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Wer's glaubt wird selig: "Wer früher stirbt, ist länger tot"-Kultfilmer Marcus H. Rosenmüller besinnt sich seiner Anfänge und findet mit dieser wahrhaft göttlichen Komödie zu alter Stärke zurück.

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Handlung und Hintergrund

Fischkopp Georg hat es einst der Liebe wegen in den bayerischen Skiort Hollerbach verschlagen. Doch weil dort nun schon seit Jahren der Schnee ausbleibt, ist nicht nur die Existenz der Dorfbewohner bedroht, auch Georgs Eheleben wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Da bringt ausgerechnet der ebenso tragische wie kuriose Tod der Schwiegermutter die rettende Idee: Man könnte die Verstorbene heilig sprechen lassen und Hollerbach so in einen Wallfahrtsort verwandeln. Doch dazu benötigt man ein Wunder, am besten sogar zwei.

Nordlicht Georg hat es der Liebe wegen in den bayerischen Skiort Hollerbach verschlagen. Doch weil dort nun schon seit Jahren der Schnee ausbleibt, ist nicht nur die Existenz der Dorfbewohner bedroht, auch Georgs Eheleben wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Da bringt ausgerechnet der ebenso tragische wie kuriose Tod der Schwiegermutter die rettende Idee: Man könnte die Verstorbene heilig sprechen lassen und Hollerbach so in einen Wallfahrtsort verwandeln. Doch dazu benötigt man ein Wunder, am besten sogar zwei.

Um ein bayerisches Dorf und sein Liebesleben zu retten, will ein Nordlicht die Gemeinde zum Wallfahrtsort erklären lassen. Ausgelassene Komödie von Marcus H. Rosenmüller in Stil von von „Wer früher stirbt ist länger tot“.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Marcus H. Rosenmüller
Produzent
  • Susanne Hildebrand,
  • Quirin Berg,
  • Max Wiedemann
Darsteller
  • Christian Ulmen,
  • Marie Leuenberger,
  • Nikolaus Paryla,
  • Lisa Maria Potthoff,
  • Fahri Yardim,
  • Hannelore Elsner,
  • Simon Schwarz,
  • Maximilian Schafroth,
  • Jürgen Tonkel,
  • Johannes Herrschmann,
  • Gerhard Wittmann,
  • Billie Zöckler,
  • Hubert Mulzer,
  • Franz Bauer,
  • Max von Thun
Drehbuch
  • Marcus H. Rosenmüller,
  • Jeremy Leven
Musik
  • Gerd Baumann
Kamera
  • Stefan Biebl
Schnitt
  • Georg Söring
Casting
  • Franziska Aigner

Kritikerrezensionen

    1. Tempo und Witz vom Alpenrand – auch für Preußen zu empfehlen!
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    2. Wer's glaubt wird selig: "Wer früher stirbt, ist länger tot"-Kultfilmer Marcus H. Rosenmüller besinnt sich seiner Anfänge und findet mit dieser wahrhaft göttlichen Komödie zu alter Stärke zurück.

      „Wer früher stirbt, ist länger tot“-Kultfilmer Marcus H. Rosenmüller besinnt sich seiner Anfänge und findet mit dieser wahrhaft göttlichen Komödie zu alter Stärke zurück.

      Neun Spielfilme in sechs Jahren, das muss einer dem bayerischen Workaholic Marcus H. Rosenmüller erst einmal nachmachen. „Wer’s glaubt, wird selig“ erinnert nicht nur vom Titel her an seinen ersten großen Erfolg „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Beide Filme spielen im tiefsten ruralen Bayern, beide bieten sie ein Panoptikum skurriler Figuren und beide besitzen einen Protagonisten, der gewissermaßen auf der Suche nach Erlösung, aber auch nach Liebe und Zuneigung ist. In diesem speziellen Fall ist es der von Christian Ulmen verkörperte Fischkopp Georg, den es - eben der Liebe wegen - in das bayerische Skiparadies Hollerbach verschlagen hat. Weil aber dort seit Jahren schon der Schnee ausbleibt, ist nicht nur die materielle Existenz der Dorfbewohner bedroht, auch Georgs Eheleben wird durch die Krise negativ beeinflusst. Ausgerechnet der unter kuriosen Umständen herbeigeführte Tod von Schwiegermutter Daisy bringt die rettende Idee: Man könnte die Verstorbene heilig sprechen lassen und Hollerbach so in einen florierenden Wallfahrtsort verwandeln. Der Versuch, dieses in die Tat umzusetzen, ist die Triebfeder einer Story, in der ein paar sympathische Dorfdeppen um den schießwütigen Polizisten Hartl (Simon Schwarz), den Leichenbestatter Möslang (Rosi-Regular Jürgen Tonkel mit Rauschebart) und einen altklugen Lehrer (Maximilian Schafroth) versuchen, bei den für die Heiligsprechung dringend benötigten Wundern etwas nachzuhelfen.

      Zwar führt Ulmen mit dem Papst (Nikolaus Paryla) ein paar Zwiegespräche zu viel und wird das Ende des Films unnötig in die Länge gezogen, doch sind dies Marginalien im Vergleich zu dem, was Rosenmüller zu bieten hat: Schräge Situationen, wenn etwa Hannelore Elsner als weiße Hexe Daisy im Rollstuhl auf der Ladefläche eines Pick-Ups zur Messe gefahren wird; großartigen Wortwitz wie zum Beispiel ein lateinisches „Asterix“-Gebet des falschen Pfarrers (Fahri Yardim); urkomische Szenen wie der wie im klassischen Heist Movie durchgeplante „Wunder“-Coup, der natürlich völlig daneben geht; und schließlich zwei betörende Damen, die in diesem „Männer“-Film weniger durch ihr schauspielerische Leistung als durch ihr attraktives Äußeres auffallen: Die oftmals nur spärlich bekleidete Marie Leuenberger, die als Georgs Gattin diesem ebenso viele feuchte Träume bereitet wie Lisa Maria Potthoff als Pornostar Evi der kompletten maskulinen Dorfgemeinschaft. Fazit: Rosenmüller hat eindrucksvoll zu alter Stärke zurückgefunden und mit Nordlicht Ulmen in der Hauptrolle beste Chancen, nun auch jenseits des Weißwurstäquators ein breites Publikum zu finden. lasso.
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      1. Mit dem amerikanischen Regisseur Woody Allen hat der bayerische Filmemacher Marcus H. Rosenmüller zwei Dinge gemeinsam: Auch er ist ein Vieldreher mit sicherem Händchen für die Komödie. Dem längst als unzumutbar geltenden Heimatfilm hauchte er eine unerhörte, neue Frische ein wie der Juniregen, der laut Bauernregel für reiche Ernte sorgt. Auch seine jüngste Komödie spielt auf dem bayerischen Land, im fiktiven Hollerbach am Rande der Alpen, und greift mit der katholischen Frömmigkeit ein Thema auf, das bereits in seinem Erstling „Wer früher stirbt ist länger tot“ eine Rolle spielte. Erneut geht es vor beschaulicher Kulisse drunter und drüber, nur dass diesmal weniger die typisch bayerischen Figuren im Mittelpunkt stehen.

        Die Posse verquirlt genüsslich so gut wie alle Zutaten, die sich aus dem Gegensatz von Christentum und Fleischeslust ergeben. Gleichzeitig geht es um den praktischen Nutzen der Wundergläubigkeit. Die Geschichte wartet mit immer neuen Überraschungen auf, so dass die Wahrnehmungsfähigkeit vor der barocken Fülle schier zu kapitulieren droht. Das Drehbuch stammt vom Amerikaner Jeremy Leven („Don Juan de Marco“, „Die Legende von Bagger Vance“) und Rosenmüller setzt einen gesamtdeutschen Cast ohne lokale Dialektambition auf das Handlungskarussell. So wie der Papstbesuch in Hollerbach zwar auf die bayerischen Wurzeln des gegenwärtigen Heiligen Vaters anspielt, der von Nikolaus Paryla dargestellte Innozenz XIV aber ein deutlich anderer Charakter ist, wirken alle Figuren universell einsetzbar in einem ländlichen Milieu, das lediglich von liebenswerter Naivität und Unschuld näher gekennzeichnet ist.

        Christian Ulmen stattet den aus Hamburg stammenden Georg mit seinem treuherzig-subversiven Tatendrang aus, wenn es darum geht, das vom Aussterben bedrohte Dorf in einen Wallfahrtsort zu verwandeln. Georg führt auch als Off-Erzähler durch die Geschichte und pflegt eine Sprache, in der sexuelle Flaute in der Ehe als „unterschiedliche Auffassung bezüglich der Abendgestaltung“ bezeichnet wird. Dieser Georg hat nun also endlich einmal Sex mit seiner Emilie, die von Marie Leuenberger („Die Standesbeamtin“) gespielt wird. Nebenan versucht Hannelore Elsner als die böse Schwiegermutter mit besonders lautem Gebet zu stören, aber die dünne Wand wackelt und das Holzkruzifix fällt auf sie.

        Die Sexfeindlichkeit der Kirche und damit auch der dörflichen Kultur wird weiter lustig durchdekliniert, indem beispielsweise der nicht religiöse Frauenheld Vincenzo für seinen erkrankten Zwillingsbruder Paolo als Prüfer aus dem Vatikan einspringt und in Hollerbach eine Predigt am Sonntag hält. Darin geht es um die körperlichen Geschenke Gottes wie die Zunge und ihre Fähigkeit, den süßen Nektar der Liebe zu kosten. Und die verstorbene Schwiegermutter Daisy hat noch eine andere Tochter namens Evi, die einen Pornofilm drehte und jetzt heimkehrt. Wie in „Eine ganz heiße Nummer“ ist der Witz mit dem tabuisierten Sex gewagt und versöhnlich zugleich.

        Zum Thema Wunder hat die Geschichte ebenfalls ein paar grandiose Einfälle, etwa wenn Georg und seine Freunde eine Marienstatue mittels Luftpumpe zum Tränenabsondern bringen wollen. Wie bei Woody Allen kann man mittlerweile auch in den Rosenmüller-Filmen nach vertrauten Gesichtern und Motiven Ausschau halten. Der aus „Sommer der Gaukler“ bekannte Maximilian Schafroth spielt hier erneut einen schwäbelnden Charakter und die barocke, überdrehte Spielfreude aus jenem Film schimmert erneut in einigen rauschhaften Szenen durch, etwa wenn ein Windstoß im Vatikan für Chaos unter den Geistlichen sorgt.

        Fazit: In „Wer´s glaubt wird selig“ dreht Marcus H. Rosenmüller das Karussell aus dörflicher Frömmigkeit, augenzwinkernder Kreativität und einem gesamtdeutschen Cast bis zum Schwindelpunkt.
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