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Reindeer Games: Nick Mason freut sich. Nicht, weil Weihnachten vor der Tür steht, sondern weil er und sein Knastkumpel Rudy (Ben Affleck) in drei Tagen wieder freie Männer sind. Nick kann es kaum erwarten: Er hatte vor einigen Monaten eine Brieffreundschaft mit der schönen Ashley (Charlize Theron) begonnen – nun wird er sie endlich kennenlernen. Doch kurz vor der Entlassung stirbt er. Rudy kann der Versuchung nicht widerstehen und...

Handlung und Hintergrund

Kurz bevor er aus dem Gefängnis entlassen werden soll, wird Rudys Zellenkumpel Nick erstochen. Rudy nimmt Nicks Stelle ein und lässt sich von dessen süßer Brieffreundin Ashley abholen. Doch die Freude über den schnell folgenden Sex währt nur kurz, denn bald taucht Ashleys brutaler Bruder auf: Der will ein Casino ausräumen, in dem Nick gearbeitet hat. Rudy weiß: Er sitzt gehörig in der Patsche!

Im Knast wurden Rudy und Nick Freunde, doch kurz vor der gemeinsamen Entlassung fällt Nick dem Attentat eines feindlichen Knackis zum Opfer. Als Rudy vor dem Knasttor auf Nicks attraktive Knast-Brieffreundin Ashley trifft, bringt er es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu sagen, und gibt sich stattdessen selbst als Nick aus. Als dann aber Ashleys irrer Bruder Gabriel plus Gang auf der Matte steht und ihn, den angeblichen Superdieb, zu einem Casinoraubzug pressen will, bereut Rudy den Entschluss bitter. Jetzt ist Improvisation gefragt, denn Gabriel ist zu jeder Schandtat entschlossen.

An Stunt-Sequenzen reicher Actionthriller von Routinier John Frankenheimer: Rudy nimmt die Rolle seines erstochenen Zellenkumpels Nick ein und begibt sich nach der Entlassung in die Arme von dessen Brieffreundin Ashley. Zu dumm, dass Ashleys brutaler Bruder mit ihm zusammen das Casino ausrauben möchte, in dem Nick gearbeitet hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Frankenheimer
Produzent
  • Harvey Weinstein,
  • Cary Granat,
  • Andrew Rona,
  • Marty Katz,
  • Bob Weinstein,
  • Chris Moore
Darsteller
  • Ben Affleck,
  • Gary Sinise,
  • Charlize Theron,
  • Dennis Farina,
  • James Frain,
  • Donal Logue,
  • Danny Trejo,
  • Isaac Hayes,
  • Gordon Tootoosis,
  • Clarence Williams III,
  • Dana Stubblefield
Drehbuch
  • Ehren Kruger
Musik
  • Alan Silvestri
Kamera
  • Alan Caso
Schnitt
  • Anthony Gibbs,
  • Michael Kahn

Kritikerrezensionen

    1. Nach seinem extrem actionbetonten Thriller "Ronin" (1998) lässt es Regisseur John Frankenheimer wieder ruhiger angehen. "Reindeer Games" ist eine verzwickte Mischung aus Krimi-Drama und Film Noir, Gangsterfilm und Mysterythriller. Und er funktioniert. Autor Ehren Krueger, der mit seinem Skript zwar lange nicht die Intensität seines Psycho-Thrillers "Arlington Road"(1999) erreicht, hat erneut einen Plot geschaffen, der von den unterschiedlichen Eigenschaften seiner Charaktere lebt.

      Der Häftling Rudy, ein reuevoller Dieb, der endlich eine glückliche Zukunft will, ist kein wirklicher Held, sondern ein relativ normaler Mensch. Ben Affleck kann in dieser Rolle voll und ganz überzeugen, sie passt zu ihm. Einen Action-Helden würde man ihm nicht abnehmen, den Loser, der Angst vor dem Tod hat, schon.

      Dann Gabriel, der Schurke, der sich selber gerne als Obergangster propagiert, obwohl er eigentlich unerfahren ist. Dies versucht er mit brutalster Gewalt zur Seite zu schieben, seine Unfähigkeit darf seinem Gegenüber nicht bewusst werden. Wer könnte besser absolut böse spielen und dabei noch eine gewisse Note herzlichen Charme ausdrücken als Gary Sinise.

      Eine ähnliche Rolle hatte er bereits als Kindesentführer in "Kopfgeld"(1996), nur dass sein Charakter Gabriel eher heruntergekommen wirken muss. Für Sinise kein Problem, dem Regisseur und Schauspieler würde man wohl jede Rolle abnehmen. Und dann Ashley, anfangs ein Engel, doch mit fortlaufender Handlung wird sie immer zwielichtiger. Charlize Theron geht in ihrer Rolle auf, beherrscht ihre Szenen mit ihrem guten Spiel und ihrer puren Erotik. Die Besetzung könnte wohl perfekter nicht sein.

      Der Plot unterhält bestens. Nicht dass hier ein grandioser Spannungsbogen erzeugt würde, aber es gibt keinen Leerlauf. Die Planung des Überfalls bishin zur Durchführung wird konsequent geschildert und überraschende Wendungen in der Geschichte machen den Film zusätzlich interessant. Erst gegen Ende gibt es ein paar sehr unwahrscheinliche Wendungen und Geschehnisse, die Rudy in einem einzigen Satz auf den Punkt bringt: "Es hätten tausend Dinge schief gehen können."

      Aber dies ist ja ein Hollywood-Popcorn-Movie, das einfach nur unterhaltsam sein und Spaß machen soll. Und dies schafft "Reindeer Games" ohne Probleme, was ihn wohl, ähnlich wie "Tödliche Weihnachten" es 1996 war, zum Christmas-Thriller 2000 machen wird.

      Fazit: Solide Hollywood-Popcorn-Unterhaltung. Ein Thriller, der zwar keinen großartigen Spannungsbogen aufweisen kann, aber immerhin nie langweilig wird.
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