Es gibt wenige Filme, die selbst 34 nach ihrem Erscheinen noch einen solchen Kult-Status genießen, wie „Zurück in die Zukunft“. Selbst bei vielen Film-Fans, die 1985 noch nicht geboren waren, zählt das launige Zeitreise-Abenteuer um Marty McFly und Doc Brown zu den Favoriten. Doch wie erging es eigentlich den Stars des Blockbusters in den letzten Jahren und wie steht es um einen vierten Teil? Wir verraten es euch in unserer Bilderstrecke und zeigen euch zudem ein Bild einer aktuellen Reunion der Schauspieler.
Marty McFly
Der vermutlich coolste Teenager der Filmgeschichte, sofern man ihn nicht eine „feige Sau“ nennt. Mit seinem Skateboard, der Schwimmweste und seinen Künsten an der Gitarre eroberte Marty das Herz der Zuschauer im Sturm. In „Zurück in die Zukunft“ landete er 30 Jahre in der Vergangenheit, wo er seine Eltern zusammenbringen musste, um seine eigene Existenz zu sichern und zugleich brauchte er natürlich noch einen Weg, um selbst wieder zurück in die Zukunft zu gelangen.
Michael J. Fox
Der Durchbruch gelang dem 1961 geborenen Michael J. Fox mit der Sitcom „Familienbande“, die von 1982 bis 1989 lief. An „Zurück in die Zukunft“ konnte er aufgrund der Dreharbeiten für die Serie anfangs nicht teilnehmen, seinen Ersatz Eric Stoltz löste er aber letztlich doch selbst ab. Tagsüber drehte er dann zwei Monate lang für „Familienbande“, von abends bis nachts für „Zurück in die Zukunft“. Bis 1990 folgten zwei Fortsetzungen, ein Jahr später zeigten sich bei Michael J. Fox jedoch erste Symptome der Parkinson-Krankheit. Diese wurde bei ihm 1992 diagnostiziert, 1998 ging er mit seiner Erkrankung an die Öffentlichkeit. Michael J. Fox setzt sich seither mit einer eigenen Stiftung für die Erforschung der Krankheit ein, unter anderem für die umstrittene Stammzellenforschung. Trotz der Einschränkungen tritt er weiterhin regelmäßig in Serien und Filmen auf. Fünf Jahre lang spielte er die Hauptrolle in der Sitcom „Chaos City“, bei „The Good Wife“ war ein regelmäßiger Gast, hatte eine eigene05 Serie namens „The Michael J. Fox Show“ und auch bei „Scrubs“ hatte er eine erwähnenswerte Gastrolle. 2018 spielte er in der Serie „Designated Survivor“ einige Folgen an der Seite von Kiefer Sutherland. Seit 1988 ist er mit seiner „Familienbande“-Kollegin Tracy Pollan verheiratet und hat mit ihr drei Töchter sowie einen Sohn.
Doctor Emmett Brown
Doc Brown ist der Prototyp des verrückten, aber zugleich liebenswerten Doctors. Seine Erfindung der Zeitmaschine ist mit allerlei Problemen verknüpft, weswegen sein jüngeres Ich in der Vergangenheit Marty letztlich helfen muss, wieder ins Jahr 1985 zu reisen. Dabei ist Doc Brown, wie ihn Marty liebevoll nennt, gleichermaßen genial wie verplant und entsprechend unterhaltsam.
Christopher Lloyd
1938 wurde Christopher Lloyd geboren, der sich als Schauspieler in seinen 20er-Jahren zunächst auf dem berühmten Broadway bewies. 1975 feierte er sein Filmdebüt in dem preisgekrönten Drama „Einer flog über das Kuckucksnest“ an der Seite von Jack Nicholson. Auch nach seiner wohl berühmtesten Rolle in der „Zurück in die Zukunft“-Reihe war Lloyd in zahlreichen bekannten Filmen und Serien zu sehen. Beispielsweise spielte er in „Addams Family“ Fester Addams, in Serien wie „The Big Bang Theory“, „Malcolm Mittendrin“ und „Fringe – Grenzfälle des FBI“ übernahm er wiederum Gastrollen. Auch in der „The Michael J. Fox Show“ trat er in einer Episode auf, zudem übernahm er in jüngerer Vergangenheit Rollen in „Piranha 3D“ und der Fortsetzung sowie „Sin City 2: A Dame to Kill For“ und „Abgang mit Stil“. Seit 2016 ist er in seiner fünften Ehe mit der Immobilienmaklerin Lisa Loiacono verheiratet.
Biff Tannen
Biff ist der Schlägertyp schlechthin und sein Mangel an Intellekt wird nur von seiner Schulterbreite übertroffen. In beiden Zeitebenen machte er das Leben der Familie McFly zur Hölle. 1985 ist er der fiese Chef von Martys Vater, 1955 belästigte er hingegen dessen Mutter auf widerwärtige Art. Zum Glück gehört Biff zu den größten Änderungen, die der Zeitreisefilm zum Ende mit sich bringt.
Thomas F. Wilson
Bereits mit seinem zweiten Filme wurde der 1959 geborene Schauspieler weltberühmt. Zuvor hatte Wilson nur eine Handvoll Projekte, unter anderem spielte er in einer Folge von „Knight Rider“ mit. Große Rollen sollten nach den beiden Fortsetzungen zu „Zurück in die Zukunft“ nicht mehr folgen, vor allem als Gastschauspieler ist Thomas F. Wilson aber weiterhin in zahlreichen populären Serien zu sehen, unter anderem „Two and a Half Men“, „Dr. House“ und „Bones – Die Knochenjägerin“. In der Komödie „Taffe Mädels“ spielte er zudem den Polizeichef von Melissa McCarthy und Sandra Bullock. Darüber hinaus ist Wilson Maler, Komiker und seit 1985 mit seiner Frau Caroline Thomas verheiratet, mit der er drei Töchter und einen Sohn hat.
George McFly
Auch Martys Vater lässt sich scheinbar in eine klare Schublade pressen: Er ist der ewige Verlierer. Als Teenager ein Spanner, kommt er nur durch Zufall mit seiner späteren Frau zusammen. Seine Ehe ist unglücklich, im Job wird er drangsaliert und insgesamt strahlt George schlicht keinen Funken Selbstbewusstsein aus. Das ändert sich erst gravierend, als ihm sein eigener Sohn in der Vergangenheit zu Hilfe kommt und George dadurch endlich sein wahres Potenzial entfaltet.
Crispin Glover
Lediglich in „Zurück in die Zukunft“ spielte der 1964 geborene Crispin Glover den Vater von Marty McFly, womit er sogar drei Jahre jünger als dessen Darsteller Michael J. Fox ist. Mit den Produzenten der Filmreihe konnte er sich nicht über seine Gage einigen, weswegen er in den Fortsetzungen ersetzt wurde. „Alice im Wunderland“ und „3 Engel für Charlie“ gehören zu seinen wenigen Ausflügen ins Mainstream-Kino, ansonsten spielt Glover meist in kleineren Produktionen wie „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ und „Larry Flint – Die nackte Wahrheit“ mit. Seit 2017 können ihn Serienfans zudem in „American Gods“ sehen. Außerdem veröffentlichte er ein Album, schrieb zahlreiche Bücher und führte bei zwei Filmen Regie, wobei sich die ersten beiden mit Trisomie 21 sowie mit infantiler Zerebralparese beschäftigen.
Lorraine Baines-McFly
Martys Mutter ist im Jahr 1985 eine depressive Alkoholikerin, im Jahr 1955 war sie hingegen noch eine aufgeweckte Teenagerin. Unwissentlich steht sie dort auf ihren eigenen Sohn Marty, was für den wissenden Zuschauer entsprechend befremdlich ist. Zum Glück entdeckt sie letztlich doch, was sie an George hat und lebt mit dessen selbstbewussterin Version später ein tolles Leben.
Lea Thompson
Auch die Darstellerin von Martys Mutter ist älter als Michael J. Fox, wenn auch nur anderthalb Wochen. Thompson begann schon im Alter von 14 Jahren eine Karriere als professionelle Ballettänzerin, die sie aber schon sechs Jahre später wieder beendete. Mit 20 Jahren wollte sie Schauspielerin werden und gab ihr Kinodebüt in „Der weiße Hai 3-D“. Nach „Der richtige Dreh“ an der Seite von Tom Cruise gelang ihr mit „Zurück in die Zukunft“ der nächste Sprung, der ganz große Durchbruch blieb jedoch aus. Fünf Jahre spielte sie in den 90er-Jahren die Hauptrolle in der Sitcom „Carline in the City“, 2005 übernahm sie die Hauptrolle in der Fernsehfilmreihe „Deckname Jane Doe“ und war 2011 in „J. Edgar“ mit Leonardo DiCaprio zu sehen. Seit 1989 ist sie mit Regisseur Howard Deutch verheiratet, mit dem sie zwei Töchter hat.
„Zurück in die Zukunft“-Stars 33 Jahre später wiedervereint
Am 12. August 2018 kamen vier der Original-Stars erneut zusammen. Dies war ihre erste Reunion seit drei Jahren, wo sich Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Lea Thompson und Tom F. Wilson anlässlich des 30. Geburtstages von „Zurück in die Zukunft“ trafen. Hoffentlich sehen wir solch eine freudige Wiedervereinigung auch noch zum 40. Geburtstag 2025.
Kommt „Zurück in die Zukunft 4“?
Vor allem zwei Personen stemmen sich eisern gegen eine Fortsetzung oder ein Reboot der beliebten Filmreihe: Regisseur Robert Zemeckis und Drehbuchautor Bob Gale. Die beiden haben sich vertraglich zusichern lassen, dass es ohne ihr Einverständnis keinen weiteren „Zurück in die Zukunft“-Film geben wird. Solange sie leben, wollen sie ein derartiges Projekt verhindern. Im Kontrast dazu gab Christopher Lloyd anlässlich des „Zurück in die Zukunft“-Tages am 21. Oktober 2014 zu Protokoll, dass er jederzeit wieder in seine Rolle des Doctor Emmett Brown schlüpfen würde. Bei der jüngsten Reunion meinte hingegen Michael J. Fox, dass ein weiterer Film wohl aufgrund von Zemeckis und Gale nicht kommen werde. Thomas Wilson scherzte bei der Gelegenheit vielsagend: „Ich glaube, im Grunde sagte Amerika: ‚Kommt schon, sie haben jedes andere Franchise mit schlechten Fortsetzungen zerstört, warum nicht dieses?’“. In diesem Sinne sollten wir vielleicht froh sein, dass „Zurück in die Zukunft 4“ (auf absehbare Zeit) nicht kommt.