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Zielfahnder: Blutiger Tango: Im Herbst 2016 hat die ARD als Auftakt zur Reihe „Zielfahnder“ den Film „Flucht in die Karpaten“ gezeigt. Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld stand offenbar nicht mehr zur Verfügung, weshalb Hanna Landauer (Ulrike C. Tscharre) nun mit Lars Röwer (Hanno Koffler) einen neuen Partner hat. Bei ihrem ersten Auftrag folgen die beiden Zielfahnder vom LKA in Düsseldorf einem Ehepaar in die uruguayische Hauptstadt Montevideo: Vor...

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Handlung und Hintergrund

Kritikerrezensionen

  • Im Herbst 2016 hat die ARD als Auftakt zur Reihe „Zielfahnder“ den Film „Flucht in die Karpaten“ gezeigt. Hauptdarsteller Ronald Zehrfeld stand offenbar nicht mehr zur Verfügung, weshalb Hanna Landauer (Ulrike C. Tscharre) nun mit Lars Röwer (Hanno Koffler) einen neuen Partner hat. Bei ihrem ersten Auftrag folgen die beiden Zielfahnder vom LKA in Düsseldorf einem Ehepaar in die uruguayische Hauptstadt Montevideo: Vor neun Jahren haben Gisela und Uwe Tezlof (Heike Makatsch, Jörg Hartmann) einen Industriellen entführt. Die beiden sind zwar geschnappt worden, aber die zehn Millionen Euro Lösegeld sind nie wieder aufgetaucht. Offenbar besteht das berufliche Dasein von Zielfahndern ähnlich wie der Alltag von Privatdetektiven vor allem aus Warten und Observieren; das legt die Handlung zumindest nahe. Der plakative Titel „Blutiger Tango“ weckt ohnehin völlig falsche Erwartungen, denn der Film ist über weite Strecken schlicht langweilig; gerade das erste Drittel besteht größtenteils aus immer wieder gleichen Szenen. Landauer und Röwer haben keine Ahnung, wo sich die Tezloffs aufhalten, aber sie wissen, dass sich Gisela für Tango begeistert; also klappern sie Abend für Abend die entsprechenden Lokalitäten ab, von denen es in Montevideo eine ganze Menge geben dürfte. Regisseur Stephan Lacant füllt die Sendezeit daher zunächst vor allem mit Tanzen, was für Tangofreunde sicherlich schön, für Krimifans jedoch eher ernüchternd ist. Als das Duo die Frau tatsächlich ausfindig gemacht hat, folgt die Phase der Observierung; jetzt sitzen die beiden ganz viel im Auto. Leben kommt in die Handlung, als Röwer unfreiwillig Initiative übernehmen muss: Gisela Tezloff fordert ihn erst zum Tanz auf und nimmt ihn dann mit in ein Stundenhotel. Sex und Koks stehen zwar nicht im Zielfahnderhandbuch, aber immerhin kann er nun eine Ortungs-App auf dem Smartphone der Frau platzieren; und jetzt geht der Film erst richtig los, denn kurz drauf wird Gisela entführt, und es stellt sich raus, dass eine dritte Partei ständig auf dem Laufenden war. Stephan Lacant hat mit Koffler bereits sein gutes Regiedebüt „Freier Fall“ (2013) gedreht, ein Film über einen verheirateten Polizisten, der sich in einen Kollegen verliebt; später folgte „Toter Winkel“ (2017), ein bedrückendes, vorzüglich gespieltes Drama mit Herbert Knaup als Familienvater, der rausfindet, dass sein Sohn (ebenfalls Koffler) ein Neonazi ist. Auch Lacants weitere Arbeiten waren sehenswert. Gemessen an deren Qualität ist „Blutiger Tango“ mindestens eine Klasse schlechter; erst recht, wenn der Film als Thriller gedacht war. Immerhin befindet sich Lacant in prominenter Gesellschaft: Schon Grafs Auftakt „Flucht in die Karpaten“ war nur eine Stunde lang ein fesselnder Polizeifilm, dann verlor sich die Handlung in rumänischen Hochzeitsriten. Bei „Blutiger Tango“ ist zumindest das Finale ziemlich dramatisch. Der Film profitiert ohnehin davon, dass nun Uwe Tezlof ins Zentrum rückt, weil jetzt endlich auch Jörg Hartmann mitspielen darf. Anders als der mit zwei Stunden viel zu lange Graf-Film dauert Lacants Krimi immerhin nur knapp neunzig Minuten. Außerdem ist die Musik (Dürbeck & Dohmen) mit ihrer Mischung aus Elektronik und typischen Tangoklängen recht reizvoll. Ein akustisches Manko stellt dagegen die wichtige Rolle von Landauers ehemaligem Partner und Exfreund dar: Der Mann wird vom argentinischen Schauspieler Javier Drolas verkörpert. Der ist zwar ein interessanter Typ, musste aber synchronisiert werden, und das hört man. tpg.
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