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Failure to Launch: Er ist über 30 und lässt es sich in Hotel Mama gut gehen. Da engagieren seine frustrierten Eltern eine attraktive „Ausziehhilfe“.

Handlung und Hintergrund

Der Mittdreißiger Tripp (Matthew McConaughey) sieht super aus, ist ein einfühlsamer Gesprächspartner und hat einen guten Job. Das einzige Problem: Er wohnt noch immer zu Hause bei seinen Eltern und lässt sich von vorne bis hinten bedienen. Eine, die das ändern und den späten Knaben für sich erobern will, ist die ebenso attraktive wie talentierte Paula (Sarah Jessica Parker). Doch Tripp hegt einen schweren Verdacht: Könnte es vielleicht sein, dass seine Eltern ihn auf diese Weise einfach nur los werden wollen?

Wie angegossen passt Real-Life-Hippie Matthew McConaughey in die amerikanische Version von Etienne Chatiliez‘ „Tanguy - Der Nesthocker„. Tom Dey („Shang-High Noon„) inszenierte die charmante Romantikkomödie.

Matthew McConaughey spielt einen attraktiven, aber durch und durch faulen Mittdreißiger, der nie von Zuhause ausgezogen ist, weil er sich nichts Schöneres vorstellen kann, als sich von hinten und vorn von seinen Eltern verwöhnen zu lassen. Als die ihn nach Kräften unterstützen, dass er seine Traumfrau erobert, schwant ihm Böses: Könnte es sein, dass seine Eltern ihm nur helfen, um ihn endlich loszuwerden?

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Tripp ist attraktiv, Mitte 30, stinkfaul und wohnt immer noch zu Hause. Denn es gibt ja wohl kaum was Schöneres als sich von seinen Eltern nach allen Regeln der Kunst verwöhnen zu lassen. Doch die finden mittlerweile, dass sie ihre Schuldigkeit als Vater und Mutter mehr als getan haben. Deshalb setzten sie alles daran, um den Sohnemann unter die Haube zu bringen. In der ebenso hübschen wie eloquenten Paula ist schnell die passende Traumfrau gefunden. Doch da merkt Tripp, dass er zum Spielball einer gemeinen Verschwörung geworden ist.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Tom Dey
Produzent
  • Ron Bozman,
  • Scott Rudin,
  • Scott Aversano
Darsteller
  • Matthew McConaughey,
  • Sarah Jessica Parker,
  • Zooey Deschanel,
  • Justin Bartha,
  • Bradley Cooper,
  • Terry Bradshaw,
  • Kathy Bates,
  • Tyrell Jackson Williams,
  • Katheryn Winnick,
  • Patton Oswalt,
  • Stephen Tobolowsky,
  • Kate McGregor-Stewart,
  • Adam Alexi-Malle
Drehbuch
  • Matt Ember,
  • Tom Astle
Musik
  • Rolfe Kent
Kamera
  • Claudio Miranda
Schnitt
  • Steven Rosenblum
Casting
  • Douglas Aibel

Kritikerrezensionen

    1. Irgendwie ist alles schon mal da gewesen. „Zum Ausziehen verführt“ bewegt sich in vorhersehbaren und ausgetretenen Bahnen. Zu offensichtlich bahnt sich der Konflikt an zwischen Paulas Auftrag und ihren Gefühlen, zu unvermeidlich die Krise, zu vorhersehbar das Happy End. Das wäre alles nicht weiter tragisch, hätten sich Regie und Drehbuchautoren darauf besonnen, auch das Potential der Nebenrollen auszuschöpfen, von Tripps Freunden Ace und Demo bis zu seinen Eltern. Deren Beweggründe, Paula zu engagieren, bleiben seltsam im Dunkeln. Denn eigentlich scheint Mama Sue sich durchaus wohlzufühlen dabei, ihrem Jungen jeden Morgen die Pfannkuchen auf den Tisch zu stellen. Und als er dann endlich ausgezogen ist fürchtet sie sich eher vor ihrem Ehemann, der endlich seine Nudisten-Vorlieben auszuleben beginnt, als vor dem allein sein. So gelingt es Schauspielerin Kathy Bates kaum, ihr Potential auszuschöpfen und die ironischen Seiten ihrer Rolle zu präsentieren.

      Ein äußerst erfrischender Sidekick hingegen ist Paulas Mitbewohnerin Kit. Von extremen Stimmungsumschwüngen geplagt holt sie die Freundin immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Sarkastisch und anarchisch macht sie sich auf die Jagd nach Sektflaschen und einer Drossel, die vor ihrem Fenster nistet und Kit fast zur Weißglut treibt. Nur ungern spielt sie hingegen mit, wenn Paula nach Schema X vorgeht, um Tripp zu verführen. Und das sieht so aus: „You find out what he likes and pretend to like it as well.“ In Tripps Fall ist das ein Paintball-Turnier, das Paula mit mehr Glück als Verstand für sich entscheidet. Dann muss sie sich das Segeln beibringen lassen, denn Schritt zwei der Verführungsstrategie lautet: „He teaches her something.“ Schließlich kommt es zum unvermeidlichen „Meet the parents.“ und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

      Offensichtlich erschien dies den Machern nicht komisch genug, so dass Tripp außerdem ein seltsames Verhältnis zu Tieren hat und im Verlauf des Films von Delphinen, Streifenhörnchen und einer pflanzenfressenden Echse angefallen wird. Da er keine Menschen lieben kann, liebt ihn auch die Natur nicht, lautet die küchenpsychologische Erklärung des Phänomens. Zu allem Überfluss muss er dann auch noch schwer verletzt mit einer verbundenen Hand asiatisch essen gehen – mit Stäbchen versteht sich: in bester Comedy-Klamauk-Manier fliegt dabei das Essen durch die Luft und landet im Gesicht eines anderen Gasts.

      Zwar gelingt es den Schauspielern, allen voran den durchaus sehenswerten Hauptdarstellern Sarah Jessica Parker und Matthew McConaughey, den Film vor völliger Peinlichkeit zu bewahren. Neue Aspekte oder besonderen Witz können sie dem Thema jedoch auch nicht verleihen, von emotionalem Tiefgang ganz zu schweigen.

      Fazit: Seichte Liebeskomödie, die trotz guten Schauspielern in allzu vorhersehbaren Bahnen verläuft, um wirklich zu unterhalten.
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      1. (…) Das Thema „Hotel Mama“ scheint auch in den USA ein immer beliebteres Faktum unter jungen Männern zu sein. (…) Der Filmtitel „Zum Ausziehen verführt“ meint so nicht eine erotische Handlung, sondern eine Variante des Problems, den eigenen Sprössling zum Flüggewerden zu bewegen.

        Alle möglichen Facetten um den Fall „Wie werde ich den Nesthocker endlich los“ werden mehr oder weniger ernsthaft und auch humorvoll beleuchtet und mit einer Fülle publikumswirksamer Gags durchdekliniert. Es ist ein besonderes Verdienst des Films, dass dies sich nie unter ein bestimmtes Erzählniveau bewegt, dies auch Dank einer vorzüglichen Besetzung mit Matthew McConaughey, Sarah Jessica Parker und „Oscar“-Preisträgerin Kathy Bates.

        Aber auch die Nebenrollen mit Freunden und Freundin sind perfekt besetzt, ihre Charakterzeichnung ist mehr als üblich ausgeprägt (…). Hier gibt es sorgfältige, dramaturgisch wie charakterlich entwickelte Handlungsstränge und auch manche Überraschung. Die Geschichte rollt temporeich und mit geschliffenen, teilweise enorm wortwitzigen Dialogen vor Augen und Ohren der Zuschauer ab. Die thematische Vertiefung des Phänomens „Nesthocker“ wird dabei immer vielschichtiger. Im letzten Drittel, als alles beinahe schon voraussehbar scheint, steigert sich der Film noch ganz erheblich und legt im Finale richtig zu. Nicht von ungefähr hält dann auch der Abspann noch Überraschungen bereit. Das Publikum wird zum Dabeibleiben, nicht zum Ausziehen aus dem Kinosaal verführt.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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