Charlie gibt seinem kleinen Bruder Sam ein Versprechen: Jeden Abend wird er sich mit ihm treffen, um Baseball zu spielen. Und dieses Versprechen hält er - selbst als Sam bei einem tragischen Autounfall ums Leben kommt. Charlie will den Tod seines Bruders nicht akzeptieren und flüchtet sich, auch Jahre später noch, in seine eigene kleine Welt, in der es nur ihn und Sam gibt. Doch dann taucht Tess auf, die Charlies Leidenschaft für das Segeln teilt und sich in ihn verliebt. Jetzt muss Charlie sich entscheiden: Ein Leben mit Tess oder das Versprechen an Sam. Der Film von Burr Steers basiert auf dem Roman „The Death and Life of Charlie St. Cloud“ von Ben Sherwood. Hier werden zu gleichen Teilen Trauer und Hoffnung reflektiert. Der Film ist unaufgeregt, aber dennoch anrührend erzählt, die Darsteller überzeugen durchgängig, vor allem der kleine Charlie Tahan als Sam ist zauberhaft. Die wunderbaren Landschaftsaufnahmen, die überbordende Musik und die allesamt schönen Menschen laden zum Schwelgen ein. Ein romantisches Melodram und nicht nur für Zac Efron-Fans etwas für das Auge und das Herz.
Jurybegründung:
Die These, die Liebe sei stärker als der Tod, ist eine der wichtigsten Antriebsfedern von romantischen Erzählungen. Charlie St.Cloud, der junge Held dieses Films, ist nach einem Autounfall schon klinisch tot und verspricht in diesem Moment seinem ebenfalls sterbenden kleinen Bruder, jeden Tag zu einer bestimmten Stunde für ihn da zu sein.
Charlie wird reanimiert und spielt von diesem Tag an mit seinem toten Bruder Baseball. Er trifft auch andere Menschen im Zwischenreich zwischen Leben und Tod und dadurch wird es ihm möglich, die junge Seglerin zu retten, mit der ihn eine zögerlich, zarte Liebe verbindet und die plötzlich auf See vermisst wird. Diese Romanze mit Elementen einer Geistergeschichte, die vom Regisseur nie schauerlich ausgemalt werden, sondern eher berühren als erschrecken sollen, ist stimmig inszeniert und setzt eher auf eine subtile Entwicklung der Charaktere als auf theatralische Szenen, die beim Publikum mit aller Macht auf die Tränendrüsen drücken sollen.
Man merkt dem Film an, dass er auf einer soliden literarischen Vorlage basiert und deshalb in pointierten Szenen die Figuren auf der Leinwand lebendig werden lässt. So gewinnt der Film auch durch die kurzen Auftritte von Kim Basinger und Ray Liotta, die ihren Figuren eine Präsenz und Tiefe verleihen, durch die die Geschichte in entscheidenden Momenten einen entscheidenden Schub bekommt. Dadurch, dass der Film an der rauen Westküste der USA angesiedelt (und in Kanada gedreht) wurde, bekommt der Film auch durch das Ambiente einen elementaren, mystischen Unterton, den der Regisseur Burr Steers noch betont, indem er fast ausschließlich außen drehte und sowohl den Wald wie auch die See stimmungsvoll in Szene setzte. Aber die größte Trumpfkarte des durchgängig gut besetzten Films ist sicher Zac Efron in der Hauptrolle. Gerade indem er ganz natürlich und eher zurückhaltend agiert, wirkt er sympathisch und überzeugend als der romantische Held, dem die Herzen des weiblichen Zielpublikums sicher zufliegen werden.
Dass es ihm und Steers gelingt, diese Geschichte, die sehr schnell lächerlich oder kitschig hätte wirken können, so stilsicher und berührend zu präsentieren, war entscheidend für die Vergabe des Prädikats.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)