Patty Jenkins gehört zu den besten Filmemacherinnen im Superhelden-Genre. Doch während andere davon träumen, Filme für das MCU zu inszenieren, denkt sie gar nicht daran, für Marvel Studios zu arbeiten.
Mit „Wonder Woman“ landete Regisseurin Patty Jenkins 2017 einen richtig erfolgreichen Film mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 820 Millionen US-Dollar. Die Origin-Geschichte von Gal Gadots Amazone konnte aber auch bei Kritikern und Fans gleichermaßen für Begeisterung sorgen. Mit der Fortsetzung „Wonder Woman 1984“ schickt sie sich nun an, den Erfolg des ersten Teils noch zu toppen.
Mit dem Kinohit von 2017 hatte die DC-Produktion von Warner Bros. dem Marvel Cinematic Universe (MCU) von Disney und Marvel Studios auch etwas voraus: Erstmals durfte sich eine Filmemacherin an einem großen Superhelden-Blockbuster versuchen. Und während es Marvel Studios lange versäumte, der von Scarlett Johansson dargestellten „Black Widow“ einen Solofilm zu spendieren, wurde „Wonder Woman“ bei Warner Bros. mit Priorität behandelt.
Dabei ist es gar nicht so, als wollte Marvel Studios keine Regisseurin anheuern. Tatsächlich war es sogar Jenkins, die „Thor: Dark Kingdom“ ursprünglich hätte inszenieren sollen. Allerdings wichen die Vorstellungen des Studios und der 48-Jährigen so sehr voneinander ab, dass sich ihre Wege aufgrund „kreativer Differenzen“ trennten. Natalie Portman soll darüber so enttäuscht gewesen sein, dass sie damit drohte, aus dem Projekt auszusteigen.
Einige sind bereits im Kino gelaufen, einige andere wie „Wonder Woman 1984“ erwarten euch noch:
Patty Jenkins: Marvel Studios will im MCU die volle Kontrolle behalten
In einem Interview mit dem französischen Magazin Premiere (via Fortress of Solitude) sprach Jenkins nun darüber, wieso sie auch in Zukunft einen großen Bogen um Marvel Studios machen wird:
„Ich mag die Leute, die bei Marvel Studios arbeiten. Aber sie haben die volle Kontrolle über ihre Filme. Der Regisseur/die Regisseurin sollte die Kontrolle haben. Es zeigt sich sofort, wenn ein Regisseur/eine Regisseurin seine beziehungsweise ihre Vision nicht umsetzen kann. Ich habe den Eindruck, dass diese Leute einen ganz anderen Job machen als ich. Bei ‚Wonder Woman 1984‘ habe ich genau das getan, was ich wollte. Alles, was ein Superheldenstreifen braucht, entspricht meinem Naturell: Ich liebe es, großartige Actionszenen an tollen Sets zu drehen. Ich genieße es einfach.“
Zugleich gab sie zu, dass sie sich nur schwer für Superhelden-Ansammlungen in einem geteilten Universum begeistern könne. Sie könne sich damit nicht identifizieren. Und genau das macht ja bekanntlich das MCU aus. Das sei übrigens auch der Grund gewesen, wieso sie es abgelehnt habe, „Justice League“ zu inszenieren. Wie man weiß, musste Zack Snyder inmitten der Produktion aus familiären Gründen von seiner Position zurücktreten. Ersatz kam in Form von MCU-Veteran Joss Whedon. Gut möglich, dass Warner Bros. damals zunächst Jenkins darum bat, Snyder zu ersetzen.
„Wonder Woman 1984“ soll voraussichtlich am 13. August 2020 in den deutschen Kinos starten.
Einer der erfolgreichsten DC-Filme ist „Joker“ von Todd Phillips. Wie gut kennt ihr euch mit Batmans Erzfeind aus? Testet euer Wissen: