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Zwei Leben: Mit dem Fall der Berliner Mauer und der politischen Neuordnung Europas gerät Katrines Leben in Norwegen aus dem Ruder. Plötzlich ist alles anders, ihre Familie, ihre Liebe, ihr Glück sind bedroht. Um zu verhindern, dass ihr Geheimnis ans Licht kommt, muss sie gegen ihren Willen in ihr früheres Leben zurückkehren. Wer ist sie wirklich? Geschickt und professionell verwischt Katrine die Spuren ihrer Vergangenheit, verfängt...

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Handlung und Hintergrund

Katrine, Tochter einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten, wuchs in einem Nazi-Kinderheim auf und dann in der DDR, floh zu ihrer leiblichen Mutter und fand im hohen Norden Glück in Ehe und Familie. Als ein junger deutscher Anwalt Betroffene sucht, um Klage auf Wiedergutmachung vor Gericht einzureichen, soll sie als Zeugin aussagen. Sie versucht, mit Lügen ihre Stasi-Vergangenheit zu vertuschen und ihre gestohlene Identität zu schützen, verstrickt sich in ein Netz von Widersprüchen und steht am Ende vor den Scherben ihrer falschen Existenz.

Katrine, Tochter einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten, wuchs in einem Nazi-Kinderheim auf und dann in der DDR, floh zu ihrer leiblichen Mutter und fand im hohen Norden Glück in Ehe und Familie. Als ein junger Anwalt Betroffene sucht, um Klage auf Wiedergutmachung vor Gericht einzureichen, soll sie als Zeugin aussagen. Sie versucht, ihre Stasi-Vergangenheit zu vertuschen und ihre gestohlene Identität zu schützen, verstrickt sich in ein Netz von Widersprüchen und steht am Ende vor den Scherben ihrer Existenz.

Eine Frau, als Kind von den Nazis verschleppt und später für die Stasi arbeitend, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eindringliches, fein gesponnenes Drama mit den Schauspielgigantinnen Juliane Köhler und Liv Ullmann.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Georg Maas
Produzent
  • Dieter Zeppenfeld,
  • Axel Helgeland,
  • Rudi Teichmann
Darsteller
  • Juliane Köhler,
  • Liv Ullmann,
  • Sven Nordin,
  • Julia Bache-Wiig,
  • Ken Duken,
  • Rainer Bock,
  • Thomas Lawinky,
  • Klara Manzel,
  • Vicky Krieps,
  • Daniel Krauss,
  • Jürgen Rißmann,
  • Holger Handtke
Drehbuch
  • Georg Maas,
  • Christoph Tölle,
  • Ståle Stein Berg
Musik
  • Christoph M. Kaiser,
  • Julian Maas
Kamera
  • Judith Kaufmann
Schnitt
  • Hansjörg Weißbrich
Casting
  • Simone Bär,
  • Kjersti Paulsen

Kritikerrezensionen

    1. Kurztext

      Katrine lebt ein glückliches Leben. Sie ist mit dem Mann ihrer Träume verheiratet und liebt ihre Familie über alles. Doch mit dem Fall der Mauer und der politischen Neuordnung Europas wird Katrine von ihrer Vergangenheit eingeholt: Als Tochter einer Norwegerin und eines deutschen Soldaten wurde sie als Kind von den Nazis nach Deutschland verschleppt. Dort wuchs sie in einem Kinderheim auf. Mit Mitte 20 floh Katrine aus der DDR nach Norwegen, um ihre leibliche Mutter zu finden. Der junge deutsche Anwalt Sven Solbach will das schwerwiegende Verbrechen des Nazi-Regimes vor Gericht bringen und braucht dafür die Aussagen von Katrine und ihrer Mutter. Doch je mehr Katrine von ihrer Vergangenheit preisgibt, umso tiefer verstrickt sie sich in ein Netz aus Widersprüchen und Lügen. Noch ahnt niemand, dass Katrine ein folgenreiches Geheimnis hütet. Wer ist sie wirklich? Von einem dunklen Kapitel der deutsch-norwegischen Geschichte erzählt der Film von Georg Maas. Das Schicksal von Katrine steht dabei für alle Lebensborn-Kinder und die Grausamkeiten, die das Naziregime in Europa mit ihrem Wahn, die „arische Rasse“ fortzuführen, anrichtete. Juliane Köhler spielt einfühlsam und intensiv eine Frau, deren Leben auf einer Lüge basiert und mit der man trotz ihrer ambivalenten Charakterzeichnung mitfühlt. Liv Ullmann verkörpert als ihre Mutter den Kampf einer verzweifelten Frau um Gerechtigkeit und die Liebe ihrer Tochter. In jeder Minute spürt der Zuschauer den klugen Aufbau des Drehbuchs und die aufwendige Recherche im Hintergrund. Die Handlung entwickelt sich in leiser und doch immer stärker werdender Spannung bis hin zu überraschenden und erschütternden Wendungen, welche die Figuren in ein neues Licht tauchen. Die musikalische Untermalung und eine hervorragende Montage sorgen für eine Atmosphäre der berühmten Ruhe vor dem Sturm. Ein kluges und spannend erzähltes Drama und ein wichtiges Plädoyer für die Aufarbeitung der Geschichte.

      Gutachten

      Regisseur und Drehbuchautor Georg Maas führt uns mit seinem Film in ein bisher unbekanntes tragisches Kapitel deutscher Geschichte. Noch vor Ende des zweiten Weltkrieges verschleppte die SS deutsch-norwegische Besatzungskinder in so genannte „Lebensborn“-Heime in Deutschland. Viele der Kinder haben ihre deutschen Väter und norwegischen Mütter nie kennen gelernt. In den Heimen auf dem Gebiet der DDR wurde ihnen die Ausreise nach Norwegen verweigert und die STASI nutzte die Möglichkeiten, Spione einzusetzen.
      ZWEI LEBEN schildert das Schicksal von Katrine, die jahrzehntelang ein scheinbar glückliches Familienleben in Norwegen führte. So lange, bis klar wird, dass ihr Leben auf einer großen Lüge beruht. Der Verlust von Liebe, Familie und Leben hat nahezu das klassische Format griechischer Tragödien. Ein unmenschliches Spiel um Kontrolle und zwischen Lüge und Wahrheit.
      Ein hervorragendes Drehbuch mit besten Dialogen nach einer Romanvorlage war die Grundlage für einen außergewöhnlich klug und unaufdringlich inszenierten Film, der seine Spannung mit nie erwarteten Wendungen bis zum Ende ständig zu steigern vermag. Dies auch durch die sehr gute Besetzung unter sicherer Führung, wobei vor allem Juliane Köhler und Liv Ullmann brillieren können. Ein großes Lob gilt der Leistung der Kamera mit besonders schönen Landschaftspanoramen, guten Nahaufnahmen vor allem im Innern des alten Norwegerhauses am Meer und auch den verfremdeten Bildern der zweiten Erzählebene. Dieses Lob verdient auch die musikalische Untermalung, die Ausstattung und die präzise Montage in der Verbindung der beiden Erzählebenen.
      Insgesamt im deutschen Filmschaffen ein großer und aus der filmischen Masse herausragender Film, der auch auf dem internationalen Markt Anerkennung verdient.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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