1952 war von Sergio Leones Revolution noch nichts zu ahnen und das Western-Genre erlebte in Hollywood seine Blütezeit. Ein Meilenstein dieser klassischen Epoche läuft am ersten Weihnachtsfeiertag zur besten Sendezeit im Free-TV. Und das gänzlich ohne Werbeunterbrechung.
Die großen Epen von John Ford, sein Namenvetter John Wayne fest im Sattel und Gary Cooper als pflichtbewusster Marshal Will Kane: Die Hollywoodwestern der 1940er- und 1950er-Jahre zählen nach wie vor zu den großen Klassikern der Traumfabrik, auch wenn das Genre im darauffolgenden Jahrzehnt in seinen Grundfesten erschüttert wurde und in dieser Form nicht mehr zurückkehrte. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Ära ist zweifelsohne Fred Zinnemanns „Zwölf Uhr Mittags“.
Darin steht Sheriff Will Kane am Tag seiner Hochzeit unmittelbar vor seiner Pensionierung, als er erfährt, dass der Kriminelle Frank Miller, den er einst ins Gefängnis brachte, zurückkehrt, um ihn zu töten. Kane bittet die Bewohner*innen der Stadt um Hilfe, doch alle wenden sich aus Angst oder Gleichgültigkeit von ihm ab. Schließlich stellt er sich allein dem Duell und wartet auf den Zug, der zur titelgebenden Zeit in der Stadt eintrifft und in dem sich Miller und seine Handlanger befinden. Erzählt in Echtzeit erleben wir die letzten 80 Minuten vor dessen Eintreffen. So simpel die Geschichte klingen mag, so kontinuierlich steigt die Spannung des mit Grace Kelly, dem jungen Lloyd Bridges und dem späteren Italowestern-Star Lee Van Cleef herausragend besetzten Klassikers, der am Mittwoch, den 25. Dezember 2024 um 20:15 Uhr im HR ohne Werbeunterbrechung ausgestrahlt wird.
Alternativ könnt ihr „Zwölf Uhr Mittags“ zu einem Zeitpunkt eurer Wahl gegen eine Gebühr von 3,99 Euro bei Amazon streamen.
In diesem Jahr versuchte Kevin Costner mit seinem Epos „Horizon“, den Western wiederzubeleben. Wir haben mit ihm über das Genre gesprochen, wie ihr euch im Video anschauen könnt:
Ein Duell für die Ewigkeit: Zweiter Oscar für Gary Cooper
Im Zentrum von „Zwölf Uhr Mittags“ steht natürlich das finale Duell, auf das der gesamte, nur 85 Minuten lange Film hinarbeitet. Die durch den Zeitdruck entstehende Spannung, verwoben mit den sich daraus ergebenden Konflikten innerhalb der Bevölkerung, die ihrem Sheriff die Gefolgschaft verweigert, wurde in zahlreichen späteren Western auf unterschiedlichste Weise zitiert und beeinflusste auch andere Genres wie den modernen Actionthriller. Auch Kevin Costner verneigte sich 2003 in seinem Western „Open Range“ vor dem ikonischen Finale und stellte damit unter Beweis, dass auch das heutige Kino immer noch vom bahnbrechenden Klassiker des Jahres 1952 zehrt. Lohn war seinerzeit übrigens der zweite Oscar für Hauptdarsteller Gary Cooper.
Wie gut ihr euch mit Western auskennt, erfahrt ihr im Quiz:
