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High Noon: Gary Cooper gewann einen Oscar® als Bester Darsteller in dieser klassischen Geschichte eines rechtschaffenen Mannes, der in einer Stadt voller Feiglinge allein gegen eine Bande rachsüchtiger Krimineller kämpft. Im großartigsten und wohl berühmtesten Showdown in der Geschichte des Kinos ist Cooper kurz davor, nicht nur die Stadt zu verlieren, sondern auch seine frisch angetraute Ehefrau, gespielt von Grace Kelly...

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Handlung und Hintergrund

Will Kane, der soeben seinen letzten Arbeitstag als Sheriff in einer Kleinstadt ableistet, steht gerade mit seiner zukünftigen Gattin vor dem Traualtar, als ihn ein Telegramm erreicht, nach dem der gefürchtete Mörder Frank Miller auf dem Weg in seine Stadt sei. Miller, der vor Jahren von Kane verhaftet wurde und nun begnadigt worden ist, hat ein Trio von Strauchdieben um sich geschart und nichts als Rache im Sinn. Obwohl Kane in eine sichere Zukunft fliehen könnte und niemand in seiner Stadt ihm beistehen will, entschließt er sich, seinem Auftrag treu zu bleiben und den Feind mit der Waffe zu empfangen.

An seinem letzten Arbeitstag wird ein Sheriff mit einem rachsüchtigen Mörder konfrontiert. Western-Klassiker mit Starbesetzung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Fred Zinnemann
Produzent
  • Stanley Kramer
Darsteller
  • Gary Cooper,
  • Grace Kelly,
  • Lloyd Bridges,
  • Ian MacDonald,
  • Thomas Mitchell,
  • Katy Jurado,
  • Lon Chaney jr.,
  • Otto Kruger
Drehbuch
  • Carl Foreman
Musik
  • Dimitri Tiomkin
Kamera
  • Floyd Crosby
Schnitt
  • Elmo Williams,
  • Harry Donald Gerstad

Kritikerrezensionen

    1. Von den anderen Stadtbewohnern im Stich gelassen muß sich Sheriff Kane alleine Frank Miller und seiner Bande stellen.

      Jurybegründung:

      Dem Film ist es in verblüffender Weise gelungen, ein anscheinend abgespieltes und überholtes Genre der Filmproduktion, den Western, künstlerisch zu erneuern. Dabei hat er sich der feststehenden Handlungselemente und Typen des Westerns bedient und weder im Text noch in der Darstellung irgendwelche fremden Elemente zu Hilfe genommen. Trotz dieser Voraussetzungen wirkt der Film als eine hervorragende Einzelleistung, die auch jenen Teil des Publikums, der an Western nicht interessiert ist, auf das stärkste beeindrucken muß.

      Diese neue Erfüllung einer alten Filmform läßt sich schon vom Buch her an der Tatsache ablesen, daß das vom Western gewohnte Einzelgängertum des Helden hier erst durch einen gesellschaftlichen Vorgang entwickelt wird. Der Film verwendet weite Partien darauf, die gesellschaftliche Isolierung des Sheriffs in der kleinen Stadt in immer neuen Variationen vorzuführen. In der Gegenüberstellung der Kneipenszenen und der erregten Diskussion in der Kirche hat er dabei eine besonders dramatische Spannung erreicht. Der einäugige Gast aus der Kneipe, der angetrunken dem Sheriff folgt, um ihm als einziger seine Hilfe anzubieten, verstärkt symbolisch den Eindruck einer fortschreitenden Vereinsamung des Sheriffs, die dann schließlich durch Einblicke in die ausgestorbene Stadt nur noch bildlich dargestellt wird. Auch dabei gelingt dem Film wieder eine Steigerung, und zwar durch die Vorbeifahrt der beiden Frauen am Sheriff, der dann allein die Straße entlanggeht, während sich jetzt sogar, mit dem Wagen der beiden Frauen, auch die Kamera von ihm entfernt. Nach dieser Fahrt zieht die Kamera sich an einen überhöhten Standort zurück, von dem aus man den Helden nur noch als kleines, verschwindendes Lebewesen in der ausgestorbenen Stadt sieht. […]

      Die Schießerei mit den vier Verbrechern trägt wieder alle Elemente des gewohnten Westerns an sich und wirkt doch keinen Augenblick reißerisch. Sie ist mit einem großartigen Spürsinn für retardierende Momente und Überraschungen so ausgelegt, daß sie sich auf dem äußersten Höhepunkt der Spannung sogar noch einen gewissen Humor erlauben kann.

      Mit unauffälligen Mitteln ist es dem Buch und der Regie gelungen, dem Betrachter ein genaues Gefühl für den Ablauf der Zeit einzuimpfen, der überdies mit dem Ablauf der Zeit, die der Betrachter bei Ansehen des Films verbringt, fast auf die Minute übereinstimmt. Seine überragende Qualität hat der Film dadurch erreicht, daß seine starken Wirkungen ausschließlich durch filmische Mittel hervorgerufen werden. Dabei sind die Kamera, der Schnitt und die akustische Behandlung gleichwertig beteiligt. […]

      Es fällt auf, daß der Film sich bei der Steigerung der Spannung an keiner Stelle reißerischer Effekte bedient, sondern die Spannung immer von innen her und durch die Schnittfolge der Bilder entwickelt. Trotzdem wird die Spannung bis zum Zerreißen gesteigert, und zwar durch Bildeinstellungen, die für diesen Film typisch sind: jede Bewegung ist erstarrt, sogar in der lärmerfüllten Kneipe herrscht jetzt atemlose Stille.

      Die Darsteller werden ganz in den ausgesprochen filmischen Charakter dieses Films einbezogen. Ihnen waren die typischen Standardrollen des Westerns übertragen, die sie nun ihrerseits mit dem besonderen Klima dieses Films auszufüllen hatten. Das ist in besonderer Weise Gary Cooper als Sheriff gelungen.

      Dank der ausgezeichneten Leistungen des Drehbuches, der Regie, der Kamera und des Schnitts ist hier ein Wildwestfilm zum Sinnbild für die uralte Geschichte des Menschen geworden.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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