jahren müssen wegen des Todes ihrer Ehemänner in der Gesellschaft geächtete Witwen in einem Tempel in der heiligen Stadt Varanasi leben, darunter auch eine Achtjährige. Kalyani, die als Prostituierte arbeitet, will den strengen Regeln der Gruppe entfliehen und verliebt sich in einen Anhänger von Mahatman Gandhi.

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Indien im Jahre 1938. Um für ihr „schlechtes Karma“ zu büßen, werden hinduistische Witwen kurzerhand bis an ihr Lebensende in Frauenhäuser abgeschoben. So zum Beispiel auch Kalyani, die gezwungen ist als Prostituierte zu arbeiten, sich in einen Anhänger Mahatma Gandhis verliebt und nun den strengen Regeln der Gruppe entfliehen möchte. Wie auch die erst achtjährige Chuyia, die sich nicht mit diesem Schicksal abfinden will und beginnt, ihre Leidensgenossinnen gegen das herrschende Patriarchat aufzuwiegeln.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Deepa Mehta
Produzent
  • Mark Burton,
  • David Hamilton,
  • Ajay Virmani,
  • Doug Mankoff,
  • David Hamilton
Darsteller
  • Sarala,
  • Manorama,
  • Lisa Ray,
  • Seema Biswas,
  • John Abraham,
  • Raghuvir Yadav,
  • Kulbushan Kharbanda,
  • Vinay Pathak
Drehbuch
  • Deepa Mehta
Musik
  • Mychael Danna
Kamera
  • Giles Nuttgens
Schnitt
  • Colin Monie
Casting
  • Uma da Cunha

Kritikerrezensionen

    1. Die in Indien geborene und in Kanada lebende Regisseurin Deepa Mehta zieht das empörende Schicksal der Witwen, gesellschaftlicher Randerscheinungen in ihrem Heimatland, in „Water“ ans Licht. Weil es traditionelle Schriftenauslegungen fordern, sollen Witwen – viele von ihnen schon im Alter von sieben Jahren verheiratet – entweder dem Mann in den Tod folgen, oder lebenslang keusch bleiben und Buße tun. Später wird der angehende Jurist Narayan eine nüchterne Erklärung hinzufügen: Witwen sollen ihren Familien finanziell nicht zur Last fallen.

      Für die unbeschwerte kleine Chuyia bedeutet das: Ihr werden die Haare geschoren, der Schmuck abgenommen und ihr neues Gewand wird ein weißer Sari sein, der den Witwen das Aussehen von Kranken, die einen Verband tragen, gibt. Ihr Vater lässt sie in einem Ashram unter erwachsenen Witwen zurück, die eine Mahlzeit am Tag bekommen und ergeben auf ihr Ende warten. Wenn Chuyia und Kalyani zum heiligen Fluss gehen, werden sie nicht angesprochen. Doch als Kalyani einmal ausgelassen in Laufschritt verfällt und mit einer buntgewandeten Inderin zusammenstößt, herrscht die sie an: Für eine Witwe zieme sich das Rennen nicht, und wegen der Berührung mit Kalyani müsse sie sich noch einmal waschen.

      Doch Deepa Mehta macht einen Frauenfilm, in dem Chuyias ungezähmte Weisheiten einen subversiven Witz, eine lebenslustige, befreiende Kraft entfalten: Für wie lange, Papa?, fragt sie, als ihr Vater ihr verkündet, sie sei jetzt Witwe. Oder sie fragt einen Priester vor versammelter Anhängerschar: Wo ist eigentlich das Heim für männliche Witwen? Auch die Witwen gehen an den Fluss, um heiliges Wasser zu schöpfen, zu beten, und um ein wenig dazuzugehören.

      „Water“ ist der dritte Film der Elemente-Trilogie von Deepa Mehta: der Fluss, der Regen, die Reinigung und die Erneuerung, Tränen, die Lachen ermöglichen, der innere Kampf der jungen Witwen um ihren Glauben einerseits, ihre persönliche Würde andererseits. Salman Rushdie hat „die fließende Poesie der Bilder“ in „Water“ gelobt. In der Tat sind die musikalisch untermalten Aufnahmen aus dem indischen Leben so prall von Sinnesfreuden und Spiritualität, dass man erleichtert feststellt: Indien ist nicht Bollywood, es ist viel natürlicher, und bleibt für Westler trotzdem ein großes, schönes Geheimnis.

      Wohltuender Gegensatz zu Bollywood ist auch, dass „Water“ zur Zeit von Mahatma Gandhis Aufstieg spielt. Eine kleine Rede über die Suche nach der Wahrheit hält er am Ende des Films. Ausgerechnet die jungen Witwen wie Kalyani sind die gläubigsten Personen des Films, suchen wie Gandhi neue Kraft in den alten Werten, die sie aber gleichzeitig knechten. Auch ihrem angebeteten Freigeist Narayan will sich Kalyani demütig unterwerfen. Der Idealist, von einem Bollywood-Darsteller gespielt, wird bald mit seiner privilegierten Kaste, die die Sitten oft zu ihren Gunsten auslegte, brechen.

      Die Dreharbeiten zu „Water“ mussten 2000 in Indien abgebrochen werden, wegen der Randale von Hindu-Fundamentalisten. Der Film konnte erst Jahre später in Sri Lanka neu gedreht werden. Mag sein, dass Deepa Mehta auch wegen dieses starken Widerstands die Nähe Gandhis für ihr Thema sucht. Leider aber hat das zur Folge, dass Indienfremde nicht genau unterscheiden können, was im Film zum Jahr 1938 gehört, was heute noch so ähnlich ist: Längst dürfen Witwen wieder heiraten, doch im Abspann sagt Mehta, für viele von ihnen habe sich wenig verändert. Auch darum hätte ein in der Gegenwart spielender Film hierzulande für ein wenig mehr Klarheit und Betroffenheit gesorgt.

      Fazit: Kleines Mädchen wird in ein indisches Witwenheim verbannt: Engagierter Frauenfilm mit schönen Bildern jenseits von Bollywood.
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    2. Water: Mit Water schliesst die indisch-kanadische Regisseurin Deepa Mahti ihre Trilogie um das kulturelle Erbe Indiens. Der unter extremen Bedingungen entstandene Film erzaehlt die Lebensbedingungen verwitweter Frauen in Varanasi und zeigt die Unmoeglichkeit einer Liebe im Transformationsprozess Indiens der 1930er Jahre.

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