Wintergast

Handlung und Hintergrund

Der Filmschulabsolvent Stefan Keller (Andy Herzog) hat bisher nur einen Kurzfilm abgeschlossen, mit dem er zuletzt vor sieben Jahren Furore machte. Seitdem hat Stefan, der an einer hartnäckigen Schaffensblockade leidet, nichts mehr gedreht. Außerdem geht er auf die Vierzig zu und befindet sich auf dem Höhepunkt seiner «Midlife-Crisis». Da er unter chronischem Geldmangel leidet und seine Miete nicht mehr zahlen kann, nimmt er einen Job als Tester von Jugendherbergen an. Kurz vor Weihnachten macht sich Stefan mit einem Rollkoffer auf, um im Auftrag der Firma durch die verschneite Schweiz zu reisen. Eine aberwitzige Odyssee beginnt. Als anonymer Kontrolleur auf der Durchreise ist Stefan verlorener denn je und denkt über den Sinn seines Lebens nach. Dabei trifft er auf skurrile aber auch tiefgründige Zufallsbekanntschaften, die seine Weltsicht verändern. So wie Stefan suchen die verlorenen Menschen nach ihrem Platz im Leben, den sie auf unterschiedlichen Wegen erreichen wollen. Zudem versucht Stefan sein bisheriges Lebenswerk zu vollenden. Er blättert in seinen über 2000 Seiten langen Drehbuchnotizen zu einem nie realisierten ersten Spielfilm, um doch noch eine brauchbare Idee zu finden, die ihm den ersehnten Durchbruch bringt. Darüber hinaus macht ihm die gescheiterte Beziehung zu seiner großen Liebe Christina (Sophie Hutter) zu schaffen, die er zurückgewinnen will. Doch Christina scheint ihm immer mehr zu entgleiten.

Der Regisseur Matthias Günter arbeitete zunächst als Grafiker und Art Director und kam über eine Regieassistenz zum Film. Andy Herzog ist Co-Regisseur und Hauptdarsteller zugleich und drehte das Langfilmdebüt in schwarz-weiß. In dem tragikomischen Roadmovie „Wintergast“ werden die Irrungen und Wirrungen im Filmbusiness autobiographisch verarbeitet.