Mit einem Western wollte Kevin Costner die Kinokassen klingeln lassen, doch das falsche Timing sorgt für einen Flop. Costner verrät jetzt, warum das absehbar gewesen wäre.
Ganze 30 Jahre nachdem „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ erschien, spricht Hauptdarsteller Kevin Costner über das Western-Duell seiner Zeit an den Kinokassen. In den 90ern gingen zwei Filme mit erstaunlicher Ähnlichkeit an den Start: „Tombstone“ (1993) und „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ (1994) . Beide Projekte sind Biopics, die die Geschichte von Wyatt Earp erzählen, ein sogenannter Gesetzeshüter, der verschiedene Abenteuer erlebte.
Während der eine Film als Erfolg gefeiert wurde, floppte der andere an den Kinokassen und bei den Zuschauer*innen. Zuerst wurde „Tombstone“ im Dezember 1993 veröffentlicht und konnte bei Rotten Tomatoes 73% bei den Kritiker*innen und ganze 94% beim Publikum erzielen. Ganz anders sah es bei „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ ein halbes Jahr später aus: Der Film schaffte es bei Rotten Tomatoes bei den Kritiker*innen gerade einmal auf 32%, beim Publikum immerhin auf 61%.
Kevin Costner blickte in einem Interview mit GQ auf die wichtigsten Momente seiner Karriere zurück. Angefangen bei seiner Rolle als Ray Kinsella in „Feld der Träume“, über Lieutenant John Dunbar in „Der mit dem Wolf tanzt“ bis hin zu dem Western „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“. Der Wettstreit in den 90ern mit „Tombstone“ war keinesfalls eine Überraschung, sondern wäre abzusehen gewesen, erinnerte sich der 69-jährige Schauspieler 30 Jahre später:
„Wir sind mit ‚Tombstone‘ in eine Art Wettbewerb geraten. Ein guter Freund sagte: ‚Schau, wir können den Film verschieben. Wir wollen nicht konkurrieren.‘ Und ich sagte: ‚Hör zu‘, sagte ich, ‚ich bin sicher, dass der Autor und Regisseur [von Tombstone] diesen Film machen wollen, lass sie.‘ Und dann begann diese Art von Wettlauf. Und ich habe das immer bereut, dass es diesen seltsamen Wettbewerb gab und es war ein lustiger Film, ‚Tombstone‘, aber es ist schade, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist.“
Das Ergebnis war ein deutlicher Flop an den Kinokassen für Costners‘ Film: Screen Rant spricht von einem Budget von 63 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von 56 Millionen US-Dollar. Der Film konnte damals also nicht einmal die eigenen Kosten decken. Wer sich selbst von dem Film überzeugen möchte, findet diesen aktuell auf Prime Video.
Einige Filme gehen als große Niederlagen in die Kinogeschichte ein. Die zwölf größten Flops findet ihr in diesem Video:
Zwillingsfilm-Phänomen: Wenn sich zwei Filme zu ähnlich sind
Es ist ärgerlich, dass genau zur gleichen Zeit zwei so ähnliche Filme Premiere feierten und somit in Konkurrenz miteinander traten. Dieses Phänomen wird auch „Zwillingsfilme“ oder „Twin Films“ genannt: Zwei Filmstudios bringen unfreiwillig die gleiche oder eine ähnliche Idee in kurzem Abstand auf die große Leinwand. Oft kann einer sich als Publikums-Favorit durchsetzen, während der andere in Vergessenheit gerät. Weitere Beispiele für „Zwillingsfilme“ sind:
- „Deep Impact“ (1998) und „Armageddon – Das jüngste Gericht“ (1998)
- „Freundschaft Plus“ (2011) und „Freunde mit gewissen Vorzügen“ (2011)
- „Antz“ (1998) und „Das große Krabbeln“ (1999)
- „Findet Nemo“ (2003) und „Große Haie kleine Fische“ (2004)
Ein erstaunliches Phänomen, das sich schwer erklären lässt. in jedem Fall zeigt es, dass die Filmstudios sich einig waren, dass eine bestimmte Geschichte Erfolg verspricht: egal ob sprechende animierte Fische oder Freund*innenschaften, die zu Liebesbeziehungen werden.
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