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Zwingli: Historiendrama mit Max Simonischek als ersten Schweizer Reformator.

Handlung und Hintergrund

1519 tritt der Theologe Ulrich Zwingli (Max Simonischek) seine neue Stelle am Züricher Grossmünster an. Seine Predigten hält er in deutscher Sprache ab, er liest aus dem Neuen Testament vor – ein Vorhaben, dass so zu dieser Zeit eher unüblich erscheint und zu heftigen Diskussionen unter den Priestern führt.

Die Ansichten von Zwingli sind so radikal wie menschlich. Man solle die Armen und Kranken, die Frauen und Kinder stärken. Nächstenliebe ausleben, anstatt sie nur zu predigen. „Tut um Gottes willen etwas Tapferes“ fordert er von den anderen, mächtigen Theologen.

Die Rolle der Frau ist in den reformatorischen Predigten von Zwingli ebenso von entscheidender Bedeutung. Er steht für die Selbstbestimmung der Frau ein und trifft bei der zuvor verunsicherten Witwe Anna (Sarah Sophia Meyer) einen wunden Punkt. Von Angst umhüllt, ist sie mit jeder weiteren Predigt mehr in seinem Bann und verliebt sich schließlich in ihn.

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Nicht alle sind dem Reformator wohl gesonnen. Die Machtinhaber, die er in der Kirche anprangert, können sich nicht auf seine Seite stellen. Ein Ketzer sei er. Bürgerkrieg innerhalb der Schweiz und der Katholischen Kirche droht die Welt zu verändern.

„Zwingli – Der Reformator“ – Hintergründe

Was Martin Luther für Deutschland in Bewegung brachte, war Ulrich Zwingli in der Schweiz. Im Historiendrama von Stefan Haupt („Finsteres Glück“) wird das Leben und Vermächtnis des revolutionären Theologen genauer beleuchtet.

Zu Lebzeiten brach unter ihm fast ein Bürgerkrieg aus, dennoch ließ er sich nicht von seinem Credo abbringen. Zwingli gilt als Mitbegründer der reformierten Kirche.

„Zwingli – Der Reformator“ – Kinostart und FSK

Der deutsche Kinostart des Historiendramas „Zwingli – Der Reformator“ ist am Feiertag, dem Reformationstag, am 31. Oktober 2019. Die FSK erteilte eine Altersfreigabe ab 12 Jahren.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stefan Haupt
Produzent
  • Anne Walser
Darsteller
  • Maximilian Simonischek,
  • Sarah Sophia Meier,
  • Sarah Sophia Meyer,
  • Anatole Taubman,
  • Stefan Kurt,
  • Charlotte Schwab,
  • Oscar Bingisser,
  • Rachel Braunschweig,
  • Andrea Zogg,
  • Michael Finger,
  • Aaron Hitz,
  • Ueli Jäggi,
  • Mathis Künzler
Drehbuch
  • Simone Schmid
Musik
  • Diego Baldenweg
Kamera
  • Michael Hammon
Schnitt
  • Kaya Inan

Kritikerrezensionen

    1. Zwei Jahre nach dem Luther-Jahr erzählt Stefan Haupt in seinem Film die Geschichte des Schweizer Geistlichen Ulrich Zwingli, der im Jahr 1519 nach Zürich kommt und von dort die Reformation der Kirche zu seinem Lebensziel macht.

      Als Ulrich Zwingli sein Amt als Priester in Zürich antritt, ahnen die Bürger nicht, welche großen Pläne der ehrgeizige und tatkräftige Geistliche in sich trägt. Denn wir schreiben das Jahr 1519 und Luthers Reformationsthesen greifen in ganz Europa um sich. Auch Zwingli setzt sich für diese ein, praktiziert einen Gottesdienst in deutscher Sprache, übersetzt mit seinen Glaubensbrüdern und Mitstreitern die Bibel aus dem Lateinischen und kämpft für das Ende des Ablasshandels. Doch Zwinglis Reformen sind nicht unumstritten. Schon bald kämpfen Staat und Kirche gegen den Mann, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Religion näher zu den Menschen zu bringen. Unterstützung erhält Zwingli auch von Anna, einer jungen Witwe, die zu seiner Vertrauten und Ehefrau wird. Und die spürt, dass ihr Mann bereit ist, für seinen Glauben bis zum Äußersten zu gehen. Zum Jahrestag der Reformation in der Schweiz widmet sich Stefan Haupts Film ZWINGLI - DER REFORMATOR dem Wirken des Mannes, der maßgeblich dafür verantwortlich war, dass es eine solche Reformation überhaupt geben konnte. Der Film hält sich dabei an die historischen Begebenheiten - und stellt diese dank eines bis ins Detail genauen Kostümdesigns auch authentisch dar. Kamera und Lichtsetzung schaffen es, den Nebel, die kalte Feuchtigkeit und den Schmutz der Umgebung auf die Leinwand zu bannen, die chorale musikalische Untermalung unterstützt dieses Gefühl, und dazu ist Max Simonischek ein engagierter und von einem inneren Feuer angetriebener Fixpunkt innerhalb eines überzeugenden Ensembles. ZWINGLI - DER REFORMATOR ist nicht nur ein faszinierendes Porträt eines charismatischen Visionärs, sondern auch ein genau recherchiertes historisches Drama über ein Stück Schweizer Geschichte, das die Welt veränderte.

      Jurybegründung:

      Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.
      Zwingli - Der Reformator ist ein Historienfilm aus dem Jahr 2019 von Stefan Haupt mit Maximilian Simonischek, Sarah Sophia Meyer und Oscar Bingisser, der nach zeitgenössischen Quellen die Geschichte des Kirchenreformators Huldrych Zwingli in Zürich erzählt. Aus der Sicht einer Witwe werden wir Zeugen der Anfänge der Schweizer Reformation.
      Der Film beginnt mit der Ankunft des Priesters Ulrich Zwingli (Max Simonischek) im Jahre 1519 in Zürich. In seinen Predigten diskutiert er all das, was mit der katholischen Kirche seiner Meinung nach falsch läuft - wie Luther prangert er den Ablasshandeln an, kritisiert den Kult um Prunk und Reichtum und stellt die lateinische Messe in Frage, da sie nicht für alle verständlich sei. Anna Reinhart (Sarah Sophia Meyer), die als Witwe mit drei Kindern ihr Leben bisher vor allem in Angst vor der Kirche verbracht hat, schreckt zunächst auch vor Zwinglis Botschaften zurück, da diese als radikal und schädlich gelten. Doch gerade in Zeiten der Pest erlebt sie, dass der Reformator die Nächstenliebe, die er durchsetzen will, auch selbst offen lebt. Die beiden nähern sich an und heiraten letztlich sogar - eine weitere Forderung des Priesters. Doch die Kirchenoberen, die sich entmachtet fühlen, lassen die Aufbruchsstimmung bald kippen. Mit Hilfe der Habsburger ziehen sie gegen die gegen die Reformation ins Feld.
      Stefan Haupts Film, der für den deutschen Markt hochdeutsch synchronisiert wurde, ist sehr klassisch konstruiert und folgt einer geradlinigen Dramaturgie. Die visuelle Inszenierung strebt eine mimetische historische Rekonstruktion an, der jedoch durch das Budget Grenzen gesetzt sind, was man an den spärlichen Schauplätzen und der begrenzten Anzahl an Komparsen merkt. Die Musik wurde vor allem in Stil eines Hollywoodmelodrams affirmativ eingesetzt. So hat der Film offenbar keine besondere künstlerischen Ambitionen, sondern strebt ein interessiertes aber nicht unbedingt vorgebildetes Publikum an, um die Botschaften der Reformationen zu vermitteln. Mit der Reformation konstituierte sich die europäische Aufklärung, was oft in Vergessenheit gerät und durch den Film betont wird.
      Dabei kommt den Film entgegen, dass das Thema Zölibat heute aktuell und wichtig erscheint. Auch die ideologische Abgrenzung zu Luther wird deutlich, was die Vielschichtigkeit der Reformationsbewegungen deutlich macht. Hier bleibt der Film historisch dezent erzählt, bleibt nah an den verfügbaren Fakten. Die eher nüchterne, unprätentiöse Inszenierung kann als der gelungenee Versuch einer genauen Beobachtung historischer Alltäglichkeit gesehen werden.
      Zwingli - Der Reformator mag auf diese Weise weniger als ein ambitioniertes Werk der Filmkunst gelten, sondern als eine differenzierte filmische Verhandlung von Glaubensfragen und ethischen Entscheidungen, die das Publikum noch lange nach der Rezeption beschäftigen sollen. Aus diesem Grund bewertete die Jury den Film mehrheitlich mit dem Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Zwingli - Der Reformator: Historiendrama mit Max Simonischek als ersten Schweizer Reformator.

      Opulentes Historiendrama um den schweizer Reformator, das in seiner Heimat zum Kinohit avancierte und zum Reformationstag auch in den deutschen Kinos läuft. Max Simonischek gibt den Humanisten unter der Regie des vielfach preisgekrönten Zürcher Filmemachers Stefan Haupt („Der Kreis“). Mit einem Spezialpreis für Kostüm und Szenenbild beim Schweizer Filmpreis sowie dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet.
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