Mit „White House Down“ lieferte Roland Emmerich 2013 einen beeindruckenden Blockbuster, in dem nicht weniger, als das Zentrum der amerikanischen Macht unter Beschuss gerät. Wie stehen die Chancen für eine Fortsetzung des Actionspektakels?
Regisseur Roland Emmerich ist bekannt dafür, es in seinen Filmen gern mal richtig krachen zu lassen. Interessanterweise scheint für den deutschen Wahlamerikaner das Weiße Haus
einer der Orte zu sein, die er am liebsten in die Luft jagt. So auch in „White House Down“, wo er das altehrwürdige Gebäude zwar ausnahmsweise nicht komplett zerstört aber für
ausreichend Schaden sorgt, um eine Grundsanierung nötig zu machen. Der Film ist ein typischer Emmerich, ein solides Stück Actionkino, mit guten Schauspielern, einer packenden
Story und reichlich Explosionen.
Was zählt, steht unterm Strich
Auch wenn man meinen könnte, dass Regisseur und Schauspieler alles richtig gemacht haben und der Film das Potential zum Kassenschlager hätte, sprechen die Zahlen leider eine andere Sprache. Den horrenden Produktionskosten von 150 Millionen Dollar stehen weltweite Einnahmen von gerade mal 205 Millionen Dollar gegenüber. Das mag auf den ersten Blick ein annehmbarer Gewinn sein, doch in Hollywood bedeutet es nichts anderes, als dass der Film gefloppt ist.
„White House Down“ ist auf Amazon Prime verfügbar.
Warum es kein „White House Down 2″ geben wird
„White House Down“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass man alles richtig machen kann und trotzdem keinen Erfolg hat. In diesem Fall war es ganz klar schlechtes Timing, denn nur wenige Monate zuvor kam der Film „Olympus Has Fallen“ in die Kinos. Ein Action-Thriller, der mit exakt dem gleichen Setting, dem Anschlag auf das Weiße Haus und den US-Präsidenten, aufwartete.
Wer zuerst kommt, malt zuerst und so war „White House Down“ für viele Kinobesucher nur ein weiterer Abklatsch des gleichen Themas. Somit erhielt der Film weniger Aufmerksamkeit als
„Olympus Has Fallen“, der billiger und erfolgreich genug war, um zwei weitere Fortsetzungen zu bekommen. Und hier liegt auch der Grund, warum eine Fortsetzung von „White House
Down“ sehr unwahrscheinlich ist. Das Thema „Anschlag auf das Weiße Haus“ ist mit zwei kurz hintereinander folgenden Filmen beim Publikum definitiv ausgereizt. Nicht umsonst verlagerte die „Has Fallen“-Reihe den Spielort im nächsten Film in eine andere, unverbrauchte Metropole.
Wo aber sollte eine Fortsetzung von „White House Down“ sonst ansetzen? Es würde nur wieder wie ein Abklatsch der „Has Fallen“-Reihe wirken und wäre somit wenig erfolgversprechend. Davon abgesehen ist Roland Emmerich kein Regisseur, der gerne Fortsetzungen dreht. Der einzige zweite Teil, der bisher unter seiner Regie entstanden ist, war „Independence Day – Wiederkehr“, der vermutlich nur deshalb kein Flop wurde, weil er auf die Fanbase von Teil 1 zurückgreifen konnte.
So wird „White House Down“ wohl ein Einzelstück bleiben, das man mit etwas Abstand zum Konkurrenzkampf mit „Olympus Has Fallen“ durchaus als unterschätztes, aber gutes Hollywood Actionkino sehen kann.