Mit „Für eine Handvoll Dollar“ trat Sergio Leone den klassischen Hollywoodwestern in den Allerwertesten und schuf einen der größten Überraschungserfolge der Filmgeschichte. Nur zwei Jahre später gelang es ihm, seinen Einstand zu übertreffen. Vielen gilt „Zwei glorreiche Halunken“ als ultimatives Glanzlicht des gesamten Genres. Nun läuft der Film ohne Werbepause im Free-TV.
1964 begründete Sergio Leone den Italowestern und machte den bis dato als Seriendarsteller bekannten Clint Eastwood zum Weltstar. Zwar hielt die Blütezeit des neuen Genres nur wenige Jahre an, bis es von durch Terence Hill und Bud Spencer zur Komödie umgedeutet wurde, dennoch entstanden in der kurzen Zeitspanne einige Meisterwerke, die bis heute von einem Millionenpublikum geliebt werden.
Während Sergio Corbucci mit „Django“ oder dem legendärem Schnee-Western „Leichen pflastern seinen Weg“ den Italowestern nachhaltig prägte, blieb auch Leone nicht untätig und ließ auf „Für eine Handvoll Dollar“ zwei lose Fortsetzungen folgen, von denen der Abschluss seiner sogenannten „Dollar“-Trilogie, „Zwei glorreiche Halunken“, zum absoluten Höhepunkt zählt, den Kultregisseur Quentin Tarantino gar zu seinem Lieblingsfilm erkoren hat (via Far Out Magazine). Ob ihr euch der Meinung des „Pulp Fiction“-Schöpfers anschließen wollt, könnt ihr am Samstag, dem 16. Dezember 2023 um 23:30 Uhr herausfinden, wenn der Klassiker ohne Werbepause im rbb ausgestrahlt wird.
Alternativ könnt ihr euch „Zwei glorreiche Halunken“ zu einem Zeitpunkt eurer Wahl bei Amazon gegen eine Gebühr von 3,99 Euro ausleihen und streamen.
Im Gegensatz zum immer noch aktiven Clint Eastwood, der aktuell einen Gerichtsthriller inszeniert, sind viele andere Hollywoodstars bereits in Rente gegangen, wie ihr im Video erfahrt.
Eigentlich sind es drei „glorreiche Halunken“
Der seinerzeit stark gekürzten deutschen Kinofassung ist der bis heute hierzulande benutze Titel von Sergio Leones Meisterwerk geschuldet, der dem eigentlichen Geschehen nicht gerecht wird. „Il buono, il brutto, il cattivo“, so der italienische Originaltitel macht klar, dass es sich um die Geschichte dreier Männer handelt, die es zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs allesamt auf einen Schatz abgesehen haben und zu unterschiedlichen Mitteln greifen, um ihn für sich zu vereinnahmen. Der „Gute“, der „Böse“ und der „Widerliche“, so die korrekte deutsche Übersetzung des Titels, dargestellt von Clint Eastwood, Lee Van Cleef und Eli Wallach, werden im einmal mehr opernhaft überhöhten Film als gleichwertige Charaktere präsentiert, während die deutsche Kinofassung Lee Van Cleef zum reinen Antagonisten umgedeutet hat.
Zum Glück ist der Film nun wieder in seiner ursprünglichen Version verfügbar und so können wir all das genießen, was einen typischen Leone-Western ausmacht, ob nun der grandiose Soundtrack von Ennio Morricone, die legendären Nahaufnahmen oder der bisweilen abrupte Wechsel zwischen Ironie und exzessivem Gewaltausbruch. Nach der Sichtung von „Zwei glorreiche Halunken“ sollte auch klar sein, warum Quentin Tarantino gerade diesen Film so sehr schätzt. Er diente ihm nicht nur für seinen eigenen Western „Django Unchained“ als maßgebliche Inspirationsquelle.
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