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Deux jours, une nuit: Ebenso realistisches wie bewegendes Drama um eine junge Frau, die um ihren Job kämpft, von den preisgekrönten Dardenne-Brüdern.

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Handlung und Hintergrund

Sandra (Marion Cotillard) arbeitet in einer kleinen Firma, doch eines Tages steht plötzlich ihr Job auf der Kippe. Die Mitarbeiter sollten darüber abstimmen, ob sie lieber ihre jährliche Bonuszahlung erhalten wollen oder ob sie darauf verzichten können und damit den Job von Sandra sichern. Beides kann sich der Chef nicht leisten. Bei der Abstimmung wurde sehr eindeutig entschieden, dass Sandra gehen muss. Doch Sandra ist nicht bereit, das so einfach hinzunehmen, denn die Familienmutter ist auf das Geld angewiesen, um über die Runden zu kommen. Sie sucht das Gespräch mit der Geschäftsführung und sie ist bereit, die Abstimmung noch einmal wiederholen zu lassen. Jetzt heißt es Überzeugungsarbeit leisten, denn Sandra bleibt nur knapp ein Wochenende, nämlich zwei Tage und eine Nacht, um die Mitarbeiter abzuklappern und sie davon zu überzeugen auf ihr Geld zu verzichten, damit Sandra den Job weiterhin behält.

Das stellt sich schnell als schwierige Herausforderung dar, denn den meisten Mitarbeitern geht es finanziell selbst nicht sonderlich gut und sie wollen aus diesem Grund nur ungern auf ihre Zahlung von 1.000 Euro verzichten. Sie sucht das Gespräch mit jedem Mitarbeiter einzeln und erfährt von Schicksalen, Engpässen und dem täglichen Kampf die Miete und zahlreiche Rechnungen zu zahlen und nebenbei den Kindern ein schönes Leben zu bieten. Wird ihr es dennoch gelingen, mit der Unterstützung ihres Ehemanns Manu (Fabrizio Rongione), die Mitarbeiter davon zu überzeugen auf das attraktive Geld zu verzichten und damit die eigene Existenz zu sichern?

Das belgische Regie-Brüderpaar Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne konnte sich in Arthouse-Kreisen mit sozialen Dramen wie „Rosetta“ oder „Das Kind“ einen Namen machen und konnten schon zwei Mal die Goldene Palme in Cannes gewinnen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jean-Pierre Dardenne,
  • Luc Dardenne
Produzent
  • Delphine Tomson,
  • Denis Freyd
Darsteller
  • Marion Cotillard,
  • Fabrizio Rongione,
  • Pili Groyne,
  • Simon Caudry,
  • Catherine Salée,
  • Baptiste Sornin,
  • Alain Eloy,
  • Myriem Akheddiou,
  • Fabienne Sciascia,
  • Timur Magomedgadzhiev,
  • Hicham Slaoui,
  • Philippe Jeusette,
  • Yohan Zimmer,
  • Christelle Cornil,
  • Laurent Caron,
  • Franck Laisné,
  • Serge Koto,
  • Morgan Marinne,
  • Gianni La Rocca,
  • Ben Hamidou,
  • Carl Jadot,
  • Olivier Gourmet,
  • Sabine Raskin
Drehbuch
  • Jean-Pierre Dardenne,
  • Luc Dardenne
Kamera
  • Alain Marcoen
Schnitt
  • Marie-Hélène Dozo

Kritikerrezensionen

    1. Das belgische Drama "Zwei Tage, eine Nacht" ist äußerlich nicht viel mehr als das filmische Protokoll mehrerer kurzer Gespräche unter vier Augen. Eine Frau bittet ihre Kollegen, für den Erhalt ihrer Stelle zu stimmen und dafür auf 1000 Euro zu verzichten. Aber unter der Regie der Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne ("Der Junge mit dem Fahrrad", "Das Kind") entfaltet die Geschichte eine existenzielle Wucht, die der Zuschauer unmittelbar zu spüren bekommt. Besonders in Zeiten der Wirtschaftskrise wird ja oft argumentiert, dass Entlassungen nötig sind, um das Einkommen der verbleibenden Mitarbeiter zu sichern. Dass Sandra ihren Kollegen gegenübertritt und ihnen sagt, dass sie auch dazugehören will – ohne an ihr Mitleid zu appellieren – erfordert viel Mut.

      Sandras Kollegen, die für den Bonus stimmten, sind weder böse, noch rücksichtslos, sondern auf das Geld angewiesen. Das erfährt sie in den Gesprächen mit Eltern, die die Ausbildung ihrer Kinder bezahlen müssen oder Leuten, die ein Haus bauen. Klar, vielleicht könnte der eine oder andere auf eine neue Terrasse oder Wohnzimmereinrichtung auch verzichten. Aber gerade diese Grauzone, wie weit Sandra mit ihrer Bitte um Unterstützung gehen kann, macht ihre Argumentation so atemberaubend spannend. Diese Intensität der Dialoge bringt alle Beteiligten an ihre Grenzen. Einige Kollegen sichern ihr vorbehaltlos ihre Stimme zu, andere sind peinlich berührt, rechtfertigen sich, oder werden aggressiv. Sandra selbst ist umso verletzlicher, als sie sich gerade aus ihrer Depression herausschält. Sie schwankt schnell zwischen hocherfreut und zu Tode betrübt. Marion Cotillard spielt Sandra sehr zurückgenommen, betont sachlich um Haltung ringend – und dabei erst recht bewegend. Ihr Mann bemüht sich unermüdlich, sie durch alle Selbstzweifel und die bittersten Momente zu schleusen, ohne dass sie viel miteinander reden würden. Weil Sandra ihr Schicksal so aktiv selbst in die Hand nimmt, ist der Film auch unabhängig vom Ausgang der Abstimmung ausgesprochen positiv.

      Fazit: In ihrem Drama "Zwei Tage, eine Nacht" verwandeln die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne das Thema soziale Solidarität in der Wirtschaftskrise in spannende Kinounterhaltung, die unter die Haut geht.
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      1. Marion Cotillard lässt ihre Persönlichkeit als Filmstar sowie ihr glamoröses Aussehen mal aussen vor, um im neuen Film der Dardennes eine Heldin der Arbeiterklasse zu spielen. Für Cotillard ist der Film eine willkommene Abwechslung, für die Dardennes aber nicht. Weder von der Thematik her, noch von der Tonart passt Deux jours, Une Nuit in das Oeuvre der belgischen Brüder. Mit Ehrlichkeit und filmischer Eleganz zeigten sie das Leben der einfachen Menschen und immer wieder deren Kampf mit den Widrigkeiten der Armut. Der Unterschied ist diesmal schlicht, dass wir einen gefeierten internationalen Star sehen. Nun werden viele sagen, wie mutig Cotillard sei, ohne Makeup in den Arbeitskampf zu treten! Ihre grossen Augen können schliesslich nicht nur strahlen, sondern auch Leid ausstrahlen! Ich denke aber, es gehörte immer zur Besonderheit der Dardenne Filme, dass einfache Menschen von Schauspielern dargestellt wurden, die man nicht kannte. So als ob sie tatsächlich eins wären mit ihren Figuren! - Sandra (Marion Cotillard) war lange krank geschrieben wegen Depressionen. Nun versucht sie, zurückzukehren ins Arbeitsleben, doch es droht der Verlust ihres Jobs. Eine Katastrophe, denn in dem Fall könnte Sandra die Raten für das kleine Haus am Stadtrand nicht mehr bezahlen. Sie müsste mit ihrer Familie zurückziehen in eine Mietwohnung. Ihre Kollegen wurden vor die Wahl gestellt: Stimmen die der Wegratonalisierung von Sandras Job zu, erhalten sie eine Prämie. Während der Abstimmung aber kam es zu einer Beeinflussung des Teams: Der Vorarbeiter stellte Sandras Befähigung in Frage, indem er auf ihre Krankheit verwies. Die Abstimmung soll nun wiederholt werden und Sandra hat zwei Tage und eine Nacht lang Zeit, die Kollegen zu überzeugen. Alle Kollegen haben natürlich zwingende Gründe, die Prämie anzunehmen. Manche wirken sympathisch und erklären sich, andere bleiben unbewegt. Wir aber befinden uns - ob wir es wollen oder nicht - in der Position, Cottilard anzufeuern! Bessere Dardenne Filme zogen ihre Kraft aber aus der Ruhe... Dazu gibts einen Überblick über das belgische Kino auf der Seite unserer Videothek cinegeek.de
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