Zwei Personen verklagen ein Filmstudio wegen eines Trailers. Was hinter diesem Schlagzeilen-erregenden Fall steckt und um welchen Film es sich dabei handelt, erfahrt ihr nachfolgend.
Im Jahr 2019 bescherte Regisseur und Produzent Danny Boyle Kinogänger*innen mit einem Faible für die Musik der Beatles eine Freude, indem er den Film „Yesterday“ auf die Leinwand brachte. Der Trailer machte Lust auf den bunt gemischten Cast, bestehend aus den Darsteller*innen Himesh Patel, Lily James, Kate McKinnon, Ana de Armas sowie manch einem Star aus der Musikindustrie, darunter Ed Sheeran und Michael Kiwanuka.
Allerdings gab es ein Problem bei dem Trailer, denn dieser gab Filmfans ein falsches Versprechen. Ana de Armas, die im Trailer auftaucht, war in der finalen Fassung des Film nicht zu sehen. Aus diesem Grund zogen laut Entertainment Weekly Conor Woulfe aus Maryland und Peter Michael Rosza aus San Diego vor Gericht und reichten eine Sammelklage gegen Universal ein. Sie hatten sich „Yesterday“ aufgrund der Annahme, dass ihre Lieblingsschauspielerin in dem Film auftaucht, bei Amazon Prime Video geliehen, und fühlten sich nach der Sichtung von dem Studio und dem Marketing des Films betrogen.
Am 20. Dezember 2022 wurden Teile der Klage zugelassen, die die Anwälte von Universal zuvor durch die Begründung abwenden wollten, dass es sich bei einem Trailer um eine künstlerische Arbeit handele und diese unter den Schutz des ersten Verfassungszusatzes fällt. Der US-Bezirksrichter Steven Wilson verwies in seiner Verlautbarung der Entscheidung auf die Funktion von Trailern:
„Universal hat recht, dass Trailer ein gewisses Maß an Kreativität und redaktionellem Freiraum beinhalten, aber diese Kreativität überwiegt nicht die kommerzielle Natur eines Trailers. Im Kern ist ein Trailer eine Werbung, die dazu dient, einen Film zu verkaufen, indem sie den Verbraucher*innen eine Vorschau auf den Film gibt.“
Ganze fünf Millionen US-Dollar erhoffen sich die zwei Herren nun, die die Klage eingereicht haben. Wie hoch die Entschädigung letztendlich ausfällt beziehungsweise ob diese überhaupt zustande kommt, bleibt abzuwarten. Bis dahin könnt ihr euch allerdings noch einmal über die folgenden Hollywood-Skandale ein Bild machen:
Drehbuchautor Richard Curtis über Ana de Armas Figur in „Yesterday“
In „Yesterday“ geht es um den ehrgeizigen Musiker Jack Malik (Himesh Patel), der nach einem Unfall aufwacht und feststellen muss, dass die Welt seltsamerweise noch nie zuvor von den Beatles gehört hat. Als er die Songs der ikonischen Rockband performt und als seine eigenen ausgibt, erlangt er im Handumdrehen Weltruhm. Auf seinem Weg zum ergaunerten Erfolg tritt dabei die junge Ellie (Lily James) in sein Leben, in die er sich verliebt. Drehbuchautor Richard Curtis erklärte in einem Interview mit CinemaBlend, welche Rolle Ana de Armas als Roxanne in dieser Konstellation ursprünglich spielen sollte. Zu der finalen Filmfassung sagte er:
„Das war ein sehr traumatischer Schnitt, weil sie darin brillant war. Ich meine wirklich strahlend. Und [diese herausragende Leistung] stellte sich als das Problem heraus. Ich denke, das Publikum mag die Geschichte [über Ellie und Jack] und fiebert mit den beiden mit und es funktioniert gut. Was wir ursprünglich gemacht haben, war, ich will es nicht zu sehr beschreiben, aber wir hatten Ana de Armas als komplizierenden Faktor eingeplant, als [Jack] zum ersten Mal in Los Angeles ankam. Und ich glaube, das Publikum mochte es nicht, dass sein Blick abschweifte. Denn dann würden einige Leute sagen: ,Oh, er verdient sie wirklich nicht. Er verdient Lily wirklich nicht.‘ Wissen Sie, das ist so eine Sache, es waren einige unserer Lieblingsszenen, aber wir mussten sie um des großen Ganzen willen kürzen.“
Wenn ihr euch „Yesterday“ anschauen möchtet, findet ihr das Musikdrama bei Amazon Prime Video zum Kaufen und Leihen. Habt ihr hingegen Lust auf einen Film, in dem ihr Ana de Armas Talent als Schauspielerin tatsächlich bestaunen könnt, empfehlen wir euch das Sky-Netflix-Kombi-Paket von Sky Q, mit dem ihr auf Filme wie „Knives Out“, „Blond“ und „The Gray Man“ zugreifen könnt.
Wie gut kennt ihr euch mit dem Filmjahr 2019 aus? Testet euer Wissen jetzt in unserem Quiz:
