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Widows: Thriller um vier Witwen, die den Banküberfall, bei dem ihre Männer getötet wurden, zu Ende führen wollen. Baiserend auf einer britischen Miniserie.

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Handlung und Hintergrund

Es sollte der letzte Coup werden, ein genialer Bruch, dessen Gewinn ausreichen würde, damit alle Beteiligten ein sorgloses Leben führen könnten. Dummerweise ging dabei alles schief. Als die vier Ehefrauen Veronica (Viola Davis), Alice (Elizabeth Debicki), Linda (Michelle Rodriguez) und Belle (Cynthia Erivo) erfahren, dass ihre kriminellen Ehemänner (Liam Neeson, Jon Bernthal, Manuel Garcia-Rulfo) bei einem Überfall gestorben sind, bleibt wenig Zeit für die Trauer. Kurzentschlossen tun sich die Witwen zusammen, um die Arbeit ihrer nutzlosen Männer zu beenden. Dabei bekommen sie es auch mit einem Politiker (Colin Farrell) zu tun, der in die Einbruchspläne involviert ist.

„Widows“ - Besetzung

Mit Michelle Rodriguez („Fast & Furious 8„), Viola Davis („Fences„) und Elizabeth Debicki („Guardians of the Galaxy Vol. 2„) in den weiblichen Hauptrollen kann „Widows“ bereits ein beeindruckendes Darsteller-Ensemble vorweisen. Dazu passt, dass mit Cynthia Erivo eine gestandene Broadway-Schauspielerin ihr Kinodebüt in dem Heistmovie gibt.

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Abgerundet wird der Cast durch eine hervorragende Männerriege. Inzwischen konnte etwa die Besetzung von Robert Duvall („Der Richter -Recht oder Ehre„) bestätigt werden. Duval soll den Vater des Politikers spielen, dessen Part Colin Farrell („Die Verführten„) übernimmt. Die beiden sind wahrscheinlich also in den Coup eingeweiht. Darüber hinaus kann „Widows“ mit Auftritten von Liam Neeson („Sieben Minuten nach Mitternacht„) und dem „Get Out„-Shootingstar Daniel Kaluuya aufwarten.

„Widows“ - Hintergründe

Basierend auf der 80er-Jahre TV-Miniserie „Widows“ inszeniert der „12 Years a Slave“-Regisseur Steve McQueen ein opulentes Heist-Drama, in dem vier Frauen das Ruder übernehmen. Bereits die Mini-Serie konnte sich als echter Erfolg beweisen. Obwohl nach sechs Folgen Schluss war, erhielt „Widows“ im Jahr 1985 eine Fortsetzung. Wiederum zehn Jahre später wurde die Geschichte von „Widows 2“ in dem Spin-off „She´s Out“ fortgesetzt.

Verantwortlich für das Reboot ist neben Regisseur Steve McQueen vor allem Gillian Flynn, die Autorin von „Gone Girl - Das perfekte Opfer“ und „Dark Places - Gefährliche Erinnerung„. Gemeinsam haben McQueen und Flynn am Drehbuch von „Widows“ gearbeitet, um der charmanten Serie ein Update zu verpassen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steve McQueen
Produzent
  • Daniel Battsek,
  • Rose Garnett,
  • Sue Bruce Smith,
  • Bergen Swanson,
  • Iain Canning,
  • Arnon Milchan,
  • Emile Sherman
Darsteller
  • Viola Davis,
  • Michelle Rodriguez,
  • Elizabeth Debicki,
  • Cynthia Erivo,
  • Robert Duvall,
  • Colin Farrell,
  • Liam Neeson,
  • Brian Tyree Henry,
  • Jon Bernthal,
  • Daniel Kaluuya,
  • Manuel Garcia-Rulfo,
  • Carrie Coon,
  • Jacki Weaver
Drehbuch
  • Steve McQueen,
  • Gillian Flynn
Musik
  • Hans Zimmer
Kamera
  • Sean Bobbitt
Schnitt
  • Joe Walker
Casting
  • Francine Maisler,
  • Mickie Paskal,
  • Jennifer Rudnicke

Kritikerrezensionen

    1. Atmosphärisch packender Thriller von Steve McQueen über vier Gangsterwitwen, die nach dem Tod ihrer Männer deren letzten Coup auf eigene Faust durchführen.

      Veronica hat nicht gewusst, auf wen sie sich einlässt, als sie Harry Rawlin geheiratet hat. Denn Harry ist ein Gangster. Doch als eines Tages ein lang geplanter Coup misslingt und Harry und seine Gang im Kugel- und Feuerhagel ums Leben kommen, bleibt Veronica trauernd zurück - bis sie von Jamal Manning aufgesucht wird. Harry hat Manning um 2 Millionen Dollar gebracht und nun will Manning sein Geld zurück. In zwei Wochen. Veronica überlegt fieberhaft, was nun zu tun ist. Und beschließt, zusammen mit den anderen Witwen der Gang den letzten geplanten Coup ihres Mannes durchzuführen. Steve McQueens neuer Film WIDOWS ist ein Thriller, der in seinen 129 Minuten mit dem Zuschauer permanent Katz und Maus spielt. Nie kann man sich sicher sein, welcher der ambivalenten und vielschichtigen Figuren man wirklich trauen kann und wer was aus welcher Motivation heraus tut. Genau das ist die Stärke dieses spannungsgeladenen Films, zusammen mit einer souveränen Inszenierung durch McQueen. Mit großer Kunstfertigkeit und der Kameraführung von Sean Bobbitt findet er immer genau die richtigen atmosphärischen Bilder, um den engen Zusammenhang zwischen Liebe und Intrige, Macht und Gier, Politik und Korruption aufzuzeigen. Die Besetzung des Films ist bis in die Nebenrollen mit Liam Neeson, Colin Farrell und Robert Duvall hochkarätig. Doch Steve McQueen macht klar: Dieser Film gehört den starken und coolen Heldinnen, die von Michelle Rodriguez, Elizabeth Debicki und Cynthia Erivo überzeugend verkörpert werden. In der Hauptrolle brilliert Viola Davis, die Veronica nicht nur als knallharte und pragmatisch denkende Frau spielt, sondern ihr auch eine große Verletzlichkeit verleiht, die sie jedoch nur in einsamen Momenten durchscheinen lässt. Hans Zimmer steuert einen treibenden Score bei, der die Spannung unterstützt und das Drehbuch, geschrieben von der Romanautorin Gillian Flynn, ist voll von deftigen Dialogen und raffinierten Wendungen. Ein packender Thriller, von der ersten bis zur letzten Minute überraschend.

      Jurybegründung:

      Spätestens wenn sich die Afroamerikanerin Veronica - brillant: Viola Davis - an den Tod ihres Sohnes erinnert, ist klar, dass WIDOWS von Oscar-Preisträger Steve McQueen mehr ist als eine Rache- und Emanzipations-Story, in der sich drei Frauen an ihren Erpressern rächen. Der Film entwirft ein stimmiges Panorama der Realität und des gesellschaftlichen Klimas in den USA.
      Veronica ist ebenso wie Alice und Linda gerade Witwe geworden. Ihre Männer wurden nach dem Überfall auf das Wahlkampfbüro des schwarzen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl von der Polizei erschossen, die geraubten zwei Millionen Dollar gingen mit ihrem Van in Flammen auf. Doch Jamal Manning fordert das Geld von Veronica zurück, und das mit Nachdruck. Er setzt seine Killer auf ihre Vertrauten an, die auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, um das Notizbuch von Veronicas Mann in ihren Besitz zu bringen. Darin hat er alle kriminellen Coups der Vergangenheit penibel notiert, auch den Plan für den nächsten Coup.
      Um Jamal Manning auszuzahlen, wollen Veronica, Alice und Linda den Einbruch in die Villa von Mannings weißen Gegenkandidaten, dessen Familie seit 60 Jahren den Bürgermeister stellt, durchziehen. Dort lagern neben den zwei Millionen von Manning auch drei Millionen, die Jack Mulligan illegal beiseite geschafft haben. Für die Umsetzung ihres Plans brauchen die Frauen nun noch eine Fahrerin, die sie in der toughen Belle finden.
      McQueens Thriller ist Hollywood Kino „at its best“. Die komplexe Story, die neben McQueen „Gone Girl“-Autorin Gillian Flynn schrieb, ist dramaturgisch bis ins letzte i-Tüpfelchen stimmig und durchkomponiert. Sie ist raffiniert gebaut, führt den Zuschauer mehrmals in die Irre und überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen. Der Film ist grandios ausgestattet und überzeugt mit großen Kinobildern. Nicht zuletzt führt McQueen sein namhaftes Ensemble zu beeindruckenden Leistungen.
      Inhaltlich ermöglicht die Geschichte der Emanzipation der drei Witwen, die sich aus dem Schatten ihrer Männer und deren kriminellen Milieu lösen wollen, einen Blick auf den amerikanischen Politikbetrieb, in dem Posten in Familien „vererbt“ werden. Hier ist - wie auch in Clooneys IDEN DES MÄRZ - jedes Mittel Recht, um den Gegner zu schädigen. Selbstverständlich eine klare Anspielung auf aktuelle amerikanische und internationale Politskandale und Verwicklungen.
      Der Film entlarvt quasi im Vorbeigehen den Filz von Politik, kriminellen Gangs und Polizei, gleichzeitig gibt dieser der Handlung ihre Dynamik. Der korrupten Männerwelt setzen die vier Frauen ihren Entwurf einer friedlichen Welt mit Familie und eigenem Auskommen entgegen. Das moralische Vergehen, das vor der Verwirklichung dieser Chance steht, verzeiht der Zuschauer den smarten und sympathischen Ladys daher gerne.
      Auch die deutsche Synchronisation kann mit der künstlerischen Qualität des Films mithalten, mit dem Steve McQueen dem uramerikanischen Genre des Gangsterfilms ein Meisterwerk hinzufügt.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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