Shaun und seine Herde haben allmählich genug von dem Alltag auf dem Bauernhof. Jeden Morgen müssen sie früh aufstehen und dann werden sie auch noch von dem Farmer und Hund Bitzer herumkommandiert. Darauf haben die Schafe keine Lust mehr. So entschließt sich die Herde für ein paar Tage zu entspannen und heckt gemeinsam einen Plan aus, wie sie dies am besten hinbekommen. Doch leider läuft es nicht so wie geplant. Schon im Fernsehen erfreute sich das kleine Schaf Shaun, das mit seinen wilden Abenteuern und Einfällen den ganzen Bauernhof durcheinanderwirbelt, großer Beliebtheit bei kleinen und großen Zuschauern. Nun haben sich die Regisseure Richard Starzack und Mark Burton aufgemacht, den neuesten Streich der Aardman Animationsstudios als Langfilm auf die Leinwand zu bringen. Die Story ist abwechslungsreich erzählt, rasante Verfolgungsjagden wechseln sich mit ruhigen Momenten ab, die Gags sind mit präzisem Timing perfekt gesetzt. Die ausgefallene Bildsprache mit immer wieder originellen Einfällen beweist, dass Worte hier vollkommen unnötig sind. Durch all seine gelungenen Momente ist das erste Langfilmabenteuer von Shaun, dem Farmer, Bitzer und ihren Freunden mit seinen 85 Minuten kurzweilig, ungemein witzig und unterhaltsam. Sorgfältig wurde bei der Erarbeitung der Knettrickanimation auf jedes Detail geachtet, diese Hingabe der Macher ist in jeder Minute spür- und sichtbar. SHAUN DAS SCHAF ist lustiges Familienkino, das schon den jüngsten Zuschauern einen großen Sehspaß bereitet.
Jurybegründung:
Alltag auf dem Bauernhof, tagein tagaus das Gleiche: früh aufstehen, auf die Weide getrieben werden - das erlebt Shaun das Schaf täglich. Und als er auf einem vorbeifahrenden Bus eine Urlaubswerbung sieht, wünscht auch er sich einen Tag Auszeit. Schlau ersinnt er einen Trick, wie er den Bauern ausschalten kann, um mit seinen Schafsgenossen einen tollen Tag im Wohnzimmer des Bauernhauses verbringen zu können. Wir sehen alsbald, wie das Unheil seinen Lauf nimmt und der zunächst harmlos beginnende Spaß sich zu einem größtmöglichen Abenteuer entwickelt. Dabei brauchen alle Schafe unter Shauns Anleitung ihren ganzen Scha(r)fsinn, um nicht unterzugehen. Aber auch der Bauer und Hund Bitzer erleben ihre besonderen Situationen. Die unfreiwillige Wohnanhänger-Reise in die Stadt nimmt wahrhaft unglaubliche Züge an, wenn der Bauer zum Star-Friseur wider Willen wird, weil er alle Köpfe wie seine Schafe schert - ein zarter Hinweis auf den derzeit modischen Undercut. Als die Schafsherde schließlich, menschlich gekleidet, im Restaurant „le chou brulée“ durch ungewöhnliches Verhalten auffällt, kommt auch noch ein Tierfänger ins Spiel, der den Protagonisten übel mitspielt.
Die Konsequenz, mit der die Schöpfer von SHAUN ihrem Stil treu bleiben, ihren Tieren keine menschliche Sprache anzumessen, soll hier ausdrücklich hervorgehoben werden. Die Aktionen und Reaktionen sind ohne Dialoge verständlich und werden durch Körpersprache und Aktivitäten deutlich gemacht. Dabei wird jedes Detail liebevoll in Szene gesetzt, und die Ideen scheinen unendlich. Die Animation insgesamt und besonders die in der Stadt spielenden Szenen sind hervorragend gelungen, die Story ist nicht zu komplex, aber dennoch spannend und gelegentlich rasant, Slapstick-Szenen sind sehr gut eingebunden. Der Musikeinsatz unterstreicht die Komik vieler Szenen ideal. Der Film ist insgesamt perfekt und handwerklich herausragend, der Humor nie zynisch und die Charaktere liebenswert.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)