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Waterproof: Dokumentarfilm über zwei Klempnerinnen in Jordanien, deren Freundschaft auf die Probe gestellt wird.

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Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Produzent
  • Stefan Kloos,
  • Michaela Pnacekova
Musik
  • Basel Naouri
Kamera
  • Patrick Richter
Schnitt
  • Alex Bakri

Kritikerrezensionen

    1. In ihrem Langfilmdebüt erzählt die Filmemacherin Daniela König von Klempnerinnen in Jordanien, die als erste Frauen diesen Job ausüben. Ein beeindruckender Dokumentarfilm, der die Frauen bei ihrem Kampf für mehr Selbstbestimmung begleitet.

      Khawla und Aysha sind Klempnerinnen in Jordanien. Das klingt zunächst nach einem ganz normalen Beruf. Doch in Jordanien, wo die Rechte der Frauen stark eingeschränkt sind, ist diese Tatsache etwas Besonderes. Doch Khawla ist eine modern und praktisch denkende Frau. Und als ihr klar wurde, dass viele Frauen in jordanischen Haushalten keine Klempner ins Haus lassen können - weil es verboten ist, mit einem fremden Mann allein zu sein - wusste Khawla, was zu tun ist. Für Aysha ist der Weg zur Eigenständigkeit, den Khawla mit der Gründung ihrer NGO schon längst beschritten hat, noch weit. Zwar hinterfragt auch sie die traditionellen Muster und Werte, doch ist sie noch stärker in ihnen verhaftet. Als Khawla wegen Verdacht auf Korruption angeklagt wird, steht nicht nur Ayshas Zukunft auf dem Spiel, sondern auch ihre Freundschaft zu der Frau, die stets für sie da war, wenn Aysha von ihren Träumen und Wünschen erzählt hat. WATERPROOF von Daniela König greift als Dokumentarfilm ein ungeheuer spannendes und wichtiges Thema auf. Dabei wird das Thema aus reiner Frauensicht erzählt. Männer sind zwar in die Geschichte involviert, doch sie stehen im Hintergrund. Es sind die Frauen, die als starke Persönlichkeiten faszinieren und die Daniela König mit großer Nähe begleiten darf. Schon von Beginn an ist man als Zuschauer ein Teil der Frauengruppe, wenn Khawla ihre Kolleginnen mit dem Auto abholt und mit ihnen laut und fröhlich ein Lied auf die Freiheit singt. Daniela König und ihr Team lassen den Zuschauer durch klug gewählte Bilder und den richtigen Sinn für Atmosphäre und Stimmung in eine fremde Kultur eintauchen. Dabei entsteht kein Urteil, keine Perspektive aus der Fremde heraus, sondern ein offener und ehrlicher Blick für Ambivalenzen, Konflikte und Andersartigkeiten. Die unaufgeregte Erzählhaltung erlaubt es, genauen Einblick in die Geschichte der Frauen zu erhalten, und durch die Vertrautheit zur Regisseurin gelingen auch nahe Momente der Freundschaft zwischen Khawla und Aysha, die auf eine große Probe gestellt wird. WATERPROOF ist ein ehrlicher, berührender und beeindruckender Film über starke Frauen, die ihren Weg zu einem selbstbewussten und selbstbestimmten Leben gemeinsam gehen.

      Jurybegründung:

      Nach dem Tod ihres Mannes war Aysha plötzlich die alleinige Ernährerin ihrer Familie. Über einige Umwege kam sie zu einem Kurs, in dem sie gemeinsam mit anderen Frauen ein ungewöhnliches Handwerk erlernte, das zuvor noch nie Frauen in ihrer Heimat Jordanien ausgeübt hatten - sie wurde Klempnerin und erlernte ihr Handwerk bei der NGO von Khwala Al-Sheikh, der ersten selbsternannten Klempnerin des Landes. Ein Beruf, der in Jordanien gleich in zweifacher Hinsicht bedeutsam ist. Zum einen gilt das Land als eine der trockensten Regionen der Welt, so dass jeder Tropfen Wasser zählt. Und so besteht ihre Mission nicht nur im Reinigen von Wassertanks und dem Reparieren von Rohrbrüchen, sondern auch darin, dass sie Hausfrauen den verantwortungsvollen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser zeigen. Und zum zweiten besteht darüber hinaus noch ein Bedarf nach Klempnerinnen, da die Begegnungen von männlichen Handwerkern und den Kundinnen als schwierig und vor allem unerwünscht gelten.

      Also boomt das Geschäft - allen Widerständen zum Trotz. Denn Khwala ist ins Visier der Sittenwächter geraten und steht wegen angeblicher Korruption vor Gericht, während Aysha sich entscheiden muss, ob sie der Frau, der sie viel verdankt, gegenüber loyal bleibt, während sie gleichzeitig den Wunsch in sich trägt, sich beruflich selbstständig zu machen.

      WATERPROOF von Daniela König begleitet Khwala, Aysha und einige ihrer Kolleginnen durch den Alltag und schneidet gegen auf die beschwerliche Fahrt eines Mannes, der einen Tank-LKW gefüllt mit Wasser über eine lange Strecke an den Bestimmungsort bringt. Erst ganz zum Schluss werden die beiden Erzählebenen zusammengeführt, runden dann aber den angenehm zurückhaltenden Film ab und verleihen ihm eine Pointe. Überhaupt ist WATERPROOF mit viel Humor erzählt und bietet so nicht nur Einblicke in eine fremde Welt, sondern unterhält nebenbei auch noch.

      Es ist einer Welt fast ohne Männer - und das in einem Land, in dem die Stellung der Frauen weit von der Gleichberechtigung entfernt ist. Dass Daniela Königs Dokumentarfilm diese Frauen und all ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihren Mut und Unternehmergeist sichtbar macht, das ist das große Verdienst dieses Films.

      Dabei enthält sich Daniela König eines ethnographischen Blicks auf das Fremde und Exotische, sondern arbeitet vielmehr das Universelle der Geschichte - die Selbstbehauptung von Frauen gegen die Beschränkungen einer patriarchal geprägten Gesellschaft - sehr gut heraus. Zugleich behandelt der Film en passant noch andere Themen - den Wert von Freundschaft und Solidarität ebenso wie die in Jordanien allgegenwärtige Wasserknappheit, gegen die Khwala und Aysha unermüdlich „anklempnern“.

      Die Jury der FBW erteilte dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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