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Weiße Lilien: Zwischen Science-Fiction und Verschwörungsthriller erzählt Regisseur Christian Frosch die Geschichte einer jungen Frau in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft. Hannah lebt in einer neondurchfluteten Wohneinheit in der futuristischen "Neustadt", einem Ort der Sicherheit und der Kontrolle. Als sie ihren gewalttätigen und krankhaft eifersüchtigen Ehemann verlässt und in ein neues Appartement zieht, gerät ihr Leben...

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Handlung und Hintergrund

Neustadt ist eine futuristische, autarke und selbsterhaltende Siedlung am Stadtrand. Hinter diesen Betonfassaden arbeitet Hannah (Brigitte Hobmeier) als Telefonistin und lebt in einer unglücklichen Beziehung mit dem gewalttätigen Branco (Xaver Hutter). Als Yoon, eine junge Frau, sich aus dem elften Stock stürzt, zieht Hannah in die Wohnung der Selbstmörderin. Doch damit beginnt für sie ein Alptraum - sie wird überwacht, von ihrem Freund ausspioniert und hat Visionen.

Gleichnishafter psychologischer Thriller, der mit einer Liebesgeschichte einhergeht und in einer zeit- und ortlosen Zukunft spielt. Der Österreicher Christian Frosch („K.af.ka Fragment“) sorgt für rätselhafte Atmosphäre, bedrohliche Erinnerungslücken sowie subtile Gesellschaftskritik.

Hannah lebt im komplett überwachten Neustadt, für die als „eine neue Stadt für neue Menschen“ geworben wird. Sie leidet unter ihrem gewalttätigen Freund Branco und flüchtet ins Apartment einer Selbstmörderin. Da verschwinden Freunde von ihr, später auch ihr Ehemann. Sie wird zur Hauptverdächtigen und droht den Verstand zu verlieren, wäre da nicht ihre geheimnisvolle Anna, die sich gegen das System auflehnt.

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Die Angestellte Hannah lebt in der Wiener Wohnhausanlage Neustadt. Sie leidet unter ihrem gewalttätigen Freund und zieht schließlich, gedrängt von einer Kollegin, ins Apartment der Selbstmörderin Yoon. Da setzt ein neuer Alptraum ein - sie wird überwacht, Freunde von ihr verschwinden, dann ist auch ihr Ehemann plötzlich weg. Sie wird zur Hauptverdächtigen, droht den Verstand zu verlieren, wäre da nicht ihre geheimnisvolle Freundin Anna, die sich gegen das System und seine allgegenwärtigen Kontrollmechanismen auflehnt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Christian Frosch
Produzent
  • Gabriele Kranzelbinder,
  • Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Darsteller
  • Brigitte Hobmeier,
  • Johanna Wokalek,
  • Martin Wuttke,
  • Xaver Hutter,
  • Günther Kaufmann,
  • Markus Hering,
  • Erni Mangold,
  • Gabriel Barylli,
  • Walfriede Schmitt,
  • Peter Fitz,
  • Susi Stach,
  • Ursula Ofner,
  • Roland Jäger,
  • Mirjam Ploteny,
  • Nina Fog
Drehbuch
  • Christian Frosch
Musik
  • Andreas Ockert
Kamera
  • Busso von Müller
Schnitt
  • Michael Palm

Kritikerrezensionen

    1. Die weißen Lilien sind schön, rein, unschuldig: und sie künden vom Tod; rotes Blut auf weißer Blüte. Eine Metapher ist das, die den ganzen Film umspannt, klar und deutlich und zugleich uneindeutig und unbestimmbar. Wie auch der ganze Film eine faszinierende Atmosphäre von Verstörung erschafft, Rätsel aufbaut, die unlösbar sind, sich mehr und mehr dem Konkreten verweigert, um sich ganz ins Mehrdeutige hineinfallen zu lassen.

      Ein Science-Fiction-Film ist das, eine Dystopie in der Nachfolge von Huxley und Orwell (und wohl auch ein bisschen von Gilliams „Brazil“); ein Paranoia-Thriller, der die Grenzen zwischen Imagination und Realität auflöst; und ein Film, der immer wieder die Versatzstücke des Horrorgenres einflicht, die Wohnung einer Selbstmörderin, deren Wahnsinn sich auf die Hauptfigur zu übertragen scheint, labyrinthische Gänge in einem bösen Haus, Flüstern, Todesvisionen, am Ende gar die Identitätsverwandlung à la Lynch.

      Neustadt, die moderne Wohnanlage mit den funktionellen Hochhäusern, ist sicher. Absolut sicher. So sicher, dass man die Unterdrückung gar nicht mehr merkt, die hier als Service, als Dienstleistung von oben nach unten anerkannt ist. Freiheit gibt es nur noch im Kopf, und auch der scheint mehr und mehr verrückt zu spielen. Oder legt der Wahnsinn vielleicht doch im System? In einem System, das die totale Sicherheit verspricht – doch wenn der authentifizierte und verifizierte Ehemann Hannah vergewaltigt, hört niemand die Schreie.

      Imagination, Halluzination, Erinnerung, Realitätseindrücke verschwimmen, mit Hannah im Mittelpunkt, um die sich alle Kreise ziehen. Ihr Ehemann ist verschwunden, ein Videoband zeigt, wie sie die Leiche verscharrt – reales Geschehen oder eine Fälschung? Hat Hannah Erinnerungslücken, verdrängt sie Unangenehmes, oder arbeitet der Detektiv, der ihr Liebhaber ist, gegen sie? Und stimmt der Eindruck, dass es in Neustadt eine Verschwörung der oberen Etage gegen die höchste Etage gibt? Welche Rolle spielt die mysteriöse Alte, die Sicherheits-Kampfkunstkurse gibt und da auftaucht, wo sie nicht hingehört? Und Anna, die ganz oben im Wohnblock wohnt: ist sie eine Anführerin der unteren sozialen Schichten? Und wird sie deshalb aus dem Weg geschafft? Und im Hintergrund immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen denen, die Kinder haben, und denen, die Hunde besitzen dürfen…

      Fast experimentell hat Regisseur Christian Frosch seinen Film vollgepackt mit Mosaikelementen, die der Zuschauer zusammensetzen muss; bis sich das Zerrbild einer gesättigten, dekadenten, kalten Gesellschaft ergibt mit ein paar wenigen Bedürfnissen, wie sie sich ein heutiger auf Sicherheit bedachter Innenpolitiker nur wünschen kann. Visuell, vor allem architektonisch eindrucksvoll ist dies einer der seltenen Filme, in denen die Originalität der Bilder mit der Originalität des Inhalts zusammenpasst – eine Verbindung, die vielleicht nur funktioniert, wenn man den Film so überlädt, wie Frosch es tut, mit Paranoia, Verschwörung, Angst, Wahnsinn, Traum, Krimi, Zukunftsvision, sozialem Kampf etc. pp. Weil vielleicht nur, wenn es genügen Puzzlestücke gibt, sich ein Gesamtbild zusammenfügen lässt.

      Fazit: Visuell eindrucksvoll beschreibt der Film die absolute sichere Stadt der Zukunft, in der nur eines sicher ist: dass nichts als gesichert angenommen werden kann. Wahnsinn und Wahrheit geben sich die Hand.
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    2. Weiße Lilien: Zwischen Science-Fiction und Verschwörungsthriller erzählt Regisseur Christian Frosch die Geschichte einer jungen Frau in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft. Hannah lebt in einer neondurchfluteten Wohneinheit in der futuristischen "Neustadt", einem Ort der Sicherheit und der Kontrolle. Als sie ihren gewalttätigen und krankhaft eifersüchtigen Ehemann verlässt und in ein neues Appartement zieht, gerät ihr Leben aus der Bahn. Sie entdeckt, dass jene Frau, die das Appartement zuvor bewohnte, unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Freunde von ihr werden verhaftet und dann verschwindet auch ihr Ehemann spurlos.

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