Mit „Wicked“ kommt eine gefeierte Fantasy-Adaption in die Kinos, doch die Handlung ist nicht unbekannt. Es gibt nützliches Vorwissen und nervige Spoiler.
Ab dem 12. Dezember 2024 startet endlich „Wicked“ in den deutschen Kinos – international bricht der Fantasy-Film jetzt schon einen Rekord nach dem anderen. Auch in unserer Redaktion begeisterte der Film sowohl Fans des Broadway Musicals, als auch „Wicked“-Neulinge. Die Fantasy-Adaption basiert auf dem gleichnamigen Musical „Wicked - Die Hexen von Oz“ und befasst sich mit Elphaba (Cynthia Erivo) und Glinda (Ariana Grande), welche sich auf der Glizz-Universität begegnen. Die unterschiedlichen Frauen werden trotz ihrer anfänglichen Differenzen Freundinnen und müssen verschiedene Herausforderungen bewältigen.
Die Welt von OZ wurde schon häufig in Filmen und Serien aufgegriffen, unter anderem in „Die fantastische Welt von Oz“ (2013), „Muppets: Der Zauberer von Oz“ (2005) und die wohl bekannteste Adaption „Der Zauberer von Oz“ (1939). Jetzt stellt sich berechtigterweise die Frage: Muss man den 85 Jahre alten Film gesehen haben, um „Wicked“ zu verstehen?
Die kurze Antwort ist: Nein. Wer tatsächlich bis jetzt keinerlei Berührungspunkte mit der Geschichte von „Wicked“ hatte, wird in „Der Zauberer von Oz“ gespoilert. Denn in dem Musical-Film von 1939 geht es um die Geschehnisse nach der Handlung von „Wicked“. Wer sich nach dem „Wicked“-Kinosbesuch fragt, wie sich einige Handlungsstränge entwickeln könnten, findet in „Der Zauberer von Oz“ eine mögliche Antwort.
Wie Regisseur Jon M. Chu die Geschichte weiterspinnen wird ist noch unklar, denn der zweite Teil von „Wicked“ startet erst am 20. November 2025 in Deutschland. Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer „Der Zauberer von Oz“ nicht gesehen hat, wird der Handlung von „Wicked“ ohne Problem folgen können.
„Der Zauberer von Oz“ erzählt die Geschichte von Dorothy Gale (Judy Garland), welche durch einen Tornado in die fantastische Welt von Oz gefegt wird. Dort trifft sie auf die Vogelscheuche (Ray Bolger), den Blechmann (Jack Haley) und den feigen Löwen (Bert Lahr), sowie auf Glinda (Billie Burke), die gute Hexe des Nordens. Dorothy möchte unbedingt zurück nach Kansas und reist gemeinsam mit ihrem Hund, der Vogelscheuche, dem Löwen und dem Blechmann auf der gelben Backsteinstraße in die Smaragdstadt, um den Zauberer von Oz zu treffen. Obwohl der Film bereits 85 Jahre alt ist, hat er einen ikonischen Stellenwert, beispielsweise durch Lieder wie „Over the Rainbow“. Der Film erzielte auf Rotten Tomatoes eine Zustimmung von 98% unter Kritiker*innen und 89% unter den Zuschauer*innen. Außerdem entwickelte sich Judy Garland nach Angaben von Entertainment Weekly zu einer Ikone der queeren Gemeinschaft.
„Wicked“ ergänzt „Der Zauberer von Oz“ und steht gleichzeitig für sich. Was laut dem Cast die wichtigsten Themen in „Wicked“ sind, haben sie uns ausführlich in einem Interview beantwortet. Ihr findet es hier:
Fantasie-Erzählung wird durch „Der Zauberer von Oz“ noch lebendiger
Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte „Der Zauberer von Oz“ erst nach dem „Wicked“-Kinobesuch sehen. Wenn ihr jedoch kein Problem damit habt, dann sorgt „Der Zauber von Oz“ dafür, dass die Liebe und Detailverliebtheit in „Wicked“ spürbarer wird. Die Fantasy-Verfilmung gehört meiner Meinung ohnehin nach zu den Filmen, die mehrere Male geschaut werden sollte. Das liegt an der Dichte der Easter Eggs und den durchdachten Kameraeinstellungen, die dafür sorgen, dass es jedes Mal etwas neues zu entdecken gibt. Zuschauer*innen, die bis jetzt keine Berührungspunkte mit „Wicked“ hatten, werden diese Dichte an Anspielungen wahrscheinlich nicht verstehen, für Fans des Stoffes hält „Wicked“ jedoch eine Überraschung nach der anderen bereit. Wenn ihr noch tiefer in die Welt von Oz eintauchen wollt, findet ihr das englische Taschenbuch zum Film, hier auf Amazon Prime.
Schlussendlich bleib die Frage welches Kino-Erlebnis ihr haben wollt: Möchtet ihr euch einfach ohne Vorwissen bezaubern lassen? Oder ist es euch wichtig alle Anspielungen gleich beim ersten Schauen zu verstehen, allerdings mit einer massiven Spoiler-Warnung für die weiterführende Geschichte. In beiden Fällen zählt selbstverständlich nur, dass ihr euer Kino-Erlebnis genießen könnt.
Euer Wissen zu der Musical-Vorlage, könnt ihr in diesem Quiz testen?