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World Trade Center: Am Anfang weiss keiner genau was passiert ist, klar ist nur: Ein Flugzeug ist in das World Trade Center eingeschlagen. Ein Unfall oder ein Anschlag? Nichts ist sicher bis auf die Tatsache das Menschen Hilfe benötigen, und zwar schnell.Mehrere Einheiten New Yorker Cops werden zu Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen eingeteilt, die beiden Cops John McLoughlin und Will Jemano werden mit einigen anderen auf die U-Bahnstation...

Handlung und Hintergrund

Als John McLoughlin (Nicolas Cage), Senior Sergeant der New Yorker Hafenpolizei, am Morgen des 11. September der Gattin (Maria Bello) den Abschiedskuss aufdrückt und zur Arbeit fährt, erwartet er einen normalen Arbeitstag. Das ändert sich, als kurz darauf eine vollbesetzte Passagiermaschine in einen Turm des World Trade Center rast, McLoughlin zur Katastrophenhilfe eilt und von dem zusammenbrechenden Gebäude lebendig begraben wird.

Oliver Stone

Am 11. September 2001 jagen in kurzem Abstand zwei Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Center. Während Menschen in dem flammenden Inferno aus den Fenstern springen und andere nach draußen drängen, bemühen sich Polizei und Feuerwehr, die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. Die beiden Polizisten John McLoughlin und William Jimeno sind im Gebäude als es einstürzt und werden von den Trümmern begraben. Verzweifelt arbeitet man an der Rettung der Überlebenden.

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Am 11. September 2001 rasen zwei Flugzeuge mit Terroristen im Cockpit in die Zwillingstürme des World Trade Center. Brände über mehrere Etagen brechen aus, Verzweifelte stürzen sich aus den höher gelegenen Stockwerken in den Tod. Zwei Polizisten, John McLoughlin und Will Jimeno, sind unter denen, die sich freiwillig melden, um Überlebende aus den Gebäuden zu evakuieren. Doch dann stürzt der Turm ein, und die beiden werden unter den Trümmern begraben. Ein verzweifelter Überlebenskampf beginnt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Stone
Produzent
  • Donald J. Lee Jr.,
  • Norm Golightly,
  • Michael Shamberg,
  • Stacey Sher,
  • Moritz Borman,
  • Debra Hill
Darsteller
  • Nicolas Cage,
  • Michael Peña,
  • Maggie Gyllenhaal,
  • Maria Bello,
  • Stephen Dorff,
  • Jay Hernandez,
  • Michael Shannon,
  • Brad William Henke,
  • Peter McRobbie,
  • Frank Whaley,
  • Wass M. Stevens
Drehbuch
  • Andrea Berloff
Musik
  • Craig Armstrong
Kamera
  • Seamus McGarvey
Schnitt
  • David Brenner,
  • Julie Monroe
Casting
  • Mary Vernieu

Kritikerrezensionen

    1. Die Emotionen, welche angesichts eines Katastrophenfilms entstehen, der wahre Begebenheiten wiedergibt, greifen tiefer, je näher das Ereignis zeitlich zurückliegt und je mehr Absicht im Verschulden der Katastrophe steckt. Denn ein Naturereignis kann nicht angeklagt und menschliches Versagen kann verziehen werden. Beides gilt für das absichtsvolle Herbeiführen einer Katastrophe nicht. Aus diesem Grund sind die Emotionen, welche durch den Film „World Trade Center“ geweckt werden, von besonderer Art, auch wenn es sich, was den Aufbau des Films betrifft, um einen nahezu klassischen Katastrophenfilm handelt.

      Vermutlich dürften sich dem Großteil der Weltbevölkerung die Bilder der Ereignisse des 11. September eingeprägt haben. Und auch das macht „9/11“ zu etwas Herausstechenden. Es fand seinen visuellen Wiederhall in hunderttausenden von Bildern, sprich Fotos und Filmen von Amateuren, Journalisten und Filmemachern. Die Katastrophe wurde für immer festgehalten. Auf diese Weise wiederholt sich der Schrecken immer und immer wieder – bis in die Gegenwart und ganz sicher auch bis in die nahe Zukunft. Dem Vergessen wird auf diese Weise entgegen gearbeitet, die Opfer bleiben gegenwärtig.

      Und auch „World Trade Center“ liefert seinen Beitrag dazu. Doch im Falle des Films von Oliver Stone verschiebt sich das Zentrum der Betrachtung. Den Opfern des Terroranschlags wird in eindringlichen Bildern der Leere ein Mahnmal gesetzt. Ihre Abwesenheit wird zur Aussage. Doch nicht die Toten rücken in den Mittelpunkt der Handlung, sondern die Lebenden. Thematisiert wird in erster Linie das Gute, zu dem Menschen fähig sind, als Reaktion auf das Böse, zu dem Menschen fähig sind. Sie werden in einer Extremsituation beobachtet, die scheinbar dazu in der Lage ist, ihren wahren Kern zum Vorschein zu bringen.

      Das „Heldenhafte“ wird immer wieder relativiert. Ob einer nun unter Lebensgefahr in die Trümmer hinabsteigt, um einen Verletzten zu bergen, oder ob er bis in den Morgengrauen für die Erschöpften Würstchen brät, die Leistungen erscheinen gleichgesetzt. Auch die Grenzen der Heldenhaftigkeit werden deutlich gemacht. Zusammenbruch, Verzweiflung, Angst und Resignation sind auch hier nur allzu menschliche Reaktionen angesichts der Situation.

      Eine Verzerrung dieses Heldenbildes gibt es dennoch in der Person des Ex-Marines, der sich von Gott berufen fühlt, die Mission der Rettung zu erfüllen. Wenn er heroisch in die Ferne blickt und sich angstfrei der Hölle nähert, aus der sich erschöpfte Feuerwehrmänner und Polizisten zurückziehen, blitzt ein Gesellschaftsbild hervor, wie man es hierzulande nicht gerne sieht. (Kommentarlos wird im Nachspann erwähnt, dass die nächste Mission diesen Marine in den Irak führte.)

      Der Film geht wesentlich weiter, als es die bereits bekannten Bilder des „9/11“ könnten. Die Katastrophe ereignet sich nicht irgendwo in der Ferne, sondern wird unmittelbar erlebbar gemacht. Und so stürzen die Türme des World Trade Center über dem Zuschauer selbst zusammen, wird er unter den Trümmern begraben, während im Hintergrund das Feuer lodert und ist er Teil der ohnmächtig wartenden Familien auf ein Lebenszeichen der Vermissten.

      Immer wieder wechseln dabei die Schauplätze des Geschehens einander ab. Zwischen den eingeklemmten Verletzten, den Helfern vor Ort und den wartenden Angehörigen. Die ganz private Katastrophe von John McLoughlin und Will Jimeno baut sich langsam auf. Von der ersten Erleichterung in Anbetracht des Überlebens, über die Erkenntnis des immer möglicher werdenden Todes, bis hin zur Resignation und des sich Ergebens in die Lage und schließlich dem Schöpfen neuer Hoffnung ist es ein weiter Weg.

      Sensationslust am Unglück anderer findet man hier aber nicht. Zwar erspart Oliver Stone dem Zuschauer selbst den realen Anblick eines in den Tod springenden Menschen nicht, doch auch dieses erschütternd einprägsame Bild gehört in seiner ganzen Deutlichkeit unvermeidlich in die Handlung. Denn nur indem auch diese Bilder Eingang in den Film finden, kann er seine Glaubwürdigkeit sichern. Und das ist wichtig, denn der Film ist ganz offensichtlich um das Gefühl größtmöglicher Authentizität bemüht.

      Und dieses Gefühl erreicht der Film in einigen Szenen auf besonders beeindruckende Weise. So birgt der geisterhaft flüchtige Flugzeugschatten, der stumm über das Gesicht einer Touristin huscht, den wahren Schrecken der unerwarteten Katastrophe in sich. Das plötzliche Zerbrechen des Alltags durch diesen Schatten prägt sich unerbittlicher ein, als das Bild der Zerstörung selbst und wird so zum eigentlichen Sinnbild des „9/11“.

      Fazit: Eine sensible Herangehensweise an die Terroranschläge des 11. September mit der Konzentration auf zwei Überlebende und ihre Retter.
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      1. Bewegend, spannend, sehr ergreifend: Indem Oliver Stone sich auf die Perspektive zweier verschütteter Polizisten konzentriert, öffnet er den Blick auf die Verunsicherung, die der 11. September 2001 hinterlassen hat. Stone vermeidet alle katastrophengierigen und sensationellen Mätzchen. Fast dokumentarisch zeigt er, wie der Terror in den Alltag bricht. Als Propagandafilm ungeeignet wird hier das Politische privat und das Private politisch.

        Basierend auf der Originalgeschichte von zwei Polizisten, die am 11. September 2001 beim Terroranschlag auf das New Yorker World Trade Center verschüttet wurden, erzählt Regisseur Oliver Stone bei größtmöglicher Authentizität und sehr behutsam die Geschichte der Verschütteten und besonders auch der betroffenen Angehörigen. Ihre Welt geriet von einem Tag auf den anderen aus den Fugen. Der Film zeigt, wie der Terror in die Normalität einbricht und niemand auf so etwas vorbereitet ist. Oliver Stone verzichtet auf Effekt hascherische Action, obwohl es sich hier auch um einen klassischen Katastrophenfilm handelt. Vor dem Hintergrund der realen Tragödie, die bis heute fortwährt, gelingt Stone ein geradliniger „ziviler“ Film, der ans Herz geht und tief berührt.

        In ehrlichen und ergreifenden Bildern - je aus dem Blickwinkel der Betroffenen - zeichnet Oliver Stone nicht unbedingt das Bild der Katastrophe, wie die Fernsehzuschauer damals weltweit sekündlich über die Ereignisse des 11. September 2001 auf dem Laufenden gehalten wurden. Die Perspektive des Films ist nicht die globale, sie ist die von einfachen Menschen. Zur Sicht der betroffenen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern gehörte es eben gerade nicht, über die Abfolge und die Dimension der Ereignisse informiert zu sein. Vor Ort gab es keine Informationen und so wussten viele Helfer nicht einmal, dass nach dem Einschlag des ersten Passagierflugzeugs in einen Turm des World Trade Centers (WTC) ein zweites Flugzeug folgte, um im zweiten Turm einzuschlagen. Die Hilfskräfte wurden in die Türme geschickt, ohne dass es einen Evakuierungsplan oder sonstige Katastrophen-Hilfsplanungen gegeben hätte, obwohl ein Bombenanschlag auf das WTC von 1993 die Entwicklung solcher Pläne dringend nahe gelegt hätte.

        Unverholen übt Stone Kritik an unfähigen Behörden, die seine „Helden“ verheizt und im Stich gelassen haben. Einen funktionierenden Funkverkehr, über die sich die Helfer gegenseitig hätten informieren können, gab es praktisch nicht, die Mobilfunknetze waren sofort überlastet. So waren die Hilfskräfte mehr oder weniger auf sich selbst gestellt, obwohl die meisten sich in den örtlichen Gegebenheiten nicht auskannten oder sogar zum ersten Mal überhaupt im Gebäude waren.

        Eine bemerkenswerte Qualität des Films ist es, dass er sich auf die Zeitzeugen bezieht und auch Originaldokumentarmaterial integriert. Handwerklich ist der Film perfekt gemacht, wie man es von einer großen Produktion erwarten kann, wobei Sounddesign, Tonspur und die Kameraarbeit besondere Erwähnung verdienen. Die einstürzenden Hochhaustürme werden im Bild nicht gezeigt, zu hören ist das alles nur aus der Perspektive der sogleich Verschütteten. Die Zuschauer werden des unglaublichen Donnergrollens der einstürzenden Stockwerke zunächst nur über die Vibration tiefer Tonfrequenzen gewahr, wie auch über Gebäudeteile, die schemenhaft an den wenigen Fensterflächen vorbeifliegen, bis Schutt und Staub das ganze Erdgeschoss einhüllen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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