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Winterreise: Franz Brenninger hat etwas geschafft in seinem Leben. Er ist der Chef eines Eisenwarenhandels und wohnt mit seiner Frau , die er liebevoll "Mucki" nennt, in einem hübschen Einfamilienhaus. Mit ihr hat Brenninger zwei erwachsene Kinder. Doch die Fassade bröckelt, als er sich auf ein fadenscheiniges Geschäft mit windigen Afrikanern einlässt. Als er den Betrug bemerkt, hat er bereits 80.000 Euro verloren und reist wildentschlossen...

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Handlung und Hintergrund

Seit geraumer Zeit nun schon ist mit Franz Brenninger (Josef Bierbichler) nicht mehr gut Kirschen essen. Nachdem sich der depressive Kleinunternehmer mit der Familie überworfen und seine Firma an die Wand gefahren hat, probiert er einen Befreiungsschlag. Er investiert die letzten, zum Teil von der Bank geliehenen 50.000 Euro in ein windiges Geschäft mit kenianischen Teilhabern. Als der Deal prompt platzt, macht sich Brenninger persönlich auf nach Nairobi, um zu retten, was nicht mehr zu retten ist.

Lieder aus Schuberts „Winterreise“ und nach langer Zeit mal wieder ein Auftritt von Hanna Schygulla in einem einfühlsamen, lebensnahen Drama von „Hierankl“-Regisseur Hans Steinbichler.

Als sein Unternehmen vor der Pleite steht, lässt sich Franz Brenninger auf ein dubioses Geschäft mit kenianischen Geschäftsleuten ein - und verliert auch noch seine letzten Reserven. Im kleinen Heimatort isoliert, macht er sich auf die Reise nach Kenia, um sein Geld zurückzuholen. Begleitet wird er von der jungen Dolmetscherin Laila.

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Unternehmer Franz Brenninger lässt sich auf ein dubioses Spiel ein, um sein marodes Geschäft zu retten. Dazu braucht der grantelnde Bayer ausgerechnet die Hilfe einer jungen Übersetzerin, denn er spricht nur wenige Worte Englisch. Und er hofft, in Nairobi sein investiertes Geld noch irgendwie retten zu können und einfach sein altes Leben hinter sich zu lassen, nämlich seine erblindende Frau und seine beiden erwachsenen Kinder, die dem psychisch Kranken einen Krankenhausaufenthalt nahe legen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hans Steinbichler
Produzent
  • Uli Aselmann,
  • Thomas Blieninger,
  • Robert Marciniak
Darsteller
  • Josef Bierbichler,
  • Sibel Kekilli,
  • Hanna Schygulla,
  • Philipp Hochmair,
  • Anna Schudt,
  • André Hennicke,
  • Johann von Bülow,
  • Brigitte Hobmeier,
  • Torben Liebrecht,
  • Stefan Merki,
  • Stephan Bissmeier,
  • Klaus Manchen,
  • Aloysius Itoka
Drehbuch
  • Martin Rauhaus
Musik
  • Antoni Komasa-Lazarkiewicz
Kamera
  • Bella Halben
Schnitt
  • Anne Loewer
Casting
  • Nessie Nesslauer

Kritikerrezensionen

    1. Gleich vorneweg: Das Zentrum des Films gehört Josef Bierbichler. Und nur ihm. Mit Herzenslust schreit und pöbelt er sich durch das Städtchen Wasserburg und weiter bis nach Kenia. Die zahlreichen politisch unkorrekten Ausfälle werden dabei mit einer so aufdringlichen Absichtlichkeit vorgeführt, dass man sich als Zuschauer kaum noch provoziert fühlt auch wenn darin wohl der Sinn gelegen haben dürfte. Doch muss man der Figur des Brenninger zugute halten, dass er sich letzten Endes dem Fremden gegenüber aufgeschlossener zeigt, als man es vielleicht von einigen, sich politisch korrekt artikulierenden Menschen, erwarten würde.

      Dass der Figur des Brenninger und damit dem Schauspieler Josef Bierbichler der Haupthandlungsraum überlassen wird, ist sicherlich nichts, das man einem Film vorwerfen könnte. Allerdings hat das auch zur Folge, dass andere Schauspieler in den Hintergrund gedrängt werden. Von Sibel Kekilli sieht und hört man nicht viel, man könnte sie auch einfach als Stichwortgeberin bezeichnen. Dieses Schicksal teilt sie mit Hanna Schygulla, die darüber hinaus auch als stumme Dekoration ins Bild eingefügt wird.

      Der Filmtitel „Winterreise“ stammt, wie uns der Film selbst mitteilt, aus Franz Schuberts gleichnamigen Liedzyklus. Darin geht es, wie dem Zuschauer ebenfalls mitgeteilt wird, um einen einsamen, armen, alten Mann, der am Ende dem Wahnsinn verfällt und stirbt. Das gleiche geschieht, es wird niemanden verwundern, auch mit dem armen, alten Franz Brenninger.

      Dieser steht scheinbar kurz vor der inneren Implosion. Laut, unverschämt und ruhelos, mit – wie die Kamera suggeriert – verschwimmendem und hektisch umherschweifendem Blick, klammert er sich an dem Rest Wirklichkeit fest, der ihm noch nicht entglitten ist. Kurz vor dem Bankrott, der Familie entfremdet, steht er vor den ruinösen Resten seines Lebens.

      Man merkt ihm dabei durchaus an, dass er eigentlich doch alles hätte besser machen wollen und dass all sein Tun nur dem Zweck dient, zumindest das Schlimmste doch noch zu verhindern. So richtig gelingt es dem Film aber nicht, dem Zuschauer die innere Zerissenheit und den aufkommenden Wahnsinn der Hauptfigur nahezubringen. Denn was das Innenleben Brenningers angeht, bleibt vieles entweder im Dunkeln oder aber wird derart plakativ angebracht, dass man dem nicht ganz trauen will.

      So ist die Rede vom Vater, der pleite ging und dessen Pferde sich beim Abtransport der beschlagnahmten Waren blutig scheuerten und schon scheinen im Lauf erstarrte Pferdeskulpturen den Film zu überfluten. Immerhin finden sie sich sowohl im Hof des Betriebes als auch in Brenningers Wohnung. Brenninger, in vollem Karrieregalopp von der übermächtigen Konkurrenz ausgebremst, hat nun „blutige Viecher“ im Kopf, die er einfach nicht mehr los wird.

      Daraufhin hört er übermäßig lauten Indie-Rock, in dem gebrüllt wird: „They say I’m going insane“ oder erstarrt theatralisch angesichts der Schubertschen Liedzeile: „Eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück.“ Kann es das gewesen sein?

      Brenninger ist im Übrigen nicht die einzige Figur auf der Suche nach der eigenen Identität. Auf seiner „Winterreise“ trifft er nicht nur auf die traurige, vaterlose Leyla, die Ethnologie studieren will, um herauszufinden, was geschieht, wenn ein Volk einfach verschwindet, sondern auch auf einen mysteriösen Dauertouristen, der seit einundzwanzig Jahren in den chaotischen Straßen Nairobis nach seiner verschollenen Frau sucht.

      Zwar wird der ganze Film von einer schmerzhaften Sehnsucht nach Seelenruhe zusammengehalten, doch auch die Poesie, wie sie der Film sicherlich vermitteln will, kommt ein wenig zu gewollt daher, als dass man ihr eine wirklich tiefgehende Dimension zusprechen möchte. Es wirkt so, als würde der Film viele Ideen aufgreifen, aber keine richtig zuende denken. Angesichts der Ideen ist das ziemlich schade.

      Fazit: Ein Film über das allmähliche Zerbrechen einer Identität, deren Tiefendimensionen sich nicht erschließen lassen.
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    2. Winterreise: Franz Brenninger hat etwas geschafft in seinem Leben. Er ist der Chef eines Eisenwarenhandels und wohnt mit seiner Frau , die er liebevoll "Mucki" nennt, in einem hübschen Einfamilienhaus. Mit ihr hat Brenninger zwei erwachsene Kinder. Doch die Fassade bröckelt, als er sich auf ein fadenscheiniges Geschäft mit windigen Afrikanern einlässt. Als er den Betrug bemerkt, hat er bereits 80.000 Euro verloren und reist wildentschlossen mit der jungen Laila als Dolmetscherin nach Nigeria, um sein Geld zurückzuholen. Brenninger hat nichts zu verlieren, und langsam wird klar, dass er nicht zurückkehren will.

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