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Wild - Jäger & Sammler: Dokumentarfilm, der in beeindruckenden Bildern die Jagd aus der Perspektive von Menschen schildert, für die sie Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit bedeutet.

Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Mario Theus

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Jäger und Sammler sind Menschen, die ihre Lebensgrundlage mit der Naturwelt vereinbaren und in einem Geben und Nehmen mit dieser existieren. Dieser Film räumt mit den Vorurteilen auf, dass Jäger mit Wilderern gleichzusetzen wären und dokumentiert in unterschiedlichen Perspektiven von Forstingenieuren, Jagdgesellschaften und Naturenthusiasten, die ihr Jagdgewehr gegen eine Wildkamera eingetauscht haben.

      In grandiosen Natur- und Tieraufnahmen zeigt Mario Theus in seinem Dokumentarfilm viel Verständnis für die Haltung des Menschen zur Natur und zeigt damit, dass der mitunter gesellschaftlich aufgeladene Begriff der Jagd viel mehr ist als bloßer Sport oder Vergnügen. Dabei treten Aspekte zutage, vor denen sich so manche Stadtmenschen automatisch verschließen, die aber umso mehr Strahlkraft erhalten. Dieser Film geht an Orte, die ein Wanderer nie erreichen wird, zeigt den Nutzen der Jagd für die Landwirtschaft und schreckt auch vor den intimen Bildern einer Tierklinik nicht zurück. Allesamt Aspekte, die für die Menschen in dieser Region in der Schweiz eine Alltäglichkeit sind. Gleichsam transportiert Theus auf beeindruckende Weise die Ehrfurcht der Menschen vor den Tieren und der Natur. Unterstützt wird dies durch ein fabelhaftes Sounddesign, das einen in die Umgebung eintauchen lässt und umso mehr unterstreicht, dass der Mensch erst eins mit der Wildnis werden muss, um sich in ihrer Stille fortzubewegen. Umso markerschütternder wird jeder Gewehrschuss, der stets wohlüberlegt und in Abwägung aller Auswirkungen geschieht. Ein Dokumentarfilm, der sich Zeit für seine Protagonisten nimmt und ganz natürlich und authentisch von einer angestrebten Symbiose aus Mensch und Natur erzählt.

      FBW-Jury-Begründung:

      Der Schweizer Regisseur und Naturfilmer Mario Theus führt uns in die grandiose Landschaft der Alpenwelt. Faszinierend schöne Bilder lassen uns sinnlich eintauchen in die Natur und ihre Tierwelt. Wir dürfen drei Menschen bei ihren Streifzügen durch die Alpen begleiten: Da ist der ehemalige Wilderer, wie er sich selbst nennt, Urs Biffiger, der sein Jagdgewehr gegen seine Filmkamera eintauschte und nur noch leidenschaftlich die Wildtiere im Wallis filmt und die abgeworfenen Geweihe der Hirsche sammelt. Bilder in einer Nähe zu den Tieren, die man so wohl noch nie sehen konnte. Töten kann er die Tiere nicht mehr, erzählt er. Er würde einen wunderbaren Hirsch so sehr vermissen, wenn er nicht mehr bei ihm vorbeikommen würde. Dann erleben wir die Wildhüterin Pirmina Caminada, wie sie uns in der wunderschönen Landschaft von Graubünden teilnehmen lässt an ihren philosophischen Gedanken über die Natur, ihren Kreislauf im Jahresrhythmus und den Mensch mit ihr im Einklang. Die Jagd ist für sie eine Form der Selbstversorgung des Menschen seit der Urzeit und gehört auch zum Schutz der Natur, wie sie auch selbst als Hüterin der unter Schutz stehenden Berglandschaft mithilft. Und wir dürfen in der Begleitung des Jägers und Bergbauers Andreas Käslin aus Nidwalden Zeugen sein, wie er Wildtiere erlegt. Er tötet nicht zum Selbstzweck oder aus Jagdfieber, sondern aus einer seit Generationen gelebten Tradition in seiner Familie und eingebunden in den Kreislauf von Kommen und Gehen, wie er es auch seinen Kindern erklärt.
      Eine hervorragende Bildgestaltung zeigt uns nicht nur die Natur und ihre Tierwelt in schönen Panoramen und großartigen Nahaufnahmen sondern bleibt auch dicht an den drei Protagonisten und lässt uns teilhaben an ihren sparsamen und wiederum höchst informativen Erzählungen. Was wären aber die Bilder ohne die perfekte Tongestaltung, die uns die Stille, wie auch die Geräusche, das Atmen der Natur, und die Laute der Tiere zum Erlebnis machen? Der Mensch im Einklang mit der Natur spürt auch den so angenehmen langsamen Lebensrhythmus. Bei aller Schönheit, die uns der Film auch zeigt, erspart uns Regisseur Mario Theus nicht die Themen, die im engen und im weiteren Sinn zu diesem Film letztlich auch gehören: Was geschieht mit dem Fleisch der erlegten Tiere? Dann der Hinweis auf die industrielle Erzeugung der Fleischprodukte für den täglichen Konsum der Menschen. Die Landwirtschaft, die ihren Beitrag dazu liefert, und Bilder von der Geburt eines Kälbchens. Er erspart uns auch nicht die Bilder vom Ausweiden der erlegten Wildtiere. Und: Da wäre auch noch die so hoch engagierte Arbeit von Ärzten und Ärztinnen in den Tierpraxen und Tierkliniken. So rundet sich dieser Film zu einem großen Appell an uns Menschen, im ehrfurchtsvollen Einklang mit dem Geschenk der Erde, mit seinen Elementen, seiner Natur und der Tierwelt zu leben. Gerne zeichnet die Jury den Film mit dem höchsten Prädikat aus.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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