Nachdem Disney sein Urheberrecht über die frühste Micky-Maus-Version nun verloren hat, stehen die Türen für allerlei Neuinterpretationen offen. Das Horrorgenre macht sich dies flugs zunutze.
Am 1. Januar 2024 lief Disneys Urheberrecht für den ersten Micky-Maus-Film „Steamboat Willie“ aus, welcher am 18. November 1928 seine Premiere feierte. Durch den Verlust des Urheberrechts ist es nun anderen Künstler*innen möglich, die Micky-Maus-Version aus dem Kurzfilm aus 1928 für ihre Werke zu verwenden – dazu zählen selbstverständlich auch Filme. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:
2022 ereilte Winnie Puuh ein ähnliches Schicksal, als Disney seine exklusiven Rechte an dem liebenswerten Bären verlor. Kurz darauf erschien der Slasher „Winnie the Pooh: Blood and Honey“, in dem der Bär alles andere als freundlich und liebenswert ist und mit seinem Freund Ferkel einen brutalen Mord nach dem anderen begeht. „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ ist mit einem Abo bei Paramount+ oder bei dem Paramount+-Channel auf Amazon Prime Video als Stream verfügbar.
Kaum hat Disney sein Urheberrecht über die frühste Micky-Maus-Version verloren, wurde flugs ein erster Trailer zu dem Comedy-Slasher „Mickey’s Mouse Trap“ veröffentlicht, in dem Micky Maus als eiskalter Killer inszeniert wird. Den Trailer könnt ihr hier sehen:
So haben wir Micky Maus noch nie gesehen
Es ist unschwer zu erkennen, dass Disney bei „Mickey’s Mouse Trap“ nicht die Finger im Spiel hatte. Zwar handelt es sich streng genommen nicht wirklich um Micky Maus, allerdings trägt der Killer des Filmes eine Micky-Maus-Maske, was vor dem Auslaufen des „Steamboat Willie“-Urheberrechts rechtlich nicht möglich gewesen wäre. Laut The Hollywood Reporter soll der Film bereits im März erscheinen. Die offizielle Beschreibung der Handlung des Slashers verspricht Folgendes (via The Hollywood Reporter):
„Es ist Alex‘ 21. Geburtstag, aber sie muss in der Spielhalle eine Spätschicht einlegen, also beschließen ihre Freunde, sie zu überraschen. Doch ein maskierter Killer, der als Micky Maus verkleidet ist, beschließt, ein eigenes Spiel mit ihnen zu spielen, das sie überleben muss.“
Der Regisseur von „Mickey’s Mouse Trap“ Jamie Bailey teilte in einem Statement seine Freude über seinen Micky-Maus-Film (via The Hollywood Reporter):
„Wir wollten einfach nur Spaß dabei haben. Ich meine, es ist Micky Maus aus ‚Steamboat Wille‘, der Leute ermordet. Das ist lächerlich. Wir hatten Spaß dabei und ich denke, das sieht man.“
Darüber hinaus ist neben „Mickey’s Mouse Trap“ noch ein weiterer Horrorstreifen geplant, der einen etwas näheren Bezug zu „Steamboat Willie“ anvisiert. Das bisher noch titellose „Steamboat Willie“-Horror-Remake von den Produzent*innen von „Terrifier 2“ soll von einer nächtlichen Bootsfahrt handeln, welche zu einem verzweifelten Überlebenskampf gegen eine heimtückische, monströse Maus in New York City ausufert. Der Regisseur des Filmes Steven LaMorte äußerte sich wie folgt über das „Steamboat Willie“-Remake (via Deadline):
„‚Steamboat Willie‘ hat Generationen von Menschen Freude bereitet, aber hinter seinem fröhlichen Äußeren verbirgt sich das Potenzial für puren, schrägen Terror. […] [Ich] kann es kaum erwarten, unsere verdrehte Version dieser geliebten Figur auf die Welt loszulassen.“
Die Produktion der Neuverfilmung soll im Frühling beginnen. Wer sich in der Zwischenzeit den achtminütigen Disney-Kurzfilm „Steamboat Willie“ anschauen möchte, kann dies mit einer Mitgliedschaft bei Disney+ tun.
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