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Chico & Rita: Chico & Rita, ein Jazzpianist und eine Sängerin, begegnen sich 1984 in einem Nachtclub in Havanna, Kuba. Bereits die erste Nacht endet höchst emotional. Ein ständiges Hin und Her führt schließlich dazu, dass Rita nach New York City geht, um dort Karriere zu machen. Voller Hoffnung die Jazzwelt aufzumischen und die Liebe seines Lebens zurück zu gewinnen, folgt Chico ihr in den Big Apple. Doch die aktuelle politische...

Handlung und Hintergrund

Havanna 1948: Der Jazzpianist Chico begegnet in einem Nachtclub der schönen, selbstbewussten und stolzen Sängerin Rita, der er sofort verfällt. Ihre Stimme rührt sein Herz, sie ist von ihm angetan - doch schon ihre erste gemeinsame Nacht endet im Streit. Ein Musikwettbewerb führt die beiden wieder zusammen, doch die Beziehung scheitert an Chicos Eifersucht. Rita reist daraufhin mit einem anderen Mann in die USA, um in New York Karriere zu machen. Chico verkauft sein Klavier und folgt ihr mit seinem Freund Ramon, um die dortige Jazzszene aufzumischen - und hofft, die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Fernando Trueba,
  • Javier Mariscal,
  • Tono Errando
Produzent
  • Steve Christian,
  • Marc Samuelson,
  • Santi Errando,
  • Cristina Huete,
  • Martin Pope,
  • Michael Rose
Drehbuch
  • Fernando Trueba,
  • Ignacio Martinez de Pison
Musik
  • Bebo Valdés
Schnitt
  • Arnau Quiles

Kritikerrezensionen

    1. Regisseur und Oscar-Preisträger Fernando Trueba ("Belle Époque - Saison der Liebe", "Das Mädchen deiner Träume") beschäftigte sich in seinen bisherigen Filmen bereits mehrfach mit historischen Themen. In dem preisgekröntem Trickfilm "Chico & Rita", der im Jahr 2011 für einen Oscar als Bester Animationsfilm nominiert wurde, kombinierte er seine Leidenschaft für melodramatisches und Jazz. Dabei setzt Trueba seine Zusammenarbeit mit dem 93-jährigen Pianisten Bebo Valdes fort, der die Pianopassagen des Soundtracks wesentlich bestritt und dessen Lebensgeschichte die romantisch-beschwingte Geschichte inspirierte. Seit der Regisseur vor zehn Jahren die kubanische Jazzlegende in einem Stockholmer Lokal entdeckte, produzierte er mehrere Alben und drehte die beiden Dokumentarfilme "Calle 54" und "El milagro de Candeal" mit ihm.

      Wie Valdés kommt auch Protagonist Chico im Kuba der späten Vierziger und Fünfziger zu Ruhm, doch nach der Revolution bleiben seine Auftrittsmöglichkeiten begrenzt. Deshalb beschließt er, ins Exil zu gehen, wobei es Valés nicht nach Amerika, sondern eben nach Schweden verschlug. Trueba betont jedoch, dass seine Jazz-Hommage gleichsam ein Tribut an weitere kubanische Musiker dieser Epoche darstellen soll. Im Original spricht sich daneben Flamenco-Tänzerin Estrella Morente selbst, während auftretende Bandleader und Virtuosen wie Charlie Parker, Dizzie Gillespie oder Nat King Cole, gesprochen von dessen Bruder Freddy, nachsynchronisiert wurden. Ihre Präsenz sorgt für das nötige Zeitkolorit und lässt die goldene Ära des Mambo, Bebop und Latin-Jazz wieder aufleben. Dabei erinnert die Romanze von Chico und Rita im Grunde an ein Jazzthema, wenn sich die Liebenden mehrfach voneinander entfernen und am Ende doch wieder zusammen treffen.

      In erster Linie bestimmen Musik, Lokalkolorit und erotische Momente die atmosphärische, nicht sonderlich tiefgründige Retro-Story. An den Rändern der Geschichte unterstreicht Trueba jedoch mehrfach die Repressalien, welche Musiker unterschiedlicher Nationalität ausgesetzt waren: Unter dem Castro-Regime konnten sich Jazzenthusiasten nicht mehr entfalten, während Latino-Immigranten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Wind der Rassendiskriminierung ins Gesicht schlug. Im Fokus steht jedoch die Odyssee der beiden Hitzköpfe auf dem Weg zueinander, wobei Casanova Chico und die eigenwillige Sängerin Rita einige Zeit benötigen, bis sie sich ihre gegenseitige Zuneigung bekennen.

      Wer mit der perfekten Tricktechnik etwa der Pixar-Studios vertraut ist, muss sich erst an den reduzierten Stil der spanischen Produktion von Trueba sowie seinen Co-Regisseuren Javier Mariscal und Tono Errando gewöhnen. Zwar drehten die Filmemacher viele Sequenzen mit realen Schauspielern teils direkt in Havanna und übertrugen sie per Rotoskopie-Technik ins grafische Medium. Das Prinzip verleiht den Charakteren zwar fließende Bewegungen, doch die fahrenden Autos bewegen sich etwa reichlich ruckartig. Bewusst noch reduzierter fiel eine surreale Traumsequenz aus, die nebenbei noch ein „Casablanca“-Zitat als Anspielung auf die unglückliche Love-Story einfließen lässt.

      Mittels stimmungsvoller Farbdramaturgie, glaubwürdiger Details und einem swingenden Soundtrack gelingt es dem leichtfüßigen Musical, die Nachkriegsepoche der überfüllten Musikclubs, der Cabrios vor illuminierter Stadtimpressionen und sonnigen Strandpromenaden zum Leben zu erwecken. Truebas Begeisterung für die klassische Jazzepoche steckt an und zieht den Zuschauer in den Bann, mag auch die Story wenig überraschen und eine Autoverfolgungsjagd eher überflüssig wirken.

      Fazit: Die tragische Romanze „Chico & Rita“ bietet eine atmosphärische Milieustudie vor dem Hintergrund der bewegten kubanischen Geschichte und der Entwicklung der Latino-Musikszene.
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    2. Chico & Rita: Chico & Rita, ein Jazzpianist und eine Sängerin, begegnen sich 1984 in einem Nachtclub in Havanna, Kuba. Bereits die erste Nacht endet höchst emotional. Ein ständiges Hin und Her führt schließlich dazu, dass Rita nach New York City geht, um dort Karriere zu machen. Voller Hoffnung die Jazzwelt aufzumischen und die Liebe seines Lebens zurück zu gewinnen, folgt Chico ihr in den Big Apple. Doch die aktuelle politische Situation scheint Chicos Pläne durchkreuzen zu wollen.

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