Die Horror-Überraschung „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ erhält eine Fortsetzung. Offenbar gibt es ein dankbares Publikum für die mordenden Kuscheltiere.
Seit dem 11. Mai 2023 können sich auch Fans hierzulande von den Horrorqualitäten der einstigen Kuscheltierchen Winnie Puuh und Ferkel überzeugen: Im ungewöhnlichen Horrorfilm „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ ist nichts mehr, wie es einst war und schon gar nicht mehr so, wie es der britische Autor Alexander Milne angedacht hat mit seinem von vielen geliebten Kinderbuch „Pu der Bär“. Denn Puuh und Ferkel wurden von Christopher Robin allein im Hundertsechzig-Morgen-Wald zurückgelassen – zum Sterben, wenn man bedenkt, dass sich die beiden eigentlich gar nicht selbst versorgen können.
Aber da haben Puuh und Ferkel ihrem Schicksal und der Natur ein Schnippchen geschlagen: Schwuppdiwupp haben sie ihre Ernährung auf Menschenfleisch umgestellt und sind dank der vielen nahrhaften Proteine auf Hinterwäldlergröße angewachsen; stark genug, um allerhand Mordwerkzeug einzusetzen. Jetzt hat das Dasein wieder einen Sinn!
Nicht besonders viel Sinn ergab jedoch die Wahl von Regisseur und Drehbuchautor Rhys Frake-Waterfield, die von Milne erschaffenen Kultfiguren zu mordlustigen Kreaturen verkommen zu lassen – jedenfalls nicht in handlungstechnischer Sicht für das Publikum. Das vergab über die Bewertungsseite Rotten Tomatoes für den ansonsten ziemlich konventionellen Slasher gerade einmal eine Bewertung von 50 Prozent, während die Kritiken mit unterirdischen 3 Prozent fast das Ende der Fahnenstange erreichen.
Bemängelt wird etwa, dass Frake-Waterfield die originelle Grundidee nicht im Ansatz für eine originelle Handlung zu nutzen vermag und es daher den Anschein macht, dass „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ nichts anderes als schnelle Geldmacherei darstellt. Dieser Eindruck wird dadurch erhärtet, dass Frake-Waterfield in Sachen Geschwindigkeit seinem japanischen Kollegen Takashi Miike Konkurrenz machen könnte – wobei Miike trotz allem meistens eine gewisse Qualität erreicht und einen gewissen Ruf genießt. So sagte der britische Filmemacher gegenüber Collider:
„Diese Filme auf IMDb (Filmdatenbank, Anm. d. Red.) sind sogar noch verrückter, weil viele von ihnen noch in der Warteschleife stecken und sich in der Post-Production-Phase befinden. Sie wurden also bereits gedreht und wir arbeiten nur noch am letzten Feinschliff, bevor sie veröffentlicht werden können. Aber allein in diesen beiden Jahren habe ich etwa 40 oder 50 Filme produziert, glaube ich, die alle weltweit vertrieben werden.“
Den Trailer zum ersten Streich könnt ihr euch im Video ansehen.
„Winnie the Pooh: Blood and Honey 2“: Puuh und Ferkel entdecken und ermorden die Welt
Aber immerhin hat diese Geschäftsstrategie bei „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ geklappt: Bei einem Budget von gerade einmal 100.000 US-Dollar konnte der Horrorfilm auch aufgrund des großen öffentlichen Interesses satte 6 Millionen US-Dollar weltweit einspielen. Klingt nach nichts, ist aber Grund genug, eine Fortsetzung hinterher zu schieben. Wie The Hollywood Reporter berichtet, sollen die Dreharbeiten zur nächsten Schlachtplatte bereits im Herbst dieses Jahres beginnen. Und zwar mit einem ungleich höherem Budget. Den ersten Film könnt ihr im Übrigen bereits auf Amazon vorbestellen. Der Veröffentlichungstermin ist am 13. Juli 2023.
Frake-Waterfield hatte sich ein Budget von um die 500.000 US-Dollar für die Fortsetzung gewünscht. Womöglich könnte es sogar eine Million US-Dollar werden, dann würden Puuh und Ferkel nicht bloß wie Schauspieler im Kostüm wirken. Das wäre schon ein Fortschritt. Worum sich die Fortsetzung drehen wird, ist nicht bekannt. Dem Genre entsprechend, kann man aber davon ausgehen, dass noch mehr gemordet, noch mehr und noch blutiger gestorben sowie noch mehr nackte Haut gezeigt wird. „Winnie the Pooh: Bloodier and Honeier“ vielleicht?
Der ambitionierte Vielfilmer hatte schon wissen lassen, dass er ein ganzes Horror-Universum um Charaktere wie Winnie Puuh, Bambi, Peter Pan und Co. aufziehen wolle, um die beliebten Figuren potenziell gegeneinander antreten zu lassen. Juhu?!
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