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„Wonder Woman“-Kritik: Besser als Superman und Batman zusammen

„Wonder Woman“-Kritik: Besser als Superman und Batman zusammen
© Warner Bros.

Nachdem Aushängeschild „Batman v Superman“ und Wunderkiste „Suicide Squad“ im Jahr 2016 eher für gemischte Stimmung im DC Extended Universe gesorgt haben, darf nun Gal Gadot als „Wonder Woman“ ihren ersten Solo-Auftritt absolvieren. Schafft es die Amazone, den (meist) männlichen Superhelden Konkurrenz zu machen?

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Zweifellos gilt sie als die ikonischste Superheldin im DC-Universum: „Wonder Woman“ (2017) feiert endlich ihr Leinwand-Solo-Debüt. Doch auf Titelheldin Gal Gadot wartet kein leichtes Erbe. Zwanzig Jahre befand sich der Film in Planung. Wechselnde Regisseure wie Joss Whedon, Ivan Reitman oder Nicolas Winding Refn waren im Gespräch, ehe Regisseurin Patty Jenkins („Monster“) den Zuschlag erhielt.

Umstritten ist auch das DC-Filmuniversum, das zuletzt mit Einträgen wie „Batman v Superman“ und „Suicide Squad“ (beide 2016) für Hasstiraden zwischen Kritikern und Zuschauern sorgte. Nicht zuletzt ist „Wonder Woman“ der erste titelgebende Auftritt einer Superheldin seit über 10 Jahren – sogar der erste überhaupt, nimmt man nur die aktuellen Marvel- und DC-Filmuniversen in Augenschein. Kurzum: Die Vorzeichen für eine glanzvolle Umsetzung waren nicht gerade positiv.

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Trotzdem bewies die Amazone (Gal Gadot) bereits in ihrem ersten Auftritt in „BvS“ im DC Extended Universe, dass sie das Zeug hat, sich gegen die Platzhirsche Superman und Batman zu behaupten. Ob als schöne Grazie oder geheimnisvolle Kämpferin: Die Zuschauer waren interessiert, wo sich die unsterbliche Amazone bisher herumgetrieben hat. Zeit, das „Wonder Woman“-Geschichtsbuch aufzuschlagen…

Frauenpower: Eine paradiesische Insel voller Amazonen

Auf der paradiesischen Insel Themyscira wächst Prinzessin Diana zwischen Mythen, Kampf-Training und heiliger Pflichtenlehre auf. Die Kriegerinnen, angeführt von ihrer Königin Hippolyta (Connie Nielsen) und Generalin Antiope (Robin Wright), warten auf den vorherbestimmten Tag, an dem sie von ihrem erklärten Feind Ares, dem Gott des Krieges, heimgesucht werden und der Krieg, der alle Kriege beenden wird, ausbricht. Es kommt wie es kommen muss und der Krieg – besser gesagt, der Erste Weltkrieg – bricht aus.

Auch das Amazonen-Idyll wird jäh heimgesucht. Die kampferprobten Kriegerinnen wissen zwar, den Angriff der deutschen Militärmacht im Keim zu ersticken, wegen ihrer rudimentären Waffen sind dennoch große Opfer zu beklagen. Im Kampf erkennt die junge Prinzessin, dass sie zu höherem bestimmt ist, und macht sich mit Eindringling Steve Trevor (Chris Pine) auf, das Böse im Keim zu ersticken und Ares zu besiegen.

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Erste Szene aus „Wonder Woman“ im Featurette enthüllt

Auf sie wartet das Szenario des Ersten Weltkrieges: Hunger, Tod, Schlachten. Doch ihr integrer Auftritt soll für Gerechtigkeit sorgen. Als Ein-Frau-Armee, um deren makellosen Rockzipfel sich die verdreckten Soldaten scharen, bläst sie zum Angriff. Obwohl man das Gefühl haben könnte, man sehe zuweilen einen Kriegsfilm, wird in dem Moment von Wonder Womans Auftritt auf dem Schlachtfeld klar: Nein, dies ist ein Superheldenfilm, wie er in die Geschichtsbücher eingeht. Gal Gadot alias Wonder Woman macht nicht nur eine Superfigur, sondern auch einen längst überfälligen Schritt in die Richtung der Gleichberechtigung zwischen männlichen wie weiblichen Superhelden im Kino-Kosmos.

Wonder Woman: Mythologie trifft auf Geschichte

Man kann sich zurecht fragen, ob das Zusammenspiel aus Mythologie und geschichtlichen Fakten funktioniert. Dem sei hiermit getrost entgegengehalten: Ja, das tut es. Während Wonder Woman dank ihrer Garderobe und ihrer legendären Waffen im dunklen London und den braungetönten Schlachten sofort auszumachen ist, erscheint es doch logisch, dass General Ludendorff (Danny Huston) sich Beistand bei der Bösewichtin Dr. Poison (Elena Anaya) sucht. Und auch die britischen Streitkräfte um Sir Patrick (David Thewlis) und weiteren snobistischen Generälen fügen sich ins Kriegsszenario, in dem Opfer unvermeidbar sind.

Gut, dass Diana ebenfalls ein Team an ihrer Seite hat. Chris Pine („Star Trek“-Reihe) nimmt hier den Part des Love Interest ein, der sie in die wundersame Welt der Menschen einführt und sich nicht nur über kulturelle Differenzen wundert. Er agiert ebenso als Stimme der Vernunft für die überambitionierte Diana. Während die Romanze einen erfrischenden Anstrich erhält, beweist Chris Pine einmal mehr sein Händchen für gute Actioneinlagen und komödiantisches Timing.

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Plant DC Wonder Woman 2?

Auch der Rest des Teams steht mit jeweiligen Eigenheiten dem Sonderling Wonder Woman zur Seite. Die Sekretärin Lucy Davis („Shaun of the Dead“) wird als Suffragette-Anhängerin eine moderne Vorreiterin ihrer Zeit. Die weiteren Außenseiter an Wonder Womans Seite sind mit Ewen Bremner (Spud in „Trainspotting“-Reihe), Saïd Taghmaoui („The Infiltrator“) und Eugene Brave Rock („Hell on Wheels“) in jedem Fall wunderbar besetzt, könnten jedoch hier und dort mehr Tiefgang vertragen.

DC Extended Universe: Der Status Quo

Der vierte Eintrag im DC Extended Universe beweist nun endlich auch auf der großen Leinwand, wozu das Franchise im Stande ist: Hausgemachte Action, eine fesselnde Origin-Story, humorvolle Zwischenpassagen, ein omnipräsenter Bösewicht mit ambivalenter Moral, liebevolle Sidekicks, ein wunderbarer Love Interest und eine Heldin, die ihren Weg geht. All diese Zutaten sorgen dafür, dass sich Fans wie Neueinsteiger gleichermaßen am DC-Spektakel erfreuen können.

Doch was bedeutet dieser Film für den Status Quo im DC-Filmuniversum? Nachdem bislang Zack Synder die Feder bei den Auskopplungen „Man of Steel“ (2013) und „Batman v Superman“ (2016) führte, sowie als Produzent bei „Suicide Squad“ (2016) und „Wonder Woman“ (2017) tätig war, könnte sich nach dem nächsten Eintrag „Justice League“ (2017) im November eine Wachablösung einstellen.

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Superhelden-Filme 2019 bis 2021: Liste aller Filme von Marvel, DC, Sony & co.

Nichtsdestotrotz findet DC durch die Verfilmung mit der kampferprobten Amazone eine ausgewogene Linie, die man bislang im DC Extended Universe vermisst hat. Die Mischung aus witzigem Culture Clash, actionreichem Kriegsszenario und sentimentalem Heldenepos funktioniert sehr gut. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die kommenden Superhelden in DC-Verfilmungen wie „Aquaman“ (2018), „Shazam“ (2019), „Cyborg“ (2020) oder „The Flash“ an ihrer weiblichen Co-Heldin ein Beispiel nehmen.

Fazit: An der ikonischen Superheldin gibt es im Kinosommer 2017 kein Vorbeikommen. Gal Gadot besticht durch Frauenpower und steht männlichen Helden wie Superman und Batman in nichts nach. Actionfreunde und Comicfans können sich auf den besten Kinofilm aus dem Hause DC seit „The Dark Knight“ freuen.

 

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