We Feed the World: Tag für Tag wird in Wien genau so viel Brot vernichtet wie Graz verbraucht. Auf rund 350.000 Hektar vor allem in Lateinamerika werden Sojabohnen für die österreichische Viehwirtschaft angebaut, daneben hungert ein Viertel der einheimischen Bevölkerung. Jede Europäerin und jeder Europäer essen jährlich zehn Kilogramm künstlich bewässertes Treibhausgemüse aus Südspanien, wo deswegen die Wasserreserven knapp werden...
Handlung und Hintergrund
Während in westlichen Ländern ein wachsender Kreis von Verbrauchern bewusster zu speisen anfängt, erklärt Karl Otrok vom weltgrößten Saatguthersteller Pioneer, „dass es eigentlich keine Lebensmittel mehr gibt, die gentechnisch frei sind“. Spuren genmanipulierter Soja finden sich auch im Fleisch gemästeter Eurorinder. Für die Herstellung der Soja brennt der Regenwald ab und muss der brasilianische Landmann hungern.
Zusammenhänge aus der schönen neuen Welt des Wirtschaftsfundamentalismus, unterhaltsam analysiert und illustriert vom österreichischen Filmkünstler Erwin Wagenhofer.
In Europa und Südamerika äußern sich Landwirte, Fischer, Billigarbeiter, ein Konzernchef und ein EU-Sonderbeauftragter zur Nahrungsmittelproduktion und Ernährungsproblemen. Thematisiert werden die Folgen des unvernünftigen Verbraucherverhaltens, Privat- und Industrieproduktion, das Diktat des Preises über den Geschmack und die große Verschwendung trotz weltweiten Hungers.
Ein Dokumentarfilm über die Folgen der Globalisierung der Nahrungsmittelproduktion. Unter Verzicht auf einen übergreifenden Kommentar kommen Landwirte, Fischer, Transporteure und Fabrikinhaber aus Europa und Südamerika zu Wort, die die Folgen der industriellen Massenherstellung ebenso anklagen wie die Unvernunft der Verbraucher, Preise über Qualität zu stellen. Aus den einzelnen Statistiken und Standpunkten fügt sich das Bild eines Systems zusammen, in dem viele hungern müssen, damit manche im Überfluss leben können.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Erwin Wagenhofer
Produzent
- Helmut Grasser
Musik
- Helmut Neugebauer
Kamera
- Erwin Wagenhofer
Schnitt
- Erwin Wagenhofer