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Zu mir oder zu dir?: Sehenswerte romantische Komödie mit Maren Kroymann und Walter Sittler als Liebespaar wider Willen.

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Handlung und Hintergrund

Christiane ist um die 60 und führt ein erfülltes Leben. Sie ist beruflich erfolgreich und als Inhaberin einer Firma ihre eigene Chefin. Längst hat sie ihre Mitarbeiterin Iris zu ihrer Nachfolgerin aufgebaut. Ihr Leben ändert sich von Grund auf, als sie Iris‘ neuen Freund kennen lernt: Dem Charme des attraktiven Graukopfs Christoph erliegt sie auf der Stelle. Aber eigentlich hat sie das Kapitel Männer längst abgeschlossen; und außerdem will sie Iris nicht das Herz brechen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ingo Rasper
Produzent
  • Alicia Remirez
Darsteller
  • Maren Kroymann,
  • Walter Sittler,
  • Lavinia Wilson,
  • Ulrike Krumbiegel,
  • Niklas Osterloh,
  • Walter Kreye,
  • Patrick von Blume,
  • Gwendolyn Göbel,
  • Philipp Sonntag,
  • Max Hegewald,
  • Maria Walser,
  • Jule Hermann,
  • Elias Esser,
  • Samuel Arslan,
  • Meri Koivisto,
  • Sebastian Suba,
  • Annika Becker,
  • Timmi Trinks
Drehbuch
  • Sarah Schnier
Musik
  • Martin Probst
Kamera
  • Peter Nix
Schnitt
  • Nicola Undritz

Kritikerrezensionen

  • Zu mir oder zu dir?: Sehenswerte romantische Komödie mit Maren Kroymann und Walter Sittler als Liebespaar wider Willen.

    Der Titel klingt nach einer fröhlichen Komödie über Großstädter zur Paarungszeit. Tatsächlich aber ist das Liebespaar dieser Geschichte um die sechzig.

    Allerdings dauert es eine Weile, bis sich auch wirklich beide zu ihren Gefühlen bekennen, denn den potenziellen Platz für einen Mann in ihrem Leben hat die erfolgreiche Bauingenieurin Christiane - Lebensmotto: „Frauen können alles“ - längst mit Arbeit gefüllt; und außerdem ist der schmucke Graukopf Christoph, der sich in ihr Herz geschlichen hat, der neue Freund ihrer Mitarbeiterin Iris (Lavinia Wilson), Christianes designierter Nachfolgerin.

    Autorin Sarah Schnier erzählt mit „Zu mir oder zu dir?“ eine denkbar einfache Geschichte, die sich problemlos in vier Worten zusammenfassen lässt: ein Mann, zwei Frauen. Der sehr schön fotografierte Film (Kamera: Peter Nix) versucht auch gar nicht erst, die überschaubare Handlung zu überhöhen. Natürlich gibt es Nebenthemen, wobei das wichtigste sicherlich Christianes Wandlung ist, weil sie das Kapitel Männer eigentlich längst beendet hat; und selbstredend gibt es Anleihen bei „Der Widerspenstigen Zähmung“. Außerdem meldet sich nach der ersten Liebesnacht das schlechte Gewissen, denn für Christiane ist Iris eher Tochter als Angestellte; aber im Wesentlichen konzentriert sich die Romanze ganz und gar auf das Paar.

    Das funktioniert, weil Ingo Rasper mit Maren Kroymann und Walter Sittler zwei exzellente Hauptdarsteller hatte. Der Regisseur, der 2007 mit „Reine Geschmacksache“ ein großartiges Debüt hinlegte, hat schon bei „Vatertage - Opa über Nacht“ bewiesen, dass er aus kleinen Geschichten große Filme machen kann. Schnier wiederum hat den beiden zentralen Figuren großartige Dialoge in bester Screwball-Tradition geschrieben. Gerade Kroymann darf, bevor sich Christiane endlich übermannen lässt, viele Giftpfeile verschießen. Diese Qualität durfte man aber auch erwarten, immerhin hat die Autorin, deren Stoffe seit vielen Jahren praktisch ausschließlich von Ninety Minute Film produziert werden, auch die Vorlagen für anspruchsvolle Komödien wie zuletzt „Mona kriegt ein Baby“ oder vor einigen Jahren „Barfuß bis zum Hals“ geschrieben; auch „Mein Lover, sein Vater und ich!“ oder „Mein Schüler, seine Mutter & ich“ waren ein großes Vergnügen.

    Für „Zu mir oder zu dir?“ gilt das nicht minder, selbst wenn Rasper das Tempo etwas dem reifen Alter der Hauptfiguren angepasst hat; dafür geben Kroymann und Sittler bei ihren Dialogduellen umso mehr Gas. Außerdem gibt es eine kommentierende Sub-Ebene, die dem Film eine ironische Doppelbödigkeit verleiht: weil Christiane immer wieder passende Ratschläge ihrer Großmutter zitiert. Die entsprechenden Einschübe, in denen Kroymann als alte Frau ihrer Enkelin mit strenger Miene mehr oder weniger brauchbare Weisheiten mit auf den Lebensweg gibt („Als Frau muss man Haare auf der Brust haben“), zählen zu den witzigsten Momenten des Films. tpg.
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