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Wonder: Wohlfühl-Drama um einen Jungen, der mit entstelltem Gesicht zur Welt kommt. Als er die Schule besucht, muss er lernen, sich selbst so zu akzeptieren wie er ist.

„Wunder“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Von außen betrachtet ist August „Auggie“ Pullman (Jacob Tremblay) ein sonderbares Kind: Im Gegensatz zu anderen Zehnjährigen wird er zu Hause unterrichtet und trägt ständig einen großen Astronautenhelm. Doch für dieses Verhalten gibt es einen guten Grund - Auggie wurde mit einer schweren Gesichtsdeformation geboren. Erst nach 27 Operationen kann er normal hören und sehen. Als seine Eltern Isabel (Julia Roberts) und Nate (Owen Wilson) entscheiden, dass ihr Sohn eine normale Schule besuchen soll, muss Auggie seinen Helm abnehmen.

Für den jungen Auggie ist es besonders schwer, die Beecher Prep School zu besuchen. Anfangs wird er gemieden und wie ein Außenseiter behandelt. Doch bald lernen seine Mitschüler, dass Auggie ein humorvoller, lebendiger und intelligenter Junge ist, der über außergewöhnliches Talent verfügt. Zum ersten Mal in seinem Leben findet Auggie echte Freunde. Durch ihre Augen kann er sich selbst aus einem neuen Blickwinkel betrachten - und lernt so endlich, sich trotz seiner Narben zu akzeptieren.

„Wunder“: deutscher Trailer

„Wunder“: Besetzung und Hintergründe

Bereits das Jugendbuch „Wunder“ (original: „Wonder“) der Autorin R.J. Palacio konnte Kritiker und Fans zugleich begeistern. Die einfühlsame Geschichte um den jungen Auggie stand auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet - darunter mit dem renommierten „Mark Twain Award“ für Kinderbücher. Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung des Romans im Jahr 2012 wurden deshalb erste Details zur geplanten Verfilmung bekannt.

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Nach einigem Hin- und Her in Bezug darauf, wer die Regie bei der Bestsellerverfilmung übernehmen würde, konnten sich die Produzenten David Hoberman und Todd Lieberman (beide „Die Muppets„, „Muppets Most Wanted“ und „Warm Bodies„) schließlich auf den Drehbuchautor von „Die Schöne und das Biest„, Stephen Chbosky, einigen. Weniger kompliziert war die Besetzung der einfühlsamen Geschichte von Autorin R.J. Palacio. Im Jahr 2016 konnten sowohl Komiker Owen Wilson („Zoolander No. 2„) als auch Julia Roberts („Mother’s Day - Liebe ist kein Kinderspiel„) gecastet werden. Die Rolle von August Pullmann wird von Kinderstar Jacob Tremblay („Shut In„) übernommen.

Obwohl Auggie im Mittelpunkt der Geschichte steht, dreht sie sich nicht ausschließlich um den besonderen Jungen. In einzelnen Kapiteln wird auch sein Umfeld vorgestellt, um die Perspektiven weiter zu verzweigen. So erzählt der Film etwa auch aus der Sicht von Via (Izabela Vidovic), Auggies Schwester, die sich von ihren Eltern vernachlässigt fühlt, oder aus der Sicht von Jack (Noah Jupe), Auggies Freund an der Schule.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steve Chbosky
Produzent
  • Michael Beugg,
  • Robert Kessel,
  • R.J. Palacio,
  • Jeff Skoll,
  • Alexander F. Young,
  • David Hoberman,
  • Todd Lieberman
Darsteller
  • Julia Roberts,
  • Owen Wilson,
  • Jacob Tremblay,
  • Mandy Patinkin,
  • Daveed Diggs
Drehbuch
  • Steve Chbosky,
  • Steve Chbosky,
  • Steve Conrad,
  • Jack Thorne
Musik
  • Marcelo Zarvos
Kamera
  • Don Burgess
Schnitt
  • Mark Livolsi
Casting
  • Deborah Aquila,
  • Jennifer L. Smith,
  • Tricia Wood
Buchvorlage
  • R.J. Palacio

Kritikerrezensionen

    1. Zu Herzen gehendes, inspirierendes Erzählkino über einen besonderen Jungen, der lernen muss, in der Welt zu bestehen.

      Von Geburt an ist das Gesicht des zehnjährigen Auggie Pullmann entstellt. Etliche Operationen haben dies zwar ein wenig verbessert - dennoch fühlt sich Auggie unter anderen Menschen nicht wohl. Bisher wurde er von seiner Mutter zuhause unterrichtet und versteckte sein Gesicht am liebsten unter einem Astronautenhelm. Doch nun soll der Besuch einer regulären Schule auch eine Chance für Auggie sein, ein ganz normaler Junge sein zu können. Als Verfilmung der gleichnamigen Vorlage gelingt Steve Chbosky mit WUNDER ein berührender Unterhaltungsfilm, der im Kern auch eine wichtige Botschaft enthält: Das Äußere eines Menschen kann nie so viel bedeuten wie das, was ein Mensch tut oder bewirkt. Der gut gewählte Score und Soundtrack erhält in den einzelnen Szenen und Sequenzen immer eine visuelle Entsprechung, nie überschreitet der Film die Grenze zum Kitsch, berührt aber dennoch tief, was auch an der großartigen Leistung des Darstellerensembles liegt. Julia Roberts und Owen Wilson als verständnisvolle Eltern, die voller Liebe für ihre Kinder nur das Beste wollen und die erst wieder lernen müssen, auch ihr eigenes Leben zu leben; Izabela Vidovic als Via, die als Auggies ältere Schwester immer hinter Auggie zurückstecken muss und ihre eigenen Konflikte durchlebt; und natürlich Jacob Tremblay, der Auggie mit einer wunderbaren Mischung aus kindlicher Zuversicht und der traumatischen Angst vor Zurückweisung spielt. Als Auggie verzaubert, berührt und inspiriert er den Zuschauer. Die vielen originellen und fantasievollen Bildeinfälle des Films, die immer wieder Traum und Wirklichkeit vermischen, sorgen für einen augenzwinkernden Unterton und nehmen dem Thema seine Schwere. Erzählerisch wechselt Chbosky immer wieder die Perspektive, sodass nicht nur Auggie, sondern auch seine Schwester und Mitschüler im Fokus der Geschichte stehen. Ein weiterer inszenatorischer Kniff, der diesem wunderschönen Film Tiefe, Kraft und Originalität verleiht.

      Jurybegründung:

      Weil der 10-jährige Auggie Pullman mit schweren Gesichtsdeformationen zur Welt gekommen ist, hat ihn bislang seine Mutter zu Hause unterrichtet. In der 5. Klasse soll das anders werden. Seine Eltern haben ihm eine nette Schule in der Nachbarschaft ausgesucht und hoffen, dass sich Auggie dort wohl fühlen wird. Aber auch nach vielen Operationen fällt er immer noch auf.

      WUNDER erzählt die Geschichte des blitzgescheiten August Pullman, der sich das erste Mal in seinem Leben ganz alleine behaupten muss. Für seinen Spielfilm spielt Regisseur Stephen Chbosky auf der vollen Klaviatur des Herzensdramas und es funktioniert. In der Diskussion zeigte sich die Jury positiv überrascht ob der Akkuratesse und Perfektion, mit der Chbosky WUNDER inszeniert hat. Die Kamera ist exakt, der Film auf den Punkt geschnitten und der Score - obgleich manchmal mit einem Hauch Kitsch versehen - sensibel eingesetzt.

      Natürlich hat es Auggie Pullamn an der neuen Schule nicht leicht, dazu ist sein Aussehen zu außergewöhnlich. So sehr der Film um Auggies kleinen Kosmos kreist, Chbosky hat nicht vergessen, sich auch um die Gefühle von Familie und Freunden zu kümmern. In mehreren Stories werden sie und ihre Gefühle eingeführt, allerdings, und das hat der Jury sehr gut gefallen, ruht der Fokus niemals ausschließlich auf nur einer Person. Die Szenen sind durchlässig, zusammenhängend, und ganz und gar nicht episodenhaft. WUNDER bremst den Erzählfluss niemals aus und macht dadurch leicht verständlich, wie sich der Familien- und Freundeskreis mit Auggies Leben arrangiert. Anders als thematisch ähnlich gelagerte Filme hat die Jury WUNDER weder als rührselig noch als manipulativ empfunden. Der Film ist genauso würdevoll wie witzig, gefühlvoll und lebensbejahend und nicht weniger wichtig: er versteht sich auf Andeutungen. Auggie wird mit zehn Jahren in ein neues Leben gestoßen und muss versuchen, damit klar zu kommen. Und natürlich stößt er auch auf einige Rüpel an seiner Schule.
      Chbosky will all die unterschiedlichen Gefühle abbilden, die Auggie und seine Umwelt durchleben. Und das schafft er auch. Die Jury hat Chboskys Fähigkeit bewundert, glaubwürdig und tiefgründig besonders auf die kindliche Psyche einzugehen. Dass er dabei manchmal auch einen liebevollen Gag mitliefert, wertet die Jury als zusätzlichen Bonuspunkt.
      Auch die Besetzung hat der Jury gefallen. In der Tat kann Chbosky auf einen ausgezeichneten Cast zurückgreifen. Neben dem „natural wonder“, dem 10-jährigen Jacob Tremblay als Auggie, sind es Julia Roberts und Owen Wilson, die sich als dessen Eltern prächtig ergänzen. Während Roberts, als Auggies Mutter, nach 10 Jahren Aufopferung großartig zeigt, dass im Zweifelsfall sie die Hosen in der Familie an hat, versucht Wilson als Vater, unangenehme Situationen immer mal durch einen kleinen Scherz zu retten. Den vielleicht schwierigsten Part aber hat die 16-jährige Izabela Vidovic übernommen. Als Auggies ältere Schwester demonstriert sie, was es heißt, sich zurücknehmen zu müssen, weil jemand in der Familie mehr Zuwendung braucht. Viel Gefühl, gut gezeichnete Charaktere, wunderbar anzusehen und glaubwürdig gespielt.
      Nur am Schluss fällt die Inszenierung ein wenig ab. Im Gegensatz zu den vorangegangenen knapp 100 Minuten verzichtet Chbosky dort auf Leerstellen, formuliert stattdessen - ganz ohne Brüche, ganz ohne Ironie und Distanz - überdeutlich aus, was zuvor nur angedacht war. Dennoch ist WUNDER ein echtes Feel-Good-Movie, dem die Jury nach ausführlicher Diskussion gerne das Prädikat „besonders wertvoll“ verleiht.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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