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Moonlight: Herausragendes, mehrfach Oscar-prämiertes US-Drama, das mit einer eindringlichen Charakterstudie den Werdegang eines Jugendlichen in Miami thematisiert.

Handlung und Hintergrund

Der Film zeigt in drei Kapiteln jeweils einen besonderen Abschnitt in Chirons (Ashton Sanders, Alex R. Hibbert, Tre‘ Rhodes) Leben. Als kleiner Junge wächst er zusammen mit seiner cracksüchtigen Mutter (Naomi Harris) in einem heruntergerkommenen Armenviertel von Miami auf, das von Drogen, Kriminalität und Gewalt geprägt ist. Chiron ist anders als die anderen Jungs und wird wegen seiner sensiblen und feinfühligen Art von seinen Mitschülern erbarmungslos gemobbt. Der Zufall treibt Chiron in die Arme des Drogendealers Juan (Mahershala Ali), der den eingeschüchterten Jungen unter seine Fittiche nimmt. Zum ersten mal fühlt sich Chiron geborgen und verstanden, doch auch diese Welt gibt ihm wenig Zukunftsperspektiven. Als Jugendlicher verliebt sich Chiron das erste Mal und seine Gefühle werden überraschend erwidert. Doch das Schicksal trennt die beiden wieder. Jahre später hat sich Chiron eine neue Existenz in Atlanta aufgebaut und ist genauso wie sein Mentor Juan zu einem „waschechten Kerl“ geworden. Mit seinen durchtrainierten Muskeln, den goldenen „Grills“ auf den Zähnen und dem harten Gehabe versucht er, sein wahres Ich vor seinem Umfeld zu verbergen. Eines Tages reißt ihn ein Anruf aus seiner neuen Routine und droht, die mühsam aufgebaute Fassade zum Bröckeln zu bringen.

Moonlight - Hintergründe

Das hochkarätig besetzte Drama wurde bei den Oscars 2017 in den Kategorien „Bester Film“, „Bester Nebendarsteller (Mahershala Ali)“ und das „Beste adaptierte Drehbuch“ mit dem wichtigen Filmpreis ausgezeichnet. Nominiert war der Film außerdem in den Kategorien „Beste Regie“, „Beste Nebendarstellerin“ (Naomie Harris) sowie für „Beste Kamera“, „Beste Filmmusik“ und „Bester Filmschnitt“. Zudem hat „Moonlight“ bei den Golden Globes 2017 die Auszeichnung in der Kategorie „Bester Film - Drama“ gewonnen. Regie führte der Newcomer Barry Jenkins („Medicine for Melancholy„), dessen Filme oft die Probleme und Herausforderungen von Afro-Amerikanern schildern. Für sein neuestes Werk konnte er so namenhafte Schauspieler wie Mahershala Ali („Luke Cage„), Naomi Harris („James Bond - Spectre„) und André Holland („The Knick„) gewinnen. Die Geschichte basiert auf dem Theaterstück „In Moonlight Black Boys Look Blue“ von Tarell Alvin McCraney und verarbeitet das Farbspiel des Theatertitels stilsicher und gekonnt auf der visuellen Ebene.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Barry Jenkins
Produzent
  • Tarell Alvin McCraney,
  • Sarah Esberg,
  • Brad Pitt,
  • Dede Gardner,
  • Jeremy Kleiner,
  • Adele Romanski
Darsteller
  • Trevante Rhodes,
  • Mahershala Ali,
  • André Holland,
  • Naomie Harris,
  • Janelle Monáe,
  • Ashton Sanders,
  • Jharrel Jerome
Drehbuch
  • Barry Jenkins,
  • Tarell Alvin McCraney
Musik
  • Nicholas Britell
Kamera
  • James Laxton
Schnitt
  • Joi McMillon,
  • Nat Sanders
Casting
  • Yesi Ramirez

Kritikerrezensionen

  • Moonlight: Herausragendes, mehrfach Oscar-prämiertes US-Drama, das mit einer eindringlichen Charakterstudie den Werdegang eines Jugendlichen in Miami thematisiert.

    Dass es selbst im amerikanischen Kinoherbst, der gemeinhin geprägt ist von sorgfältig kalkulierten Oscar-Kampagnen und massiven Weihnachtsblockbustern, noch Raum gibt für kleine Überraschungen, beweist in diesem Jahr kein Film eindrücklicher als „Moonlight“. Bis zu seinen Festivalpremieren in Telluride und Toronto hatte kaum jemand den zweiten Langfilm von Barry Jenkins (nach „Medicine For Melancholy“ aus dem Jahre 2008) auf dem Schirm. Doch mit einem Mal sorgt sein für gerade einmal fünf Mio. Dollar entstandenes Drama, das auch bei den europäischen Festivals in London und Rom an den Start ging, für eine Begeisterung, die nicht nur im Kinojahr 2016 eher die Ausnahme ist. „Moonlight“ erzählt die Geschichte seines Protagonisten Chiron unterteilt in drei Kapitel. Als kleiner Junge (gespielt von Alex Hibbert) findet er Zuneigung eher beim örtlichen Drogenboss (Mahershala Ali aus „House of Cards“) und dessen Frau (Janelle Monáe) als zuhause bei seiner Crack-süchtigen Mutter (Naomie Harris, „Spectre“), die ihn schon mal als „Schwuchtel“ beschimpft. In der Pubertät (nun verkörpert von Ashton Sanders) wird er noch immer von seinen Mitschülern drangsaliert, erlebt allerdings auch mit seinem Jugendfreund Kevin eine körperliche Intimität, die in seinem Leben sonst fehlt. Jahre später jedoch ist Chiron (Trevante Rhodes) noch immer nicht bei sich angekommen, sondern selbst auf kriminellen Abwegen unterwegs. Seine mühsam antrainierten Muskeln trägt er wie einen Panzer vor sich her, unter dem er nicht nur seine Homosexualität, sondern überhaupt sämtliche Gefühle versteckt. Bis sich eines Tages aus heiterem Himmel Kevin (André Holland) wieder bei ihm meldet. Viel Plot ist es nicht, den Jenkins - ausgehend von Tarell Alvin McCarthys autobiografisch geprägtem Theaterstück „In Moonlight Black Boys Look Blue“ und unterstützt von Dede Gardner und Brad Pitt als Produzenten - in seinem Film auffährt. „Moonlight“ ist viel mehr eine hochkonzentrierte Charakterstudie und als solche eine kleine, bescheidene und angenehm unaufgeregte. Umso größer allerdings ist die emotionale Wucht, die Jenkins aus der Konzentration auf seinen Protagonisten und dessen unmittelbares Umfeld im Armenviertel von Miami entwickelt. Fernab von Coming-of-Age-Klischees oder der Dramaturgie herkömmlicher Coming-Out-Geschichten zeigt „Moonlight“ die Schmerzen des Erwachsenwerdens und das mühsame Finden einer männlichen, schwarzen und schwulen Identität. Dass es Jenkins bei aller schweren Melancholie seiner Geschichte gelingt, seinen Film von einer erstaunlichen Leichtigkeit und Frische durchwehen zu lassen, zeichnet „Moonlight“ ebenso als Meisterwerk aus wie die unvergleichliche Zärtlichkeit und Wahrhaftigkeit, mit der er erzählt. Sein exzellentes Ensemble (in dem sich nicht zuletzt Harris als Oscar-Anwärterin empfiehlt) tut ein Übriges, genau wie die wunderbaren Bilder von Kameramann James Laxton („Camp X-Ray„). Was nun - nach einem sensationellen Besucherschnitt am US-Startwochenende - noch fehlt, ist ein deutscher Verleih, der zu schätzen weiß, dass „Moonlight“ auch fürs hiesige Publikum weder zu schwarz noch zu schwul, sondern ein Ausnahmefilm ist, wie es ihn in dieser Form viel zu selten auf der Leinwand zu sehen gibt. Patrick Heidmann.
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