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Weltverbesserungsmaßnahmen: “Weltverbesserungsmaßnahmen” präsentiert eine Sammlung von skurrilen Einfällen um das Leben für alle angenehmer zu gestalten. Da wäre zum Beispiel der frisch gegründete Verein Ampel e.V. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt die Autofahren zum gemeinsamen anfahren zu bewegen und Autos auf Parkplätzen farblich zu sortieren. Andere “Weltverbesserungsmaßnahmen” sind die Idee sich in der Nachbarschaft selbst zu...

Handlung und Hintergrund

Die Selbsthilfegruppe Ampel e.V. geht neue Wege bei der Stau-Entzerrung und begreift die Autoschlange als „einheitlichen Organismus“. Mehr Ästhetik in den Verkehrsalltag dürfte nach Ansicht anderer das farblich abgestimmte Parken bringen. Vier Millionen Einzelkinder in unserem Lande könnten vier Millionen Arbeitslose weniger bedeuten, wenn man letztere als Leihgeschwister an erstere vermietet. Außerdem könnte Geld mit begrenzter Haltbarkeit den Konsum ankurbeln.

Diese und andere kaum minder bestechende Weltverbesserungsmaßnahmen sind im programmatisch betitelten Kinoexperiment zu finden, das aus dem Berliner Filmkünstlerprojekt Datenstrudel in Kooperation mit dem „Jetzt“-Magazin der SZ hervorgegangen ist.

„Leihgeschwisterprogramm“: Arbeitslose sollen die fehlenden Geschwister von Einzelkindern ersetzen. - „Ampel e.V.“ Staus sollen verhindert werden, indem Autors an Ampeln im gleichen Moment anfahren. -„Neue Energie“ - durch langsamere Bewegungen. - „Outdoorbüro“: Aus Sparmaßnahmen wird nachts auf der Straße gearbeitet. - „Aktion 1,90 m“: Kampf der Ungerechtigkeit, indem alle Menschen gleich groß sind. - „Sorbischer Euro“: Geld mit Haltbarkeitsdatum soll den Osten retten.

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Acht Episoden erzählen vom Willen einzelner Bürger, aus dem Alltagstrott auszubrechen. Etwa der vom Stau entnervte Pizzabote, der im Verein lernt, Autoschlangen als lebendige Organismen zu begreifen. Oder der Arbeitslose Martin, bei dem im „Leihbruderprogramm“ neben einem kleinen Einzelkind die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Nicht zu vergessen Friedrich, der das ultimative Opfer bringt und die Blinddarmoperation seines Sohnes vom selbst gegründeten Do-It-Yourself-Ärzteteam durchführen lässt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jakob Hüfner,
  • Jörn Hintzer
Darsteller
  • Andreas Nickl,
  • Patrick Güldenberg,
  • Christoph Bach,
  • Jan Schütte,
  • Harald Schrott,
  • Max Mauff,
  • Claudia Geisler,
  • Peer Martiny,
  • Dabe Paschke,
  • Astrid Rashed,
  • Peter Berning,
  • Friedericke Koch,
  • Katja Rosin,
  • Torsten Schlosser,
  • Thomas Schmieder,
  • Heike Ostendorp,
  • Bernhard Marsch,
  • Christoph Jungmann,
  • Wolfgang Kaven,
  • Jakob Hüfner,
  • Vera Teltz,
  • Cornelius Schwalm,
  • Luise Bähr,
  • Ulrike Molsen,
  • Rüdiger Klink
Drehbuch
  • Jakob Hüfner,
  • Jörn Hintzer
Kamera
  • Volker Mai,
  • Jörg Pfeiffer,
  • Daniela Knapp,
  • Aleksandar Kerkovic,
  • Volker Gehrling,
  • Matthias Schellenberg
Schnitt
  • Dan Loghin,
  • Carolin Ernstling,
  • Andrea Hübers,
  • Vanessa Rossi
Casting
  • Uwe Büncker,
  • Sabine Frielinghaus

Kritikerrezensionen

    1. Eine groteske Leihbruder-Idee schafft es, dank der Bereitschaft der Teilnehmer, sich ihr zu verschreiben, eine ganze Familie aus den Angeln zu heben. Der Familientherapeut Johannes Schleede, der unter diesem Namen in anderen Episoden als Auto-Experte oder Wissenschaftler auftaucht, liefert Pseudo-Erklärungen, die den Gruppendruck erhöhen. Ähnlichkeiten mit Fernsehsendungen, die daran gewöhnen, Experten auf ein Allwissenheitspodest zu stellen, sind wohl beabsichtigt.

      Der Parkplatzsortierer, der sich als Sponti-Künstler versteht, redet sehr schnell unverhohlen davon, die Menschen zu mehr Ästhetik erziehen zu wollen. Und der Globalisierungsgegner, der mit dem sorbischen Euro die Macht des Zinses gebrochen sieht, trennt sich von seiner Freundin, weil sie zu stark mit dem Projekt hadert und nicht mehr so für ihn da ist.

      Die Regisseure Jörn Hintzer und Jakob Hüfner sind nicht nur Filmemacher, sondern arbeiten auch medienübergreifend. Ihr „Datenstrudel“, ein Internet-Experiment mit Gleichgesinnten, zeigt interaktive Live-Shows und dokumentiert auch die so genannten Weltverbesserungsmaßnahmen, nämlich Aktionen und Happenings. Daraus entstand die Idee zu einem Film, in dem einzelne Visionen praktisch durchgespielt werden.

      Wenn die Figuren die Utopien umzusetzen beginnen, sieht das in den Episoden mal aus wie eine Reportage, mal wie ein Doku-Drama, ist aber vorinszeniert und mit Improvisieren angereichert. Neben echten Schauspielern wirken bei diesem Spielfilm-Debüt auch Laien mit. Schöne Ideen, wie einfach die Probleme der Welt gelöst werden könnten, stoßen oft auf großen Widerstand, scheitern gar manchmal.

      Das ist lustig und selbstironisch inszeniert. Obwohl die Filmemacher betonen, dass die Welt Visionen braucht, lassen sie beim Zuschauen durchaus Sympathie für den zitierten Helmut-Schmidt-Spruch aufkommen, wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen. Es ist hier nämlich so, dass der ungeheure Ideenfluss, den Aktionsgruppen, Alternativ- und Tüftlerzirkel, Stammtische und Internetforen ständig speisen, bei der Umsetzung rasch in deutsche Ordnungswut oder gar in Fanatismus kippt.

      Unheimlich wird es, wenn die Laien-Mediziner zur Operation im Wohnzimmer schreiten. Warum sollte man sich nicht jede Fertigkeit aus einem Ratgeberbuch aneignen können? Oder jedes Produkt mit einer Idee verbinden und es dann besser verkaufen, wie der blasierte Geschäftsmann in der Schuh-Episode erklärt?

      Das Lachen bleibt einem oft im Hals stecken. Zwar kann man sich jederzeit von den aberwitzigen Utopien distanzieren mit der Frage, was denn das Ganze soll, doch die Bezüge zum Alltagsdenken sind dann doch wieder zu überraschend. Alle Erfinder wollen nur das Beste, exponieren sich, machen sich verletzbar. Lösungen gibt der Spielfilm keine, denn nur weil die Welt Utopien braucht, müssen solche Umsetzungen ja nicht gleich heute sein.

      Fazit: Filmgroteske über ideenreiche Menschen, die ihren Beitrag für eine bessere Zukunft auch gegen Widerstände durchsetzen.
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    2. Weltverbesserungsmaßnahmen: “Weltverbesserungsmaßnahmen” präsentiert eine Sammlung von skurrilen Einfällen um das Leben für alle angenehmer zu gestalten. Da wäre zum Beispiel der frisch gegründete Verein Ampel e.V. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt die Autofahren zum gemeinsamen anfahren zu bewegen und Autos auf Parkplätzen farblich zu sortieren. Andere “Weltverbesserungsmaßnahmen” sind die Idee sich in der Nachbarschaft selbst zu operieren um die gestiegenen Arztkosten abzufangen oder Arbeitslose als Leihgeschwister für Einzelkinder einzusetzen. Auch der Einsatz von sich selbst auflösenden Geld um die Wirtschaft anzukurbeln gehört zu den Maßnahmen. “Weltverbesserungsmaßnahmen” erzählt so auf sehr unterhaltsame Weise, wie man mit seht eigenartig anmutenden Ideen unsere Welt ein wenig besser machen kann, auch wenn die meisten Einfälle wohl nie umgesetzt werden.

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