Wie die anderen: Dokumentation über den Alltag einer österreichischen Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Handlung und Hintergrund
In einer österreichischen Klinik nahe Wien wird täglich ein besonderer Balanceakt ausgeübt. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird den jungen Patienten behutsam und liebevoll in einer kurzen Zeitspanne geholfen. Mit Routine-Abläufen und Improvisationen, Wünschen und Träumen sowie den größten Abgründen der jungen Patienten befassen sich die Ärzte und Pflegekräfte bei ihrer täglichen Arbeit. Regisseur Constantin Wulff beschränkt sich dabei auf den sogenannten Direct Cinema-Modus. Das heißt er montiert die Kamera ohne dabei Off-Kommentare und Interviews einzuspielen und lässt dabei die Situation für sich sprechen. Sowohl Personal als auch Patienten können so den möglichen Störfaktor der Kamera schon bald ausblenden und sich auf ihre Arbeit, beziehungsweise die gestellten Aufgaben konzentrieren. Der abgelieferte Blick hinter die Kulissen einer Psychiatrie soll vor allem auch als objektive Aufklärung für Unwissende dienen und kann geradezu als Pionierarbeit in diesem tabuisierten Themenbereich verstanden werden. Ohne Wertung – positiv wie negativ – können Zuschauer sich ein unverfälschtes Bild über die Tullner Landesklinik machen, in welcher die Dreharbeiten in einem Zeitraum von mehreren Monaten stattfanden. Dabei steht sowohl die Arbeit des Personals, als auch das Besserung der gesundheitlichen Befindlichkeit der Kinder im Vordergrund. Obwohl das Filmteam das Gelände der Psychiatrie nie verlassen hat, wird am Ende doch der Frage nachgegangen, welchen Anteil die jungen Patienten aus ihren Gesprächen, Behandlungen und Diagnosen mit in den persönlichen Alltag fernab des Kliniklebens mitnehmen können. Werden sie auch zurück in der Gesellschaft ihre persönlichen Probleme meistern. Schließlich werden die Anforderungen an die heranwachsende Generation in der leistungsorientierten modernen Gesellschaft von Tag zu Tag immer höher, ohne das möglicherweise Raum für die freie Entfaltung geboten wird.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Constantin Wulff
Produzent
- Johannes Rosenberger
Drehbuch
- Constantin Wulff
Kamera
- Johannes Hammel
Schnitt
- Dieter Pichler